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Osterhase oder "Traditionshase"? Das steckt hinter den Bezeichnungen


Aufregung um Karstadt-Kassenzettel
Warum manche Osterhasen anders heißen

Von t-online, str

Aktualisiert am 01.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Schoko-Osterhasen von Lindt: In der Schweiz konnte der Konzern jetzt seine Markenrecht durchsetzen.Vergrößern des Bildes
Schoko-Osterhasen von Lindt: Im Einzelhandel werden sie als "Traditionshasen" oder "Goldhasen" verkauft - für manche ist das offenbar ein rotes Tuch. (Quelle: Oliver Berg/dpa)
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Die konservative Politikerin Erika Steinbach ereifert sich auf Twitter über einen Kassenbon, auf dem Schoko-Osterhasen als "Traditionshasen" aufgelistet sind. Mit Religionsdebatten hat der Name aber gar nichts zu tun.

Keine Feiertagsstimmung mehr ohne Empörung über eine angebliche "Islamisierung" der deutschen Kultur: Kurz vor Ostern kocht in den sozialen Medien mal wieder die Volksseele über Osterhasen aus Schokolade, die vom Hersteller als "Traditionshasen" betitelt und verkauft werden.

An dem Shitstorm beteiligt sich auch die konservative Politikerin Erika Steinbach, die in der Vergangenheit bereits wiederholt für das Verbreiten von irreführenden oder falschen Bildern und Nachrichten aufgefallen ist. Auf Twitter teilte sie einen abfotografierten Kassenbon von Karstadt, auf dem der Artikel "Traditionshase" aufgelistet ist. Steinbach stört sich offenbar daran. Es sollte ihrer Meinung nach "Osterhase" heißen.

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Es ist ein wiederkehrendes Muster: Vor allem in rechten und islamfeindlichen Kreisen wird immer wieder gemutmaßt, christliche Traditionen sollten verdrängt werden. So kursieren im Winter regelmäßig Falschmeldungen, Weihnachtsmärkte oder Schoko-Nikoläuse sollten aus Rücksicht gegenüber Andersgläubigen umbenannt werden. Meistens hat es aber damit gar nichts zu tun. "Wintermärkte" zum Beispiel heißen so, weil sie nach den Weihnachtsfeiertagen immer noch geöffnet haben.

Auch im Fall der "Traditionshasen" ist die Aufregung völlig daneben: Viele Hersteller geben ihren Schoko-Osterhasen Eigennamen, damit sie sich vom übrigen Sortiment abheben. Bei Milka heißen sie zum Beispiel "Schmunzelhasen" und bei Lindt heißen sie "Goldhasen" oder eben "Traditionshasen". Letztere gibt es nämlich schon seit 1952.

Auf der Facebook-Seite von Karstadt lassen sich unterdessen Freunde des Osterfestes über den vermeintlichen Namens-Skandal aus. Unter einem Posting zum elftägigen Oster-Gewinnspiel des Kaufhauses kommentieren Nutzer zum Beispiel: "Traditionshase????? Alter kneift mal die arschbacken zusammen! Noch leben wir in Deutschland und da nennt man das Osterhase." Oder: "Ihr sollt Euch was schaemen." Einige kündigen einen Boykott der Kette an: "Die sehen keinen Cent mehr von mir." Es gibt aber auch zahlreiche Nutzer, die den digitalen Aufstand von "braunen Hohlfiguren" als lächerlich abtun.

Karstadt hat sich noch nicht dazu geäußert.

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