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Game over für die Gamescom 2018 – Neuer Besucherrekord


Gamescom 2018
Game over: Spielemesse endet mit Besucherrekord

Von dpa
Aktualisiert am 25.08.2018Lesedauer: 15 Min.
Messestand auf der Gamescom: Einige Besucher klagten über stundenlange Wartezeiten, um ein paar Minuten Demos sehen zu können.Vergrößern des Bildes
Messestand auf der Gamescom: Einige Besucher klagten über stundenlange Wartezeiten, um ein paar Minuten Demos sehen zu können. (Quelle: Oliver Berg/dpa)
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Die Video- und Computerspielmesse Gamescom hat in ihrem Jubiläumsjahr einen neuen Besucherrekord verzeichnet. Rund 370.000 Menschen kamen nach Angaben der Veranstalter in die Kölner Messehallen, um sich neue Spiele und Technik-Innovationen anzuschauen.

Im Vorjahr hatten die Veranstalter 355.000 Besucher gezählt. Auch die Zahl der Aussteller wuchs von 919 auf 1.037. "Mit einem Ausstellerplus von knapp 13 Prozent hat sie ein nie dagewesenes Angebot präsentiert", erklärte Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse, am Abschlusstag (Samstag).

Die Messe hatte am Dienstag mit einem Fachbesuchertag begonnen, von Mittwoch an durften auch alle Hobby-Spieler rein. Die große Zahl an Besuchern sorgte allerdings dafür, dass es in manchen Hallen zwischenzeitlich so voll wurde, dass man kaum vorwärts kam. Rückblickend sprachen die Veranstalter von einer verstärkten "Besucherkonzentration in manchen Bereichen". In Absprache mit dem Branchenverband Game und den Ausstellern wolle man die Aufenthaltsqualität nun weiter verbessern.

Mit der mittlerweile zehnten Ausgabe hatte die Gamescom in diesem Jahr ein Jubiläum gefeiert. Motto war "Vielfalt gewinnt", was auf den Facettenreichtum der Branche hinweisen sollte. Die Gamescom gilt als weltweit größtes Event für Computer- und Videospiele.

"Vielfalt gewinnt"

Das Motto der Gamescom war in diesem Jahr "Vielfalt gewinnt" - es sollte auf den Facettenreichtum der Branche sowie auf ihre gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung hinweisen. Partnerland war Spanien. Die Messe feierte zudem mit der zehnten Gamescom ein Jubiläum. Aus diesem Grund wurde das Rheinufer in Köln allabendlich aufwendig illuminiert. Ärger gab es um eine Werbekampagne der Bundeswehr. Kritisiert wurden von Besuchern auch auch die zum Teil stundenlangen Wartezeiten, um eine kurze Demo sehen zu können. Auf der Messe können Interessenten Spiele-Neuheiten anschauen und ausprobieren.

Nachrichten, Infos und Bilder zur größten Videospielemesse im News-Blog.

++Sony bringt Sonderedition der Playstation 4 heraus++

Sony hat am Freitag eine spezielle Edition seiner aktuellen Playstation 4 herausgebracht. Laut Medienberichten war die transparent gehaltene Spieleonsole allerdings bereits seit der Ankündigung vor rund zwei Wochen ausverkauft. Auf eBay kursierten zeitweilig Angebote für das Fünffache des Originalpreises, berichtete das Spielemagazin "Giga". Lediglich 50 000 Stück sollten produziert werden. Die limitierte Edition sei als Dankeschön gedacht für weltweit mehr als 525 Millionen verkaufte Playstation, hatte Sony mitgeteilt. Erstmals sei eine Edition in einem durchsichtigen Dunkelblau gestaltet.

In Deutschland führt Sony mit der Playstation 4 den Konsolenmarkt deutlich an. Es habe in den vergangenen Jahren keinen Zeitpunkt gegeben, an dem die Nachfrage eingebrochen wäre, sagte Uwe Bassendowski, Deutschlandchef von Sony Entertainment. Bei den Verkaufszahlen liegt das Unternehmen laut Marktforschern weit vor Microsofts Xbox One. Wann die nächste Generation der Playstation herauskommt, ist noch nicht bekannt.

++ Bundeswehr verteidigt Werbung bei Gamescom ++

Die Bundeswehr hat ihren kritisierten Werbe-Auftritt bei der Spielemesse Gamescom und im Kölner Stadtgebiet verteidigt. Mit Plakaten im Stil von Videospielen und den Parolen "Multiplayer at its best!" und "Mehr Open World geht nicht" wirbt sie für eine Karriere bei der Armee.

Vor allem beim Kurznachrichtendienst Twitter sorgten die Plakate für Irritationen. Kritisiert wurde, dass die Werbeslogans auch mit Shooter-Spielen in Verbindung gebracht werden könnten und so der Krieg als Spiel verharmlost werde. Lesen Sie die ganze Geschichte hier.

++ Für mehr Atmosphäre – Philips Hue vernetzt Spiele und Lampen ++

Grünes Licht beim Fußball, bunte Farbuntermalung beim Laserkampf im Weltall. Mit dem neuen Programm Hue Sync können Spieler ihren Computer mit den Farb-LED-Leuchten von Philips Hue verknüpfen. Auf der Videospielemesse Gamescom zeigt der Hersteller, wie sich Games durch den Einsatz von farbigem Licht aufhübschen lassen. Die Software verbindet den Computer mit bestehenden Hue-Leuchtmitteln, dabei wird ständig der Bildschirminhalt geprüft und die jeweilige Hauptfarbe an die LED wiedergegeben. So soll die Spiel-Atmosphäre auf den ganzen Raum ausgedehnt werden.

Prinzipiell funktioniert Hue Sync mit allen bunten Hue-Leuchten. Auf der Gamescom wurde außerdem eine speziell für Atmosphärenbeleuchtung entwickelte Leuchte namens Hue Play vorgestellt. Sie lässt sich unter dem Monitor platzieren und leuchtet weitgehend blendfrei die Wand dahinter an, lässt sich aber auch an anderen Orten einsetzen. Sie kostet rund 70 Euro, das Paar gibt es ab rund 129 Euro. Verfügbar ist die Leuchte ab Oktober. Über die App Hue Sync für PC und Mac lassen sich neben Spielen auch Videofilme und Musik via Licht untermalen.

++ Spiele-Highlights der Gamescom ++

Wer Videospiele liebt, darf keine langen Schlangen fürchten. Das gilt zumindest für die Gamescom. Insbesondere an den Messeständen der lang erwarteten großen Titel warten Besucher gut und gern mehrere Stunden. Doch für manchen in Köln gezeigten Titel hat das Warten bald ein Ende, und Spieler können ganz ohne Schlange loslegen. Das sind die Highlights:

Hurra, die Welt ist untergegangen

Die "Fallout"-Reihe setzt das Thema verheerender Atomkrieg und seine Folgen seit 1997 mit makabrem Humor in Pixel um. Der jüngste Ableger "Fallout 76" spielt 25 Jahre nach der nuklearen Apokalypse. Spieler sollen als Bewohner eines Atombunkers das verwüstete West Virginia erkunden, können allein oder mit Freunden Aufgaben lösen, bauen Siedlungen und verteidigen sie gegen gruselige Mutantenwesen und menschliche Plünderer.

Netze spinnen mit Peter Parker

Als wohl größter neuer PS4-Titel des Jahres erscheint "Spider-Man" am 7. September. Das Open-World-Spiel lässt Spieler in die Rolle des Spinnenmannes, aber auch von Peter Parker und Mary Jane schlüpfen. Im Mittelpunkt stehen natürlich Kämpfe gegen zahlreiche Bösewichte, bei denen allerlei Spinnenfähigkeiten zum Einsatz kommen. Netzspinnen, am Spinnenfaden durch Häuserschluchten schwingen, Gegner einspinnen, Gegenstände fixieren - alles ist möglich. Auch neue Spider-Man-Anzüge mit individuellen Fähigkeiten sollen sich herstellen lassen.

Die Handlung stützt sich nicht auf bestehende Spider-Man-Geschichten, sondern erzählt eine neue Episode aus dem Leben des selbst ernannten Beschützers von New York City. Mit dabei sind trotzdem zahlreiche beliebte und nicht so beliebte Figuren wie Kingpin, Rhino, Vulture oder Scorpion. "Spider-Man" ist vorerst ein PS4-Exklusivtitel.

