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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Im Reich der Träume Die skurrilen Schlafgewohnheiten der Menschen in China
In China ist der Mittagsschlaf als Grundrecht in den Gesetzbüchern verankert. Im Jahr 1984 verkürzte die Regierung die Mittagspause zwar, trotzdem darf täglich noch eine Stunde gedöst werden. In dieser Zeit legen die Menschen ihre Arbeit nieder und schlafen an den skurrilsten Orten ein.
In Taiwan wird in vielen Büros nach dem Mittagessen für einige Zeit sogar das Licht gelöscht, damit die Angestellten auf ihren Schreibtischen dösen können. Damit niemand die Ruhe stört, bleiben die Türen der Räume dabei geöffnet. Potentielle Besucher und Kunden sehen dadurch, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen müssen.
Auch auf den Straßen sind zur Mittagszeit vielerorts schlafende Menschen zu sehen. Händler schlafen in ihren Marktständen, Verkäufer zwischen den Waren und Rikscha-Fahrer in seltsamen Haltungen auf ihren Fahrrädern.
Mittagsschlaf im Möbelhaus
Eine weitere Eigenart der Bewohner des Reichs der Mitte ist, dass Bewohner der Städte ihre Pausen oft in Möbelhäusern verbringen. In der Ikea-Filiale von Peking sind in der Mittagszeit meist alle Betten und Sofas belegt. Mitarbeiter wechseln alle paar Tage die Bettwäsche und auch die Fernseher sind keine Plastikattrappen: Chinesische Arbeiter und Studenten kommen mittags in die Möbelhäuser, um zu schlafen und fernzusehen. Viele genießen die Klimatisierung und die Tatsache, dass dort auch Essen schnell verfügbar ist.
Gesundheitlicher Vorteil
Forscher haben unlängst herausgefunden, dass ein kurzer Schlaf am Mittag den Stresspegel bedeutend senkt. Die optimale Dauer wird von Schlafforschern mit weniger als 20 Minuten angegeben. Langfristig soll die tägliche Schlafphase sogar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern.