Apple WWDC 2018 Von iPhone bis Apple Newton: Fünf Tops und Flops von Apple
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.In seiner über 40-jährigen Geschichte entwickelte Apple nicht nur technische Meilensteine wie den iMac und das iPhone, sondern auch Ladenhüter wie Newton und Lisa. Letztere wurden sogar auf einem Acker vergraben. t-online.de präsentiert eine Auswahl der größten Tops und Flops mit dem Apple-Logo.
Auf der Worldwide Developers Conference (WWDC) von Apple, wird der Tech-Konzern Updates für seine Produkte und vielleicht technische Neuheiten präsentieren. Was der Konzern auch verkünden mag, Fans und Presse sind auf Apples Vorstellungen gespannt.
Das Unternehmen aus dem kalifornischen Cupertino zählt zu den größten Konzernen der Welt. Unter anderem mit Produkten wie dem iPhone beeinflusste der Konzern maßgeblich die Entwicklung des Smartphone-Markes.
In seiner 40-jährigen Geschichte hat Apple aber auch Produkte hergestellt, die Konsumenten verschmähten. Hier ist eine Auswahl der größten Tops und Flops.
Die größten Tops:
Zu einem der bekanntesten Tops zählt wohl das iPhone. Aber auch der iMac oder der Apple II haben einen Platz in Apples Erfolgsgeschichte.
Apple II 1977
1977 erschien der sogenannte Mikrocomputer, den Steve Wozniak entwarf. Im Gegensatz zum Vorgängermodell, dem Apple I, handelte es sich hierbei um einen voll ausgestatteten Rechner: Tastatur, Netzteil und Bildschirm inklusive. Damals war es üblich, dass Hersteller im besten Fall nur den Rechner an sich verkauften. Um den Rest mussten sich Käufer selbst kümmern.
Der Apple II war ein offenes System. Das heißt, die Bauweise war für jeden einsehbar. Wozniank setzte zudem durch, dass das Gerät acht Steckplätze für Erweiterungskarten bekam. Auch konnte das Gerät mindestens 15 Farben darstellen, was besonders für Spiele wichtig war.
iMac 1998
Nachdem Steve Jobs 1997 nach über zehn Jahren Abwesenheit wieder im Apple Vorstand saß, befand sich sein Unternehmen kurz vor der Pleite: Apple hatte zu viele Produkte, mit zu hohen Preisen, die sich zu schlecht verkauften. Der iMac G3 sollte das ändern und den Konzern retten.
Bis zur Vorstellung des iMac G3 waren die meisten Computer eckige Kästen in meist gräulichen Farben – nichts, womit man angeben konnte. Der iMac war ganz anders. Jobs präsentierte den Allround-Computer 1998. Er bezeichnete ihn als "Rechner für das Internet-Zeitalter": Der iMac G3 hatte bereits ein 56K-Modem eingebaut, mit dem Nutzer das noch junge Internet erkunden konnten.
Das Gerät war ein großer Monitor, an dem Nutzer nur noch Rechner, Maus und Netzteil anschließen mussten. Apple setzte zudem auf die junge USB-Technologie und ein CD-Laufwerk. Viele Nutzer mussten darum Adapter kaufen, um ihre alten Geräte weiter verwenden zu können. Eine Besonderheit war auch das ansehnliche Design. Apple verkaufte das Gerät zudem in verschiedenen Farben. Allen in allem war der iMac ein Computer, den man sich gerne ins Wohnzimmer stellte. Startpreis: Etwa 1.300 Dollar.
iPod 2001
"1.000 Songs in deiner Tasche" – so bewarb Apple den iPod. Der handgroße MP3-Player bestand aus einer fünf Gigabyte große Festplatte und konnte tatsächlich etwa 1.000 Lieder speichern. Apple veröffentlichte das Gerät 2001. Startpreis waren etwa 530 Euro. Anfangs konnten nur Mac-Nutzer Songs per iTunes-Software auf das Gerät schieben. Ein Jahr später war das Gerät auch mit Windows-Rechner kompatibel. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war der Verkaufserfolg vom iPod nicht mehr zu stoppen. 2007 hatte Apple nach eigenen Angaben bereits 100 Millionen iPods abgesetzt. Apple veröffentlichte noch weitere Versionen des Gerät, wie den kleinen iPod Shuffe oder den iPod Touch.
