Konkurrenz für Paypal und Apple Neues Bezahlsystem EPI kommt im Juni
Ein neues Bezahlsystem greift die Marktführer Paypal und Apple an. Ab Juni soll der Dienst in Deutschland zur Verfügung stehen.
Die European Payments Initiative (EPI) plant, ein europaweites Bezahlsystem zu etablieren. Der Zusammenschluss von 16 Finanzdienstleistern – inklusive der Deutschen Bank – möchte Zahlungen mit der Karte und per Smartphone ermöglichen. Die Initiatoren planen, dass Verbraucher ab Mitte dieses Jahres Geldtransaktionen von Handy zu Handy über das EPI-System abwickeln können. Dies könnte eine Herausforderung für die führenden Bezahldienstleister wie Paypal und Apple sein.
"Wir werden die Handy-zu-Handy-Zahlungen im Juni breit nach außen geben, mit einem Aufschlag in Deutschland, Belgien und Frankreich und im nächsten Jahr kommt dann das volle Programm", sagt Joachim Schmalzl, Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) und Vorsitzender des EPI-Verwaltungsrates.
Erfolgreicher Test bereits Mitte Dezember
Verbraucher sollen künftig sowohl Online-Einkäufe als auch Bezahlungen an der Ladenkasse über die digitale Geldbörse "Wero" tätigen können. Bereits Ende vorigen Jahres gelang ein erfolgreicher Test der Smartphone-App: eine Echtzeitüberweisung zwischen einer Sparkasse und der französischen Banque Populaire.
Parallel dazu arbeiten die Euro-Zentralbanken als Ergänzung zum Bargeld auch an einem digitalen Euro. Ob und an wann dieser eingeführt wird, ist allerdings noch nicht entschieden. Das Hauptziel dieser Initiative ist es, Europas finanzielle Unabhängigkeit zu stärken.
"Wir sind für den digitalen Euro, wenn er gut gemacht wird", sagt Schmalzl. Er betont aber auch: "Wenn wir in Europa mit einem gemeinsamen Zahlungssystem erfolgreich sein wollen, dann müssen wir [...] unsere Kräfte bündeln und nicht zersplittern." Außerdem sehen die Sparkassen die Gefahr, dass die Europäische Zentralbank (EZB) mit großem Aufwand ein eigenes Angebot aufbaut, dessen Mehrwert für Verbraucher fraglich ist.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa