Geodatenfirma SafeGraph Google sperrt Guttenberg-Investment aus
Google hat ein Unternehmen von seiner Plattform ausgesperrt, das mit Geodaten von Nutzern handelte. Einige der Investoren waren unter anderem Karl-Theodor zu Guttenberg und ein saudischer Prinz.
Google hat die Firma SafeGraph von seinen Plattformen ausgesperrt. Das berichten verschiedene Fachmedien wie "Netzpolitik.org" oder "Motherboard". Das gesperrte Unternehmen sammelt mithilfe sogenannter Plug-ins Standortdaten von Nutzern.
Diese Plug-ins waren in verschiedenen Android-Apps eingebettet. Die gesammelten Daten verkaufte SafeGraph dann Regierungen, anderen Unternehmen oder so gut wie jeden, der zahlen konnte, schreibt "Motherboard". Standortdaten können mit wenig Aufwand auf einzelne Nutzer zurückgeführt werden und viel über den einzelnen User verraten, wie "Motherboard" berichtet. Unter anderem nutzte auch die "New York Times" Daten von SafeGraph für eine Visualisierung.
Laut "Motherboard" hat Google bereits Anfang Juni App-Entwickler beauftragt, SafeGraph innerhalb von sieben Tagen aus ihren Apps zu entfernen. Ansonsten könnten die entsprechenden Apps aus dem Google Play Store ausgesperrt werden.
Investoren aus allen Bereichen
SafeGraph konnte für sein Unternehmen einige prominenten Investoren gewinnen. In einem Blog-Beitrag vom April 2017 verkündete SafeGraph, dass unter anderem der ehemalige saudische Geheimdienstchef Prince Turki Al Saud in die Firma investierte. Daneben werden auch einige US-Milliardäre und Politiker genannt.
Auch der ehemalige CSU-Politiker Karl Theodor zu Guttenberg wird als Investor der Firma gelistet. Zu Guttenberg war von 2009 bis 2011 deutscher Verteidigungsminister. Nach der Plagiatsaffäre um seine Dissertation beendete er Anfang März 2011 seine politische Arbeit. Mittlerweile ist zu Guttenberg als Investor und Lobbyist tätig. Unter anderem hatte er für Wirecard Lobbyarbeit bei der Regierung betrieben.
- Netzpolitik.org: "Google sperrt Geodaten-Firma SafeGraph"
- Blog von SafeGraph