Der iPod war nicht der erste MP3-Player seiner Art. Der "Archos Jukebox" 5000 erschien im Jahr 2000 und besaß ebenfalls eine fünf bis sechs Gigabyte große Festplatte. Der iPod wirkte aufgrund seines Designs aber nicht nur edler, als die vergleichsweise sperrige Archos Jukebox. Apples Gerät war aber leichter bedienbar und die Firewire-Technologie erlaubte es, Songs schneller auf den iPod zu laden.
iPhone 2007
Mit einem handgroßen Gerät namens "iPhone" revolutioniert Apple den Smartphone-Markt. 2007 präsentierte der damalige Apple-CEO Steve Jobs auf der "MacWorld" das handgroße Gerät. Die Revolution war der Multi-Touch-Bildschirm: Nutzer bedienten das Smartphone nur mit den Fingern. Andere Geräte besaßen eine Tastatur, die den gesamten unteren Bereich für sich beanspruchte. Das iPhone sah nicht nur ansehnlicher aus, sondern bot auch viel mehr Platz für das Display. Schon bald kopierte die Konkurrenz Apples Design-Vorlage. Tech-Konzern Samsung verlor erst vor Kurzem eine Patenklage von Apple und muss dem Unternehmen 539 Millionen Dollar zahlen.
iPad 2010
Bei seiner Vorstellung 2010 war das iPad keine Weltneuheit. Lange vor dem iPad fand sich das Konzept bereits in Personal Digital Assistants (PDA). Bill Gates präsentierte 2001 den ersten modernen Tablet PC. Betriebssystem war Windows XP. Nutzer sollten das Gerät mit einem Stift bedienen, später war es auch mit den Fingern möglich.
Die Geräte wurden aber nie zum Verkaufsschlager. Erst das iPad änderte das. Nach eigenen Angaben verkaufte Apple das Gerät innerhalb von 28 Tagen eine Millionen Mal. Das knapp zehn Zoll große Modell gilt als das erste wirklich erfolgreiche Tablet. Im Vergleich zu anderen Tablets zu der Zeit war das iPad schmaler und wirkte desgintechnisch edler. Job erzählte später, dass zuerst das iPad entwickelt wurde und dann das iPhone. Doch das erste iPad erschient erst drei Jahre später.
Die größten Flops:
Neben erfolgreichen Produkten präsentierte Apple aber auch Geräte, die Konsumenten verschmähten. Eine Auswahl von fünf Apple-Flops.
Apple III 1980
Der Apple III erschien im Mai 1980 und war der erste Apple-Computer ohne die Mitarbeit von Steve Woziniak. Vielleicht war das ein Grund für den Flop. Vielleicht war es auch der hohe Preis von mindestens 4.000 Dollar. Oder vielleicht war es einfach die Unzuverlässigkeit: Das Gerät konnte leicht überhitzen. Als Folge rutschten seine Chips aus den Sockeln. Der Grund: es besaß keine aktiven Kühler, denn Steve Jobs fand die Geräte zu laut. Um den Apple III wieder zu reparieren, rieten Apple-Mitarbeiter zu einem einfachen Trick: Kunden sollten das Gerät etwas fünf Zentimeter über den Boden halten und dann fallen lassen. Durch den Aufprall rutschen die Chips wieder zurück an ihren Platz.
Apple Lisa 1983
Symbole auf dem Bildschirm, eine Maus in der Hand – was heute als Standard gilt, war in den 80er Jahren Seltenheit. Computer bedienten Nutzer hauptsächlich per Kommandozeile. Doch 1983 beeindruckte Apple die Welt mit dem "Apple Lisa". Der Nachfolger des "Apple II" war der erste kommerzielle Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche und einer Maus. Das Gerät soll nach Steve Jobs erster Tochter benannt worden sein. Apple selbst sagt, das der Name auf dem Akronym "Local Integrated Software Architecture" beruhe. Tech-Redakteure lobten damals den innovativen Charakter des Lisa. Die Kunden waren dagegen weniger beeindruckt. Der Grund: Der extrem hohe Preis von knapp 10.000 Dollar. Lisa wurde zum Ladenhüter. 1989 vergrub Apple etwa 2.700 Lisas auf einem Acker in Utah – so will es die Legende – um die Geräte von der Steuer abschreiben zu können.
