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Savedroid: Millionen-Betrug mit Kryptowährung entpuppt sich als Werbe-Gag


Der Savedroid-Fall
Gründer täuschte Millionen-Betrug mit Kryptowährung vor

Von rtr, t-online
19.04.2018Lesedauer: 2 Min.
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Fintech-App: Das Startup Savedroid wirbt mit einer Spar-App für Kryptowährungen. (Quelle: Franziska Gabbert/dpa-bilder)

Ein Kryptowährungs-Startup aus Frankfurt hat sich von Mittwoch auf Donnerstag einen üblen Scherz mit seinen Investoren erlaubt: Der Gründer habe sich mit dem Geld ins Ausland abgesetzt, hieß es. Das stimmte zwar nicht, spricht aber ein reales Problem an.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt prüft ein Ermittlungsverfahren gegen das Kryptowährungs-Startup "Savedroid". Die Behörde werde sich die Vorgänge bei Savedroid anschauen und entscheiden, ob ein Verfahren wegen des Verdachts auf Betrug oder anderer Straftaten eingeleitet werde, sagte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen am Donnerstag.

Savedroid-Gründer Yassin Hankir sagte Reuters, es habe eine polizeiliche Prüfung stattgefunden. Er sehe aber keinen Anlass für Ermittlungen seitens der Staatsanwaltschaft.

In Medienberichten wurde zuletzt über Savedroid gerätselt, weil die Internetseite des Unternehmens und der Firmengründer selbst für 24 Stunden nicht mehr erreichbar gewesen waren. Inzwischen ist die Website wieder aufrufbar. Hankir sagte, er habe sein Verschwinden vorgetäuscht, um auf eine mangelnde Regulierung in der Kryptowährungsbranche aufmerksam zu machen.

Digitale Börsengänge locken Betrüger an

Savedroid hatte im Februar und März bei einem Initial Coin Offering (ICO) laut Hankir umgerechnet rund 40 Millionen Euro bei Investoren eingesammelt. ICOs sind vom Namen her an Initial Public Offerings (IPO) angelehnt, die klassischen Börsengänge von Firmen. Es gibt aber große Unterschiede: Anleger erwerben bei ICOs keine Aktien, sondern einen Token, eine Art Gutschein für eine künftige Dienstleistung. Savedroid warb mit einer Spar-App für Kryptowährungen und gab eine eigene Cyberdevise heraus.

Die Finanzaufsicht BaFin warnte Investoren mehrfach vor ICOs. Ein Totalverlust sei nicht auszuschließen, und häufig seien bei dieser Art der Kapitalbeschaffung Betrüger am Werk. China hat ICOs im vergangenen Jahr komplett verboten. Auch Google, Twitter und Facebook haben mittlerweile Werbung für Kryptowährung von ihren Plattformen verbannt, da sich viele als betrügerisch herausgestellt und Nutzern geschadet haben.

Befürworter von ICOs argumentieren, diese Form der Finanzierung könne für junge Unternehmen attraktiv sein, weil sie sich so ohne den Aufwand eines streng regulierten Börsengangs oder ohne Firmenanteile an Kapitalgeber abgeben zu müssen, Geld besorgen können.

Verwendete Quellen
  • Reuters
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