Folge der Corona-Krise Firefox-Entwickler Mozilla streicht ein Viertel der Jobs

Googles größter Browser-Konkurrent muss wegen der Corona-Krise einen straffen Sparkurs einschlagen: Jeder vierte Arbeitsplatz beim Firefox-Entwickler Mozilla fällt weg. Beobachter reagierten mit Sorge.
Der Firefox-Entwickler Mozilla streicht als Folge der Corona-Krise etwa jeden vierten Arbeitsplatz und will sein Geschäft mit der beschleunigten Entwicklung neuer Dienste ausbauen. Rund 250 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs, der Standort in Taiwan wird geschlossen, wie Mozilla-Chefin Mitchell Baker am Dienstag (Ortszeit) ankündigte.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie hätten den Umsatz erheblich gedrückt, räumte Baker ein. Eine zentrale Einnahmequelle von Mozilla ist ein Deal mit Google: Der Internet-Konzern bezahlt dafür, dass seine Suchmaschine im Firefox-Webbrowser voreingestellt wird. Google meldete für das vergangene Quartal einen Rückgang der Online-Werbeerlöse.
Beobachter besorgt über Massenentlassungen
Bei den neuen Diensten will sich Mozilla unter anderem auf Datenschutz-Angebote für Internet-Nutzer fokussieren, wie Baker ankündigte. Investitionen in Angebote für Software-Entwickler sollen dagegen zurückgefahren werden.
Ein ehemaliger Mozilla-Mitarbeiter warf Firmenchef Baker auf Twitter "Missmanagement" vor, nachdem sein für die IT-Sicherheit zuständiges Team geschlossen entlassen wurde.
Mozilla Firefox ist nach Google Chrome einer der meist genutzten Browser der Welt. Der Browser gilt als datenschutzfreundlichere Alternative zum Google-Produkt. Beobachter fürchten nun, dass der Schrumpfkurs bei Mozilla dazu führt, dass Google seinen Marktvorsprung weiter ausbauen und ein Quasi-Monopol einnehmen könnte.
- Nachrichtenagentur dpa
- Michal Purzynski auf Twitter