Macintosh Portable 1989
Hätten Sie Lust, regelmäßig knapp sieben Kilogramm mit sich herumzuschleppen? So viel wog der Macintosh Portable, der erste tragbare Mac. Bei der Veröffentlichung 1989 machte das Gerät einen guten Eindruck: Für einen tragbaren Computer bot er eine sehr gute Rechenleistung, ein Trackball diente als Mausersatz sowie eine Akkulaufzeit von bis zu zehn Stunden. Auch Kritiker bewerteten das positiv. Das hohe Gewicht und der Kaufpreis (circa 6.500 Dollar) schreckten aber Kunden ab, so dass der Mac Portable auf dem Markt floppte.
Apple Newton 1993
Ein tragbarer Mini-Computer mit Handschriftenerkennung? Erinnert etwas an ein Smartphone. Der Apple Newton MessagePad erschien aber im Jahr 1993 und galt als ambitioniertes Projekt. Der damalige Apple-Chef John Sculley bewarb das Gerät bei der Präsentation in Boston als "Basistechnologie des digitalen Zeitalters". Highlight des Newtons waren der berührungsempfindliche Bildschirm und die lernfähige Handschriftenerkennung. Nutzer konnten mithilfe des mitgelieferten Stifts in Schreibschrift Texte auf dem den Bildschirm verfasse. Das Gerät erkannte dabei die Eingabe.
In den ersten Versionen des Apple Newton funktionierte das schlecht. Ein Ruf, den der erste Apple-Minicomputer nicht mehr loswurde. Und das, obwohl bei späteren Versionen des Geräts die Handschriftenerkennung viel besser funktionierte. Apple verlangte für das Gerät etwa 700 Dollar. Bis 1998 verkaufte der Konzern aber nur knapp 300.000 Geräte. Nach seiner Rückkehr stoppte Steve Jobs daher die Produktion, der Apple Newton wurde eingestellt.
Apple (Bandai) Pippin 1996
1996 erschien eine neue Konsole, die den Giganten Ninentdo, Sega und Sony Konkurrenz machen sollte: die "Atmark" vom japanischen Spielwarenherrsteller Bandai. Das Gerät war ein Computer von Apple, der Apple Pippin. Apple produzierte das Gerät mit dem Gedanken, es an andere Anbieter lizensieren zu lassen. Es sollte als billiger Computer und gleichzeitig Spielekonsole die Kunden überzeugen. Allerdings erwies sich das Gerät als ziemlicher Flop. Sowohl als Konsole als auch Computer war Pippin zu leistungsschwach. Vielen Käufern war der Preis wohl auch zu hoch: knapp 600 Dollar. Zum Vergleich: Die Playstation kostet knapp 300 Dollar. Bandai verkaufte nur 42.000 Einheiten, ehe es die Produktion beendete, die Playstation verkaufte sich über 100 Millionen Mal.
- t3n-Artikel pber iMac G3
- taz-Artikel über iMac G3
- Applepiloten-Artikel über den iMac
- Apfelwiki-Text zum iPod
- C-Net-Spezifikations-Liste zum Archos Jukebox 5000
- MacTechNews-Artikel zum iPod
- Apple-Meldungen zu verkauften iPods
- Macprime-Artikel zum iPod
- Heise-Artikel zum iPod
- FAZ-Bildergalerie zu Apples größten Erfolgen
- Computerwoche-Artikel über das iPad
- TekRevue-Artikel über Apple III
- Oldcomputers-Artikel über Apple III
- HNF-Blog-Beitrag zum Apple Lisa
- Heise-Artikel von 1999 zum Apple Lisa
- CultOfMac-Artikel zum Portable Macintosh
- Connect-Artikel zum Apple Newton
- Heise-Artikel zum Apple Newton
- MacGeeks-Artikel zum Apple Bandai Pippin
- Techradar-Artikel zum Apple Bandai Pippin
- Verkaufsinformationen zu Videospielkonsolen