Satellit, Antenne oder Digital Fernsehen über Kabelanschluss ist am teuersten
Kabel, Satellit oder Digital: Wer Fernsehen empfangen will, hat verschiedene Möglichkeiten. Eine Analyse des Verbraucherportals Verivox zeigt jetzt, welcher Anschluss den Nutzer am meisten kostet.
Der Fernsehempfang ist in Deutschland auf vier verschiedenen Wegen möglich: Die klassischen Übertragungswege Kabel, Satellit und Antenne stehen dabei auf der einen Seite. Doch auch Internet-Fernsehen gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Laut dem Vergleichsportal Verivox verursacht der TV-Empfang via Kabelnetzanschluss dabei die höchsten Zusatzkosten für den Verbraucher. Das liege vor allem an den hohen monatlichen Grundgebühren für den Anschluss. So verlangt Vodafone 15 Euro pro Monat, der Discount-Anbieter PYUR etwa 10 Euro. Für ein TV-Paket via Kabel werden noch mal mindestens 20 Euro fällig, wie Verivox ermittelt hat. Das ist mehr als doppelt so viel als bei anderen Übertragungswegen.
Internet-TV hat Vorteile
Etwas günstiger ist der Fernsehkonsum via Internet. "Inzwischen bietet auch die Telekom TV-Tarifmodelle ohne Kopplung an einen Internetvertrag an", sagt der Tarifexperte Jens-Uwe Theumer bei Verivox. "Der Markt für Online-TV-Plattformen wie Zattoo, Waipu oder Joyn steht gerade erst am Anfang. Weitere Anbieter werden nachziehen." Das sei auch eine Reaktion des Marktes auf den Erfolg der Streaminganbieter wie Netflix.
Den nötigen Internetanschluss mit ausreichend Bandbreite haben die meisten Haushalte schon. Um darüber Live-Fernsehen auf allen Geräten empfangen zu können, braucht es nur noch das passende TV-Paket. Bei DSL-Anbietern kosten diese mit HD-Nutzung und den Empfang von Privatsendern 10 bis 15 Euro im Monat. Die reinen Online-Plattformen Zattoo und Waipu sind zum Teil noch ein bisschen günstiger. Mit einem Kundenkonto bei diesen Diensten kann der Nutzer auch von unterwegs fernsehen.
Antenne und Satellit sind am günstigsten
Die günstigsten Übertragungswege bieten die Klassiker: Fernsehen via Antenne oder Satellit kostet laut Verivox knapp sieben, beziehungsweise sechs Euro pro Monat. Dafür nehmen Nutzer aber vor allem beim Antennenempfang eine geringere Senderzahl in Kauf. "Kostenlos ist Fernsehen nur noch, wenn man sich mit dem veralteten SD-Standard zufriedengibt oder auf private Sender verzichtet", erklärt Verivox. Nur noch 16 Prozent der TV-Haushalte schauen auf diese Art fern.
Tatsächlich ist der Empfang über Antenne in Deutschland stark rückläufig. In nur noch sechs Prozent der Haushalte spielt dieser Übertragungsweg eine Rolle. Dafür setzen immer mehr Menschen auf Internet-Fernsehen: Rund neun Prozent empfangen TV über ihren Internetanbieter, knapp zwei Prozent nutzen Zattoo, Waipu und ähnliche.
Viele Verbraucher haben keine Wahl
Die überwiegende Mehrheit der deutschen Haushalte (knapp 90 Prozent) empfangen Fernsehen aber zu etwa gleichen Teilen über Kabel oder Satellit. Das liege auch daran, dass der Kabelanschluss oft vom Vermieter angeboten wird, nicht separat gekündigt werden kann und bereits in den Mietkosten enthalten ist. Wer in so einer Situation andere Übertragungswege nutzen will, zahlt also doppelt. "Hier wäre mehr Flexibilität dringend geboten", fordert Theumer und verweist auf die monatlich kündbaren TV-Pakete, die unabhängig vom Internetanbieter abgeschlossen werden können.
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- Pressemitteilung von Verivox