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Auf in die industrielle Revolution

Städte bauen, Handel treiben, die Welt entdecken. Das neue "Anno 1800" bringt das bekannte Konzept der Serie in das 19. Jahrhundert. Als Verwalter eines Reiches startet man bei null, errichtet erste Häuser, Marktplätze und Sägewerke, später folgen Eisenhütten, Dampfschiffe und Kohlegruben. Neu ist, dass die soziale Komponente viel stärker ins Spiel integriert ist. Die Bürger der Stadt zählen mehr als in früheren Teilen und wollen ihre Bedürfnisse und Wünsche erfüllt sehen. Ob die Spieler aber ihre Arbeiter hegen und pflegen oder ausbeuten, entscheiden sie selbst - mit allen Konsequenzen.

Auch neu: Stadtplaner mit Sinn für Ästhetik werden belohnt. Im Spiel wird honoriert, wie schön und attraktiv eine Stadt ist, was wiederum neue Siedler und Touristen anlockt. Neue Tiere, Ressourcen oder Artefakte für die Zoos, Fabriken und Museen der Stadt gibt es über ausgesandte Expeditionen - oder über den Handel mit anderen Nationen. Ursprünglich noch für dieses Jahr angekündigt, wird "Anno 1800" wohl nun erst am 26. Februar für den PC erscheinen.

Auf Monsterjagd mit Pikachu und Co

Die gelben, roten und blauen "Pokémon"-Spiele für den Gameboy waren um das Jahr 2000 ein Muss für Fans der Serie. Fangen, trainieren, Duelle und viele kleine Abenteuer sorgten für stundenlangen Spielspaß - die krümelige Gameboygrafik war da kein Hindernis. Mit "Pokémon Let's Go Evoli" und "Pokémon Let's Go Pikachu" will Nintendo an diese Tradition anknüpfen - natürlich mit den wesentlich besseren technischen Möglichkeiten der Nintendo Switch. Die Spiele unterscheiden sich unter anderem durch das jeweilige Startpokémon – Pikachu oder Evoli – und sollen Einsteiger wie Fans gleichermaßen fordern.

Spieler beginnen als Nachwuchstrainer in der Kanto-Region, erforschen Orte, lösen Aufgaben, finden und fangen Pokémon und trainieren sie für Duelle in den Trainerligen. Beide Spiele machen ausgiebig Gebrauch von den Möglichkeiten der modularen Spielkonsole. So können zwei Spieler an einem Gerät spielen oder online sowie drahtlos gegeneinander. Sie können Pokémon tauschen oder mit einem mit der Konsole verbundenen Pokeball kleine Monster einfangen. Beide Games sollen noch in diesem Jahr erscheinen.

Spielstoff für 80 Millionen Bundestrainer

Sega hat wieder eine Lizenz für Bundesliga-Fußball. Und das macht "Fußballmanager 2019" zu einer spannenden Neuerscheinung. Wer nämlich nicht die einzelnen Spieler wie in "FIFA" oder "PES" steuern möchte, sondern gleich die Geschicke der gesamten Mannschaft lenken will, kommt ab dem 2. November zum Zug. Basierend auf einer riesigen Fußballer-Datenbank lassen sich Teams formen. Durch die Bundesliga-Lizenz ab der Saison 18/19 und für die drei Spielzeiten danach sind alle deutschen Vereine und Lizenzspieler der Bundesliga und der Zweiten Liga dabei.

Hobby-Teammanager können unbeschränkt Kader schmieden, Spieler aufbauen und durch die richtige Taktik - es gibt etliche Einstellungsmöglichkeiten - am Ligaplatz feilen. Nur direkten Einfluss auf das Spiel können sie nicht nehmen - außer natürlich durch geschickte Einwechslungen. "Football Manager 2019" erscheint für PC und Mac.

++ Tarifoption GameOn: Online-Gaming ohne Datenzähler bei der Telekom ++

Telekom-Kunden können jetzt ihren Spiele-Datenverkehr an der Zähluhr vorbeilaufen lassen. Mit der im Rahmen der Viedeospielemesse Gamescom vorgestellten Tarifoption GameOn wird der Datenverkehr von bislang 17 Spielen wie "Pokémon Go" oder "Fortnite" nicht mehr auf das monatliche Datenvolumen angerechnet. Kunden unter 27 Jahren können die Option kostenlos in den Magenta-Tarifen aktivieren, für Kunden über 27 Jahre kostet sie 2,95 Euro monatlich.

