Series 5 Die Apple Watch sieht jetzt aus wie eine richtige Uhr
Apple liefert die fünfte Version seiner Apple Watch. Mit der Uhr können Nutzer nicht nur die Zeit ablesen, sondern auch auf verschiedene Features zugreifen. Und jetzt liefert Apple eine Funktion, auf die sicher viele gewartet haben.
Besitzer einer Apple Watch kennen diesen etwas peinlichen Moment: Man sitzt in einem langweiligen Meeting, das gar nicht enden will. Um zu sehen, wie lange man sich das noch antun muss, reicht aber nicht der verstohlene Blick auf die Uhr am Handgelenk aus. Nein, man muss erst den Arm anheben und das Handgelenk drehen, um die Apple Watch aus dem Schlaf zu wecken und den Bildschirm einzuschalten.
Mit der neuen Apple Watch Series 5 können Nutzer nun dezent auf die Uhr schauen, ohne offen zu signalisieren, dass sie sich zu Tode langweilen. Denn der Bildschirm schaltet sich nicht mehr nach wenigen Sekunden wieder aus, sondern bleibt ständig an, so wie bei einer richtigen Uhr – wenn auch etwas weniger hell.
Technisch herausfordernd
Als Apple-Manager Stan Ng bei dem Event im Steve-Jobs-Theater in der Firmenzentrale in Cupertino ankündigte, dass die Neuauflage der Uhr ein Always-on-Display haben wird, ging ein Raunen durch den Saal. Mit diesem Feature hatte niemand gerechnet. Die technischen Herausforderungen erschienen zu groß. Dabei geht es zum einen um die Batterielaufzeit, zum anderen um die Gefahr, dass der OLED-Schirm durch Einbrennen beschädigt wird.
Möglich wird die neue Funktion über eine von Apple entwickelte OLED-Technik, LTPO-Backplane genannt. Die neue Apple Watch kann dabei die Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz auf nur 1 Hertz absenken, was viel Strom spart. Zudem wird die Helligkeit spürbar heruntergeregelt, und Animationen werden im Always-On-Modus deaktiviert.
- Fotoshow: So sieht die Apple Watch 5 aus
Wenn ein Ziffernblatt über einen Sekundenzeiger verfügt, verschwindet der animierte rote Strich in dem Stromsparmodus. Bei einer Stoppuhr werden nicht mehr Zehntel- und Hundertstel-Sekunden gezeigt, sondern nur noch die vollen Sekunden.
Mit Privatsphäre-Schutz und Kompass
Apple gibt den Anwendern dabei auch die Möglichkeit, die Privatsphäre wirksam zu schützen. In den Einstellungen können Nutzer sensible Informationen wie den nächsten Kalendereintrag, Herzfrequenz oder Push-Nachrichten ausblenden.
Jenseits des neuen Displays hat sich nur wenig geändert. Den internen Speicher hat Apple nun auf 32 Gigabyte verdoppelt, so dass nun mehr Songs oder Hörbücher auf die Uhr passen.
Die neue Apple Watch verfügt nun auch über einen eingebauten Kompass, der wahlweise den magnetischen oder den geografischen Norden anzeigen kann. Die Funktion ist nicht nur in der Natur, sondern auch im Alltag sehr nützlich, weil die Karten-App sofort anzeigt, in welcher Richtung man in einer Straße steht. Oder die Yelp-App signalisiert, in welcher Richtung das ausgewählte Restaurant nun liegt.
Eine beeindruckende Bilanz hat die Smartwatch inzwischen im Gesundheitsbereich vorzuweisen. Bei Konzernchef Tim Cook stapeln sich Briefe von Besitzern, die berichten, wie die Uhr bei ihnen ein gefährliches Vorhofflimmern oder andere Herzkrankheiten entdeckt hat. Weitere Gesundheitsfunktionen, etwa das zuverlässige Messen des Blutdrucks oder der Lactosewerte im Blut bei Diabetes-Patienten, lassen aber noch auf sich warten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Dauerläufer für einen Tag
Bei der Batterielaufzeit überrascht die Series 5. Obwohl der Always-on-Modus zusätzlichen Strom verbraucht, hält sie etwas länger durch als das Vorgängermodell. Das erreicht Apple zum einen mit seinem optimierten S5-Prozessor. Die Series 5 leuchtet aber auch nicht ganz so hell wie die Series 4. Subjektiv fällt das kaum auf. Aber mit einem geeichten Messgerät erscheinen etwas niedrigere Candela-Werte.
So leuchtet die Uhr im Taschenlampenmodus nur noch mit 650 statt 720 Candela. Ähnliche Vergleichswerte erscheinen auch bei den Zifferblättern und Apps. So oder so: Wie die Vorgänger-Modelle muss die neue Uhr jeden Abend aufgeladen werden.
Preise und Varianten
Die Apple Watch Series 5 ist mit dem 40-Millimeter-Aluminiumgehäuse ab 449 Euro zu haben, die größere 44-Millimeter-Version kostet 479 Euro – jeweils 20 Euro mehr als die Apple Watch 4 vor einem Jahr. Der Aufpreis für die Mobilfunk-Option (LTE) macht 100 Euro aus. Die Varianten mit einem Edelstahlgehäuse (alle mit LTE) sind ab 749 Euro (40 mm) beziehungsweise 799 Euro (44 mm) zu haben.
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Etwas teurer ist eine Apple Watch mit Edelstahlgehäuse und einem aufwendigen Milanaise-Armband für 799 beziehungsweise 849 Euro. Spitzenmodell ist die Watch mit einem weißen Keramikgehäuse, die 1.399 Euro beziehungsweise 1.449 Euro für die größere Variante kostet.
- Nachrichtenagentur dpa