"Beispiellos und un-amerikanisch" Facebook-Mitgründer will den Konzern zerschlagen
Nach einem halben Jahr stieg er bei Facebook aus, weil er bereits eine halbe Milliarde Dollar verdient hatte. Nun übt Mitgründer Chris Hughes scharfe Kritik an dem Internetriesen – und an Chef Mark Zuckerberg.
Der Mitgründer von Facebook, Chris Hughes, hat sich für eine Aufspaltung des Konzerns ausgesprochen. "In den USA gibt es die Tradition, Monopole einzuschränken, egal wie gut es das Management meint. "Die Macht von Mark (Zuckerberg) ist beispiellos und 'un-amerikanisch'", schrieb Hughes in einem Kommentar in der "New York Times".
Facebook ist mit über zwei Milliarden Nutzern das weltgrößte soziale Netzwerk. Zu dem Unternehmen gehören auch die Plattformen Whatsapp und Instagram, die jeweils von einer Milliarde Menschen genutzt werden.
Hughes, sein damaliger Mitbewohner Zuckerberg und Dustin Moskovitz gründeten Facebook 2004 in Harvard. Bereits drei Jahre später verließ Hughes das Unternehmen und erklärte, er habe in dieser Zeit eine halbe Milliarde Dollar verdient.
"Mark ist eine gute, eine nette Person"
"Mark ist eine gute, eine nette Person. Aber es ärgert mich, dass er bei seinem Streben nach Wachstum Sicherheit und Höflichkeit für mehr Klicks aufgegeben hat", schrieb er in dem Artikel. Er sehe die Gefahr, dass Zuckerberg um sich nur Menschen geschart habe, die seine Ziele ebenfalls verfolgten und ihm nicht widersprächen. Facebook war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.
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Facebook war wegen mehrerer Datenschutz-Pannen in Europa und den USA in die Kritik geraten. Derzeit untersuchen US-Behörden Vorwürfe, Facebook habe unzulässig Daten von 87 Millionen Nutzern weitergegeben. Bei der US-Präsidentenwahl wurden die Daten dieser Facebook-Nutzer durch die britische Firma Cambridge Analytica mutmaßlich missbraucht, um US-Präsident Donald Trump zu unterstützen.
- Nachrichtenagentur Reuters
- New York Times: "It's time to break up Facebook" (engl.)