Zum Start sind 17 Titel dabei, weitere Partner dürften folgen. Die Liste umfasst RealRacing 3, Need for Speed No Limits, Asphalt 8, Asphalt 9, Disney Magic Kingdoms, Dungeon Hunter Champions, Empire: Four Kingdoms, Big Farm, Hatch Cloud Gaming, Forge of Empires, Elvenar, Clash Royale, Clash of Clans, Fortnite Mobile, Pokémon Go, Modern Combat World of Tanks Blitz, World of Warships Blitz. Weitere Infos finden Sie hier.

++ Gamescom öffnet für alle Besucher ++

Die Gamescom in Köln öffnet am Mittwoch (10.00 Uhr) für alle Spielefans. Wer eines der populären Spiele ausprobieren will, muss recht flott auf den Beinen sein – traditionell bilden sich schnell ziemlich lange Schlangen vor den Ständen. Bis zum Samstag werden Hunderttausende Besucher erwartet, im vergangenen Jahr kamen mehr als 350.000. Über 1.000 Aussteller zeigen ihre Neuheiten.

Motto der Gamescom 2018 ist "Vielfalt gewinnt". Sie gilt als eine der wichtigsten Messen der Video- und Computerspielbranche weltweit und feiert in diesem Jahr ein Jubiläum – es ist die zehnte Gamescom. Zudem ist sie ein riesiges Event mit Musikbühnen in der Kölner Innenstadt und einem Zeltlager am Rheinufer. In diesem Jahr gibt es sogar eine "Pop-Up-Jugendherberge".

++ Rückkehr der "Siedler" und "Desperados" ++

Zur Gamescom-Eröffnung 2018 haben Entwickler aus Deutschland und seinen Nachbarländern auch neue Titel vorgestellt, die erst im Jahr 2019 erscheinen werden. Darunter ist auch ein neuer Teil des beliebten Aufbauspiels "Die Siedler". Ein Überblick:

"The Dark Pictures Anthology"

"The Dark Pictures Anthology" ist eine Sammlung von Horrorspielen von Supermassive Games, den Machern von "Until Dawn". Der erste Titel "Man of Medan" ist ein Abenteuerspiel: Spieler sollen eine Gruppe von Urlaubern begleiten, die auf ein gesunkenes Schiff und seine untote Besatzung trifft. Gegruselt wird 2019 auf PC, Playstation 4 und Xbox One.

"Desperados"

Im Sommer 2019 kehrt "Desperados" zurück. Der Taktik-Titel von Mimimi Productions lässt Spieler ein Team steuern, das aus mehreren Randexistenzen der Wild-West-Ära besteht. In "Desperados 3" erfordert dies allerlei Planung für Westernstadt-Schießereien aus der Vogelperspektive, kniffeliges Taktieren und beständiges Nachladen.

"Life is Strange 2"

Es gibt einen Markt für Spiele mit starker Handlung, starken Charakteren und starken Dialogen. Nach dem Erfolg des Episoden-Abenteuers "Life is Strange" erzählt der Nachfolger die Geschichte der Brüder Sean (16) und Daniel Diaz (9). Sie sind nach einer Auseinandersetzung mit der Polizei auf der Flucht entlang der Westküste der USA nach Mexiko. Dabei schlüpfen Spieler in die Rolle von Sean, erkunden das Land und sorgen für den kleinen Bruder. Jede Entscheidung hat dabei Auswirkungen auf den späteren Spielverlauf und das Verhalten Daniels. Stiehlt man etwa zu Beginn des Spiels einen Schokoriegel für den kleinen Bruder, könnte das später sein Verhältnis zum Eigentum anderer beeinflussen.

Wie im ersten Teil mit Protagonistin Max spielen auch in "Life is Strange 2" Musik und die Dialoge der Charaktere eine wichtige Rolle. Die Gespräche zwischen den beiden Brüdern tragen viel zur Atmosphäre der Geschichte bei und geben Stück für Stück mehr Einblick in die Spielwelt. Auch übernatürliche Fähigkeiten sind wieder Teil der Handlung, Details hierzu sind aber noch vage. Im ersten Teil konnte Protagonistin Max die Zeit anhalten und zurückdrehen, was viel Spielmöglichkeiten eröffnete. Die erste Episode von "Life is Strange 2" erscheint am 27. September für PC, Xbox und PS4. Mit dem Minispiel "The Awesome Adventures of Captain Spirit" gibt es bereits einen kostenlosen Vorgeschmack zum Download.

