Internet Kim Dotcoms Auslieferung wird erst 2013 verhandelt
Erst im Frühjahr 2013 soll über die Auslieferung des Megaupload-Betreibers Kim Dotcom in die USA entschieden werden. Das zuständige Gericht hat die Anhörung auf das kommende Jahr verschoben, berichteten neuseeländische Medien am Dienstag. Kim Dotcom ist wütend und wetterte auf Twitter gegen Neuseeland und die USA.
Komplexe Sachlage sei schuld
Eigentlich sollte das Verfahren im August 2012 beginnen, jetzt wird ein Termin Ende März 2012 angepeilt. Der Grund für die Verschiebung sei die Komplexität des Falls. Die US-Justiz wirft dem Deutschen vor, mit der inzwischen gesperrten Plattform Megaupload Urheberrechtsverletzungen im großen Stil begangen zu haben.
Dotcom wittert "schmutzige Verzögerungstaktik"
Dotcom, der früher Kim Schmitz hieß, teilte nach der Entscheidung gegen die USA und Neuseeland aus. Über den Internet-Dienst Twitter beklagte er eine "schmutzige Verzögerungstaktik der USA": "Sie zerstörten mein Geschäft und nahmen mein gesamtes Kapital. Die Zeit erledigt den Rest." Neuseeland verweigere ihm ein ordentliches Gerichtsverfahren und eine faire Verteidigung. Premierminister John Key solle sich dafür schämen, dass dies möglich sei.
Auf Kaution freigelassen
Der Megaupload-Gründer darf sich bei seiner Familie in seinem Haus nördlich von Auckland aufhalten. Nach seiner Festnahme im Januar war er vier Wochen im Gefängnis, ehe er gegen Zahlung einer Kaution unter strengen Auflagen freigelassen wurde.
Die US-Behörden werfen Dotcom und seinen Mitarbeitern vor, die inzwischen geschlossene Plattform zu einem der größten Umschlagplätze für illegale Kopien von Filmen und Musik gemacht zu haben – den Rechteinhabern sei eine halbe Milliarde Dollar Schaden entstanden. Dotcom weist die Vorwürfe zurück und wehrt sich gegen die Auslieferung. Bei der Festnahme waren Konten und Wertgegenstände im mehrstelligen Millionenbereich sichergestellt worden.