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Flachbildfernseher: BUND kritisiert TV-Energielabel


Fernsehen & HIFI
BUND kritisiert TV-Energielabel für Flachbildfernseher

dapd, t-online, t-online.de, dapd

Aktualisiert am 29.11.2011Lesedauer: 2 Min.
Energielabel für Fernseher: EU kennzeichnet LCD-TV und Plasma-TV. (Fotos: Sharp, imago)Vergrößern des Bildes
Fernseher bekommen in der EU ein Energielabel. (Fotos: Sharp, imago) (Quelle: imago-images-bilder)

Eigentlich sollten Kunden mit dem neuen TV-Energielabel stromfressende Flachbildfernseher vor dem Kauf erkennen können. Doch nun gibt es massive Kritik an der von Waschmaschinen und Kühlschränken bekannten Kennzeichnung. Das EU-Effizienz-Label ist schon zur Einführung veraltet, rügt der BUND. Verbraucher müssen sich weiterhin anderweitig über Stromfresser-Fernseher informieren.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat das EU-Effizienz-Label für TV-Geräte kritisiert. Das für Hersteller verpflichtende Hinweisschild sei schon zur Einführung am 30. November veraltet. Eigenen Untersuchungen zufolge gehörte bereits ein Viertel der Plasma- und LCD-Fernseher zur besten Energie-Effizienzklasse A und nur wenige Flachbildfernseher fielen in die schlechtesten Kategorien D bis G. "Mit der schnellen technischen Entwicklung ist damit zu rechnen, dass schon bald nahezu alle Fernsehgeräte in die besten Effizienzklassen fallen. Damit verliert das Label seine Aussagekraft", teilte der Naturschutzbund am Dienstag mit.

Sortierung verschenkt Einsparpotenziale

Der BUND lobte zwar, dass sich die Effizienz von Flachbildfernsehern in den vergangenen Jahren rasant verbessert habe und das TV-Energielabel zum Kauf von sparsameren Geräten führe, weil die Verbraucher "nicht mehr die Katze im Sack kaufen" müssten. Allerdings verschenke "die fragwürdige Sortierung der Fernseher in zu schwache Effizienzklassen" zusätzliche Einsparpotenziale.

EU-Kommission soll Standards ändern

Daher solle die EU-Kommission jene Standards zur Verbrauchskennzeichnung von Flachbildfernsehern dynamisch an die Entwicklung des Marktes anzupassen. So forderte der BUND, dass die Anforderungen an die besten Effizienzklassen strenger gestaltet werden müssten. Nur so seien künftig die sparsamsten Fernseher darin enthalten, und Verbraucher könnten sich sicher sein, "dass sie mit Fernsehgeräten der Effizienzklasse A ein sparsames Spitzenprodukt erwerben".

A+++ für Flachbildfernseher kommt

Dagegen verwies der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) darauf, dass ab 2014 im Intervall von drei Jahren Zusatzkategorien eingeführt werden sollen. Bis 2020 soll es die Einstufung A+++ geben. Faktoren für die Einstufung sind neben dem Energieverbrauch auch die Bildschirmgröße und Zusatzfunktionen wie Empfangstuner oder Festplatten.

Nicht nur auf das TV-Energielabel achten

Der BUND rät den Verbrauchern, beim Fernseher-Kauf nicht allein auf das TV-Energielabel und die jeweilige Klasse zu achten, sondern auf den absoluten Stromverbrauch. Dieser hängt zu einem großen Teil von der Bildschirmgröße ab. Laut BUND benötige beispielsweise ein Flachbildfernseher mit 81 Zentimetern Bildschirmdiagonale, der gerade so den Grenzwert für die Effizienzklasse A erreiche, etwa 40 Prozent weniger Strom als ein TV-Gerät mit 107 Zentimetern Diagonale in derselben Klasse. "Mit der Wahl eines sparsamen Fernsehers kann der Kunde über die gesamte Lebensdauer des Gerätes hinweg leicht mehrere Hundert Euro Stromkosten sparen", sagte BUND-Energieexpertin Irmela Benz.

Flachbildfernseher: BUND führt Verbrauchsübersicht

Seit einigen Jahren führt der BUND eine eigene Verbrauchsübersicht für Fernseher, deren Werte auf Herstellerangaben, Messergebnissen von Produkttests und eigenen Recherchen basieren. Anhand des errechneten Jahresverbrauchs können Kunden den Energiebedarf von Flachbildfernsehern besser abschätzen. Denn so mancher LCD- oder Plasma-Fernseher kommt in den hochgerechneten Stromkosten teurer als in der Anschaffung. Nach Berechnungen der Initiative Energie-Effizienz der Deutschen Energie-Agentur lassen sich durch den Kauf eines sparsamen Geräts der Effizienzklasse A im Vergleich zu einem mit G bewerteten Fernseher bis zu 70 Prozent Stromkosten vermeiden.

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