"Die Siedler"

Von BlueByte wird es im Herbst 2019 ein neues "Die Siedler" geben. Auf der Gamescom gezeigte erste Bilder zeugen von einem detaillierten Aufbauspiel in 3D mit vielen Wirtschafts-, aber auch mit Kampfszenen. Bis es mit dem neuen Teil so weit ist, beleben die Mainzer alle bisherigen Titel der "Die Siedler"-Reihe neu und bringen sie als aufbereitete Versionen für moderne PCs erneut heraus. Die History Edition gibt es vom 15. November an über Ubisofts uPlay-Plattform. Die allerersten "Siedler" von 1993 gibt es bereits als Download.

"Shenmue 3"

Koch Media hat einen Erscheinungstermin für "Shenmue 3" genannt: Nach vielen Jahren im Ungewissen soll der Titel Ende August 2019 erscheinen. Erzählt wird die Geschichte des jungen Kampfkünstlers Ryo Hazuki, der im China der 1980er Jahre die Mörder seines Vaters sucht.

++ Interview: "Videospiele sind zugänglicher als Fußball"

Als im vergangenen Jahr erstmals Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Gamescom in Köln eröffnete, wurde das in der Branche als "Ritterschlag" gefeiert. Und es stimmt: In Zeiten der sogenannten Killerspiel-Debatten wäre so ein Besuch wohl unmöglich gewesen. Computer- und Videospiele haben einen weiten Weg hinter sich, so viel ist klar. Was früher nur einige wenige Cracks in ihren stillen Stuben interessierte, gilt heute als – Zitat Merkel – "Kulturgut". Motto der diesjährigen Gamescom lautet daher: "Vielfalt gewinnt".

Aber stimmt das? Der Berliner Forscher Christoph Bareither beschäftigt sich mit Spielen und ihrer Akzeptanz in der Gesellschaft. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur zieht er einen interessanten Vergleich zu einem anderen deutschen Kulturgut: Fußball. Klicken Sie hier, um das Interview zu lesen.

++ Laschet: Wollen alles für Verbleib von Gamescom in Köln tun ++

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will die Spielemesse Gamescom auch künftig in Köln halten. "Die Landesregierung will alles in ihrer Macht stehende dafür tun, damit die Messe in Köln bleibt", sagte Laschet dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch). Hintergrund sind dem Bericht zufolge laufende Verhandlungen der Kölner Messe mit dem Branchenverband Game über eine mögliche Verlängerung des Vertrags. Die Gamescom in Köln sei eine Erfolgsgeschichte, sagte Laschet. "Das liegt auch am Standort Nordrhein-Westfalen."

Laschet hatte zuvor bereits für NRW die Verdoppelung der Fördersummen für die Branche über die Film- und Medienstiftungen angekündigt. So soll vor allem ein Ungleichgewicht zu Wettbewerbern aus anderen Ländern ausgeglichen werden. In vielen Ländern, etwa in Spanien, Kanada oder auch Polen, ist eine starke staatliche Unterstützung von Entwickler-Studios gang und gäbe.

++ Quiz: Sprechen Sie die Sprache der Zocker? ++

„lol“, „Rofl“, „omg“ – aus Chats sind vielen Leuten solche Begriffe bekannt. Die Abkürzungen sollen im Chat-Alltag den Nachrichtenaustausch erleichtern und Zeit sparen. „Netzjargon“ wird diese Sprache auch genannt.

Zusätzlich zum Netzjargon hat sich die Gamersprache entwickelt. Sie ergänzt die Chatsprache mit Wörtern für Kommunikation in Online-Spielen. Wir haben zum Start der Gamescom ein Quiz vorbereitet, mit dem Sie Ihr Wissen in Gamersprache testen können.

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++ Erstes Spiel mit Hakenkreuzen in Deutschland präsentiert ++

Auf der Gamescom wird das erste Spiel zu sehen sein, das Hakenkreuze enthält und in Deutschland eine Altersfreigabe bekommt. Das berichtet unter anderem "heise Online." Die Demo-Version des Spiels "Through the Darkest of Times" hat von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) eine Altersfreigabe ab 12 Jahren erhalten. "Through the Darkest of Times" handelt vom Widerstand gegen die Nazis.

