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Unruhen im Iran | Iranische Regierung sperrt Messenger-Dienst Telegram


Unruhen im Iran
Iranische Regierung sperrt Messenger-Dienst Telegram

Von afp, t-online
Aktualisiert am 02.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Telegram hat im Iran monatlich 40 Millionen User - das ist die Hälfte aller Einwohner.Vergrößern des Bildes
Telegram hat im Iran monatlich 40 Millionen User - das ist die Hälfte aller Einwohner. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Der Messengerdienst Telegram wollte einzelne Kanäle nach Aufforderung der iranischen Regierung nicht abstellen - also sperrte diese die gesamte App.

Angesichts der Proteste im Land hat die iranische Regierung die Handy-App des Messenger-Dienstes Telegram blockiert. Telegram garantiert seinen Nutzern die vollständige Verschlüsselung: Nachrichten, Videos und Fotos können per Handy an einzelne Kontakte oder ganze Gruppen geschickt werden, ohne dass Behörden wie Geheimdienste einfach darauf zugreifen können.

Verschlüsselung ist zwar inzwischen auch bei anderen Diensten wie dem bekannteren Whatsapp üblich; die Telegram-Macher stehen jedoch immer wieder in der Kritik, weil sie weniger als andere Anbieter mit Behörden kooperieren.

Laut Telegram-Chef und Gründer Pawel Durow wurde der Zugang zu der App im Iran gesperrt, nachdem sich das Unternehmen geweigert habe, Kanäle abzustellen, in denen "friedlich protestiert" worden sei. Auf Telegram können Nutzer ähnlich wie auf Facebook oder Instagram bestimmten Kanälen "folgen", um Informationen zu erhalten.

Ein Kanal, der seine Abonnenten dazu aufgerufen hatte, Molotow-Cocktails gegen die Polizei einzusetzen, war zuvor von Telegram verbannt worden. Das Unternehmen rechtfertigte die Entscheidung mit seinen Nutzungsbedingungen, die Aufrufe zur Gewalt ausdrücklich untersagen. "Es gibt Grenzen, die man nicht übertreten sollte", sagte der Gründer Durow dazu auf Twitter.

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Seinem seit 2013 aktiven Dienst wird wegen seiner Verschlüsselungstechnologie auch vorgeworfen, Dschihadisten als attraktives Kommunikationsmittel zu dienen.

Unterdessen versuchen regierungsnahe Kräfte offenbar mit allen Mitteln, die Lage auf den Straßen wieder in den Griff zu bekommen. So berichtet der BBC-Reporter Ali Hamedami etwa, dass die Bevölkerung gezielt eingeschüchtert werde, unter anderem durch anonyme Textnachrichten. Mehrere Nutzer hätten SMS von einer unbekannten Nummer empfangen, in denen ihnen angedroht wird, wegen "anti-revolutionärer Verbrechen" angeklagt zu werden, wenn sie sich den Protesten anschließen.

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Internetaktivist Edward Snowden deutet dies als ein Zeichen für die weitreichende Überwachung im Iran, die zum Machterhalt der Regierung missbraucht werden könnte. Der Aktivist rief die US-Politik dazu auf, Sanktionen gegen den Iran zu lockern, damit die Bevölkerung wieder Zugang zu sicheren Kommunikationsdiensten hat. Google zum Beispiel blockiert bestimmte Verschlüsselungs-Dienste für die iranische Bevölkerung.

Quellen:

  • Nachrichtenagentur AFP
  • eigene Recherchen
  • Blogbeitrag von Pawel Durow
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