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Apple drosselt die iPhone-Produktion erneut – Tim Cook bekommt mehr Gehalt


Chef verdient mehr – trotz Krise
Apple fährt iPhone-Produktion erneut zurück

Von t-online, dpa, rtr
Aktualisiert am 09.01.2019Lesedauer: 3 Min.
iPhones in einem Apple Shop in New York: Produktion gedrosseltVergrößern des Bildes
iPhones in einem Apple Shop in New York: Produktion gedrosselt (Quelle: Andrew Kelly/File Photo/Reuters-bilder)

Die Nachfrage nach neuen iPhones bleibt laut einem Bericht mau. Apple habe seine Zulieferer daher angewiesen, die Produktion für das nächste Quartal um zehn Prozent zu drosseln. Gleichzeitig bekommt Apple-Chef Tim Cook 22 Prozent mehr Gehalt. Und der Streit mit Qualcomm geht in die nächste Runde.

Die Anweisung habe Apple bereits vor der jüngsten Umsatzwarnung aus der vergangenen Woche gegeben, hieß es in einem Berichten aus Japan. Betroffen sind die drei neuesten Modellreihen - vom günstigsten Modell XR bis zum Topmodell XS Max.

Laut dem Bericht ist es damit das zweite Mal innerhalb weniger Monate, dass Apple seine iPhone-Prognose zurückfährt. So erwarte der Techkonzern dem Bericht zufolge für das März-Quartal ein Produktionsvolumen von 40 bis 43 Millionen iPhones nachdem er zuvor 47 bis 48 Millionen vorhergesagt hatte. Das wäre deutlich weniger als die im Vorjahreszeitraum verkauften 52,2 Millionen, so der Bericht. Apple äußerte sich zunächst nicht dazu.

Der iPhone-Konzern hatte jüngst einräumen müssen, dass das Weihnachtsgeschäft deutlich schlechter lief als erwartet. Der iPhone-Konzern senkte darauf die Umsatzprognose für die vergangenen drei Monate. Die kräftige Korrektur gehe vor allem auf die schwächeren iPhone-Verkäufe in China zurück, hatte Konzernchef Tim Cook erklärt. Auch hatte er eingestanden, dass in einigen Märkten weniger Nutzer als erwartet ihre alten iPhones durch die neuen Modelle ersetzten.

Satte Gehaltserhöhung für Tim Cook

Mitten in der Apple-Krise kann sich Apple-Chef Tim Cook über eine satte Gehaltserhöhung freuen. Cook hat im vergangenen Geschäftsjahr gut ein Fünftel mehr Gehalt bezogen.

Der Top-Manager bekam 15,7 Millionen Dollar (13,7 Mio. Euro) und strich damit 22 Prozent mehr Geld ein als im Vorjahr, wie Apple mitteilte. Damit steigerte er seine Einnahmen das zweite Jahr in Folge. Grund war vor allem ein zwölf Millionen Dollar schwerer Bonus, der mit dem Erreichen bestimmter Finanzziele verknüpft war.

Apple hatte sich im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr zwar gut geschlagen, Aktionäre zuletzt jedoch mit einer seltenen Senkung der Umsatzprognose nervös gemacht. Insbesondere die Sorge vor schwächeren iPhone-Verkäufen in China, die auch mit dem Handelsstreit zwischen den beiden weltweit größten Volkswirtschaften zu tun haben könnten, brachten Apple an der Börse stark unter Druck. Der Kurs der Apple-Aktie sank seit dem 1. November von 193,20 auf 126,70 Euro (1. Januar).

Märkte reagieren "recht emotional"

In einem am Dienstag ausgestrahlten Interview des US-Finanzsenders CNBC bemühte sich Cook nun, größere Bedenken zu zerstreuen. Die Märkte reagierten kurzfristig "recht emotional", antwortete er auf eine Frage nach den jüngsten Kursverlusten der Aktie.

Apples "langfristige Gesundheit" und die "Produkt-Pipeline" seien jedoch nie besser gewesen, so Cook. Auch hinsichtlich der Gespräche zwischen den USA und China im Handelsstreit sei er "sehr optimistisch".

Streit mit Qualcomm eskaliert

Ein weiterer Streit, Apple gegen Qualcomm, droht weiter zu eskalieren: Der Patentstreit zwischen den beiden US-Konzernen geht mit einem Wortgefecht zwischen den beiden Firmenchefs in die nächste Runde. Im Mittelpunkt des Streits, den sich beide Männer aus der Ferne liefern, stehen Unstimmigkeiten über die Vergleichsverhandlungen.

Apple-Chef Tim Cook erklärte kürzlich in einem Interview, es gebe seit September 2018 keine Gespräche mehr zwischen dem iPhone-Anbieter und seinem Chiplieferanten. Qualcomm bezeichnete diese Aussage in der Nacht zu Mittwoch als "irreführend". Man stehe zu den Äußerungen des Qualcomm-Vorstandsvorsitzenden Steve Mollenkopf, der im November davon sprach, dass beide Firmen in ständigem Kontakt stünden und sich unterhielten. Nun hieß es, Qualcomm sei überzeugt, dass die Fälle in naher Zukunft gelöst würden - entweder durch einen Vergleich oder Gerichtsentscheidungen.

Verkaufsverbot für ältere iPhones in Deutschland

Für Apple wie auch Qualcomm steht viel auf dem Spiel. Der Chipkonzern setzte sich kürzlich mit seinen Klagen in China und Deutschland gegen den Silicon-Valley-Riesen durch.


In Deutschland darf Apple wegen der Verletzung von Qualcomm-Patenten künftig keine iPhone-Modelle 7, 7 Plus, 8, 8 Plus und X mehr verkaufen. Dagegen ging Apple in Berufung. Das Unternehmen wirft dem Chiphersteller vor, seine Marktmacht zu missbrauchen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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