Bisher wurden Spiele mit Hakenkreuzen in Deutschland nicht geprüft. Anfang August wurde bekannt, dass Hakenkreuze in Videospielen in Deutschland künftig erlaubt sein werden. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle will bei der Altersprüfung von Spielen mit kritischen Inhalten die sogenannte Sozialadäquanzklausel (§ 86a Abs. 3 des Strafgesetzbuches) hinzuziehen. Demnach wären Hakenkreuz-Darstellungen in Computerspielen zulässig, wenn dies aus künstlerischer Sicht angemessen erscheint oder der Kontext stimmt, beispielsweise in einem historischen Spiel.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat zuvor die Computerbranche davor gewarnt, in ihren Spielen den NS-Terror zu verharmlosen. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach wandte sich dagegen, für Computerspiele das Verbot des Anwendens von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen aufzuweichen. Sonst laufe man Gefahr, "ein schleichendes und unkritisches Etablieren von NS-Symbolen auf allen digitalen Plattformen" zu ermöglichen.

In einem Brief an Bundesjustizministerin Katarina Barley, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, schreibt Buntenbach weiter: "Die Ächtung der Symbole des NS-Unrechtsregimes ist ein Gebot unseres Grundgesetzes. (...) Auch in Zeiten der Digitalisierung muss gewährleistet werden, dass in Deutschland strengste Maßstäbe gewahrt bleiben."

Buntenbach schreibt dazu weiter: "Die klammheimlich herbeigeführte Änderung während der parlamentarischen Sommerpause, ohne Befassung der Parlamente und gesellschaftlichen Gruppen, darf nicht hingenommen werden. (...) Eine so weitreichende Änderung mit so grundsätzlicher Wirkung kann und darf nicht ohne Befassung des Bundestags erfolgen."

++ Gamescom verteilt die ersten Preise für die besten Spiele ++

Zum Start der Gamescom in Köln sind die ersten Video- und Computerspiele mit dem diesjährigen "Gamescom Award" ausgezeichnet worden. Den Titel als bestes Action-Spiel sicherte sich "Sekiro: Shadows Die Twice" von Activision Blizzard.

Bestes Familien-Spiel wurde "Super Mario Party" von Nintendo, wie die Messe am Dienstag mitteilte. Als bestes Rollenspiel gewann "Divinity: Original Sin 2 – Definitive Edition" von Bandai Namco Entertainment die Trophäe. Bestes Sportspiel wurde "FIFA 19" von Electronic Arts, bestes Rennspiel "Forza Horizon 4" von Microsoft.

Insgesamt wurden Gewinner in 16 Spezial-Kategorien des Awards gewürdigt. Der Hauptpreis "Best of Gamescom" wird wie einige andere Auszeichnungen allerdings erst am Samstag zum Abschluss der Gamescom verliehen. Sie ist eine der wichtigsten Gaming-Messen weltweit.

++ Funkadapter für VR-Brille HTC Vive kommt Ende September ++

HTC bringt den am Jahresanfang angekündigten Funkadapter für VR-Brillen Ende September auf den Markt. Der Wireless Adapter befreit sowohl die Vive als auch die Vive Pro von Kabelverbindungen zum Rechner und soll 345 Euro kosten, wie der Hersteller zur Videospielemesse Gamescom mitteilt. Genauer Termin für den Marktstart soll der 24. September sein.

Der Adapter wird am hinteren Bereich der Brille angesteckt. Zur Stromversorgung muss zudem eine Powerbank (HTC QC 3.0) getragen werden, die selbst per Kabel mit der Brille verbunden wird und im Lieferumfang enthalten ist - ebenso wie eine PCI-e-Karte und ein Sensor, die am Desktop-PC installiert werden müssen.

Vive-Pro-Besitzer müssen zusätzlich noch ein Kompatibilitätspaket für 75 Euro kaufen. Dieses enthält ein Verbindungskabel für die Vive-Pro-Anschlüsse, eine Schaumstoffpolsterung und ein passendes Befestigungsstück.

Die Daten schickt HTC über eine Funkverbindung im 60-Gigahertz-Band, die einerseits geringe Latenzzeiten bringen soll, aber auch unempfindlich gegen Störungen ist.

++ Nvidia zeigt Gamer-Grafikkarten der Turing-Serie ++

Nvidias neue Spieler-Grafikkarten der Turing-Serie werden flotter und auch deutlich teurer. Die im Rahmen der Videospielemesse Gamescom vorgestellten Geforce RTX 2080 und 2080 Ti sollen nach Herstellerangaben aktuelle DirectX-12-Titel mühelos in 4K-Auflösung (3840 zu 2160 Pixel) darstellen können. Mit an Bord ist die bislang nur von den Profi-Grafikchips der Volta-Serie unterstützte Rendering-Technik Raytracing. Mit ihr sollen in kompatiblen Spielen teils deutlich realistischere Lichteffekte möglich sein.

