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O2: Telefónica unter Druck wegen Funklöchern – es drohen satte Strafen


Bald drohen Strafen
So schlecht ist das O2-Netz wirklich

Von reuters, str

Aktualisiert am 05.05.2019Lesedauer: 3 Min.
Mobilfunkmast: Im deutschen LTE-Netz klaffen immer noch große Lücken.Vergrößern des Bildes
Mobilfunkmast: Im deutschen LTE-Netz klaffen immer noch große Lücken. (Quelle: Rupert Oberhäuser/imago-images-bilder)
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Das deutsche Mobilfunknetz zählt zu den schlechtesten in Europa. Vor allem ein Anbieter sorgt bei Kunden oft für Frust. Und der könnte bald noch schlimmer werden.

Bis 2020 sollen 98 Prozent der deutschen Haushalte mit einem schnellen LTE-Mobilfunk versorgt werden. Die Netzbetreiber arbeiten immer noch daran, diese Vorgabe von 2015 zu erfüllen und stellen nahezu täglich neue Sendemasten auf.

Allerdings geht die Entwicklung auf Kosten des älteren Mobilfunkstandards 3G/UMTS, wie das Onlinemagazin "t3n" berichtet. Denn der LTE-Standard (4G) verträgt sich nicht mit den alten UMTS-Antennen. Die herkömmlichen Sendemasten müssen daher ausgetauscht werden. Langfristig soll die UMTS-Technik ganz abgeschaltet werden.

Das Problem dabei: Für Kunden, die noch immer einen günstigen UMTS-Vertrag haben, tun sich mit dem LTE-Umbau immer mehr Funklöcher auf. Dieser Umstand fällt vor allem bei Nutzern ins Gewicht, die im Netz von O2/Telefónica surfen und telefonieren. Das ist bei einigen Discount-Tarifen der Fall, die von sogenannten Resellern günstig angeboten werden und kein LTE enthalten. Doch es gibt auch Telekom- und Telefónica-Reseller, die LTE anbieten. (Welche Discount-Tarife empfehlenswert sind und welche nicht, erfahren sie hier)

Telefónica verpasst womöglich die Zielvorgabe

Doch selbst das LTE-Netz von Telefónica wird offenbar nicht den Ansprüchen der Bundesnetzagentur gerecht. Laut einer aktuellen Untersuchung versorgt der Konzern gerade einmal 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung mit schnellem mobilen Internet. Das berichtet das "Handelsblatt" vorab. Telefónica sollen wegen des schleppenden Netzausbaus nun sogar Bußgelder drohen.

Die Untersuchungsergebnisse zur Netzqualität sollen am Montag dem Beirat der Bundesnetzagentur vorgestellt werden. (Mit dieser App der Bundesnetzagentur können Sie selbst mobile Breitbandmessungen durchführen). Laut "Handelsblatt" kommt der "schwächste Anbieter" (wahrscheinlich Telefónica) in Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern auf eine Netzabdeckung von gerade einmal 55 bis 64 Prozent der Haushalte. Der beste Anbieter kommt in einzelnen Regionen auf höchstens 94 Prozent Haushaltsabdeckung. Auch dieses Ergebnis liegt also noch unter der Zielvorgabe von 98 Prozent bis 2020.

Die Zahlen decken sich in Teilen mit anderen Untersuchungen, zum Beispiel in Tests des Fachmagazins "Connect". Auch hier belegt Telefónica regelmäßig den letzten Platz. Die Konkurrenten Telekom und Vodafone bieten ein deutlich besseres Netz.

Sollte Telefónica nicht in der Lage sein, die Versorgungsauflagen der Bundesnetzagentur fristgerecht zu erfüllen, drohen Bußgelder. Vorher ist aber zumindest mit einer Rüge durch die Bundesnetzagentur zu rechnen.

Netzagentur erhöht den Druck

Doch auch im Umgang mit den Wettbewerbern sieht die Bonner Behörde offenbar Gesprächsbedarf. Tatsächlich soll die Bundesnetzagentur laut einem Zeitungsbericht dem Beirat vorgeschlagen haben, die Vertreter der drei großen Mobilfunkkonzerne am 24. Juni zu einem Gespräch einzuladen, schreibt die "Rheinische Post" (Freitagausgabe). Die Behörde sorge sich um das Tempo beim Mobilfunkausbau. Die Einladung liege der Redaktion vor.


Laut Vorlage der Netzagentur versorge die Deutsche Telekom 96,3 Prozent der Bevölkerung mit mindestens zehn Megabit pro Sekunde. Bei Vodafone seien es 94,3 Prozent, bei Telefonica 89,1 Prozent. Selbst das niedrige Tempo von mindestens einem Megabit pro Sekunde biete Telefonica nur 95,6 Prozent der Haushalte an. Probleme gibt es zudem entlang der Bahnstrecken.

Stellungnahme von Telefónica

Mittlerweile hat sich Telefónica in einer Stellungnahme zu den Problemen geäußert. Laut dem Konzern versorgt das Unternehmen nach eigenen Berechnungen "über 90 Prozent der deutschen Bevölkerung mit LTE, in den größten deutschen Städten sind es nahezu 100 Prozent. Das schließt auch die von der BNetzA geforderten mindestens 50 Mbit/s pro Antennensektor mit ein. Die mobile Breitbandversorgung (3G/4G) liegt bei rund 95 Prozent der deutschen Bevölkerung."

Telefónica sei "zuversichtlich, die Versorgungsauflagen zu erfüllen." Der Konzern schreibt in seiner Stellungnahme, dass er den LTE-Ausbau "massiv" vorantreibe. "Allein in diesem Jahr wollen wir etwa 10.000 LTE-Aufrüstungen vornehmen, um die Netzversorgung und LTE-Abdeckung in Deutschland deutlich zu verbessern."

Update 4. Mai: Der Text wurde um eine Stellungnahme von Telefónica und einen Hinweis auf die LTE-Tarife von Resellern ergänzt.

Hinweis: Das Portal t-online.de ist ein unabhängiges Nachrichtenportal und wird von der Ströer Digital Publishing GmbH betrieben.

Verwendete Quellen
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