Die mit 8 (Geforce RTX 2080) und 11 Gigabyte Arbeitsspeicher (Geforce 2080 Ti) ausgestatteten Chips sollen von Hersteller Nvidia und anderen Partnern ab dem 20. September in den Handel kommen. Die Preise beginnen bei rund 850 Euro für die von Nvidia vertriebene Founders Edition der Geforce RTX 2080, die RTX 2080 Ti gibt es ab rund 1259 Euro, sie sollen ab Ende September erhältlich sein. Später soll mit der RTX 2070 ein etwas günstigeres Modell für rund 640 Euro folgen.

Spieler mit großem Budget können auch zwei Grafikkarten zu einer Einheit verbinden. Der dafür nötige Adapter kostet rund 85 Euro. Mit Preis und Leistung steigt auch die Leistungsaufnahme der Chips. Kaufinteressenten sollten ausreichende Leistungsreserven ihrer Computernetzteile einplanen.

++ Drogenbeauftragte sieht Spiele-Branche in Verantwortung ++

Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler sieht neben den Eltern auch die Branche in der Verantwortung, Jugendliche stärker vor Abhängigkeit durch digitale Spiele zu schützen. Hersteller sollten Spiele nicht so konzipieren, dass Jugendliche nicht mehr davon loskämen, sagte die CSU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur anlässlich der Eröffnung der Spielemesse Gamescom. "Verzichtet auf Mechanismen in den Spielen, die den belohnen, der auch nach fünf oder zehn Stunden noch weiterspielt, und den bestrafen, der sein Spiel für eine Runde Fußball unterbricht." Das gemeinsame Ziel müsse "eine gesunde Online-Offline-Balance" sein.

"Bei aller Begeisterung über die rasanten Entwicklungen der digitalen Welt müssen wir uns aber auch um die gesundheitlichen Risiken kümmern", sagte Mortler. Etwa 100.000 Jugendliche in Deutschland hätten eine sogenannte internetbezogene Störung. Das heißt, sie bewegten sich so viel in der virtuellen Welt, dass sie im echten Leben nicht mehr klar kämen. Gefragt seien vor allem die Eltern, auch als Vorbilder. "Kinder einfach nur machen lassen, ist der falsche Weg und führt leider viel zu oft zu einem ungesunden Medienkonsum." Medienkompetenz bedeute nicht, die meisten Punkte zu erspielen, sondern auch zu wissen, wann es genug sei.

++ 21. August: Gamescom startet in Köln +++

Die Gamescom feiert Jubiläum: Zum zehnten Mal startet die Spielemesse am Dienstag (10:45 Uhr) in Köln. Der erste Tag ist vor allem Fachbesuchern und Medien vorbehalten, von Mittwoch an dürfen alle rein. Die Veranstalter erwarten zu der nach eigenen Angaben weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele mehr als 1000 Aussteller. Mit gut 500.000 Besuchern wird insgesamt kalkuliert - Fachveranstaltungen sowie ein mehrtägiges City-Festival mit eingerechnet.

Erstmals werden zur Eröffnung auch große Publisher wie Ubisoft oder THQ Weltpremieren noch unbekannter Spieletitel zeigen. Zu den politischen Gästen zählen Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sowie die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos).

Partnerland in diesem Jahr ist Spanien. Das Motto der bis Samstag dauernden Gamescom lautet "Vielfalt gewinnt" und soll auf den Facettenreichtum der Branche sowie auf ihre gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung hinweisen

++ Profi-Computerspieler verdienen mittlerweile Millionen ++

Videospiele zocken und dabei Geld verdienen? Das machen sogenannten E-Sportler. Die Männer und Frauen spielen professionell Games, werden wie Sportler von Sponsoren finanziert und können an Turnieren mehrere Millionen Euro Preisgeld gewinnen. Beispielsweise im Fußball-Game "Fifa". Um neue Talente buhlen mittlerweile auch Vereine, die sonst aus der Fußball-Bundesliga bekannt sind. Dazu zählen die Vereine aus Wolfsburg, Berlin, Köln, Schalke und Hoffenheim. Experten zufolge könnte sich E-Sport zum Massenphänomen entwickeln. Alles wichtige zum Thema E-Sport lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
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