Illegale Datennutzung George R. R. Martin klagt gegen ChatGPT
Seit der Markteinführung Ende 2022 erfreut sich ChatGPT großer Beliebtheit. Doch die Kritik am KI-Tool wird zunehmend lauter. Nun auch von berühmten Autoren.
Gegen OpenAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT, wird Klage eingelegt – und zwar von einigen bekannten US-Schriftstellern, darunter auch George R. R. Martin, Autor der "Game of Thrones"-Reihe.
Sie werfen dem von Elon Musk und Microsoft unterstützten Unternehmen vor, den Chatbot ChatGPT mit ihren Werken zu trainieren und sich damit unrechtmäßig an ihrem geistigen Eigentum zu bedienen.
Viele berühmte Autoren klagen mit
ChatGPT basiert auf Künstlicher Intelligenz (KI) und wurde mit Millionen Texten aus Büchern, Briefen, Wikipedia-Einträgen und literarischen Sammlungen trainiert. So kann der Dienst Sätze erstellen und auf Fragen antworten.
Die kostenfreie Version hat keinen Zugang zum Internet. Der Wissensstand von ChatGPT endet daher zum aktuellen Zeitpunkt im Jahr 2021.
Eingereicht wurde die Klage von der Authors Guild, der ältesten und größten Berufsorganisation für Schriftsteller aus den USA. Zu den 17 klagenden Autorinnen und Autoren gehören unter anderem John Grisham, Jonathan Franzen, Christina Baker Kline und Jodi Picoult.
Ähnliche Klagen sollen derzeit auch gegen andere Unternehmen wie Meta, der Muttergesellschaft von Facebook, laufen. Meta werde vorgeworfen, sein KI-Sprachmodell Llama unrechtmäßig mit urheberrechtsgeschützten Daten zu füttern.
Die Daten könnten aus illegalen Sammlungen stammen
OpenAI verteidigte sich damit, dass ihre Datengewinnung aus dem Internet nach dem US-Urheberrechtsgesetz als faire Nutzung gilt. Der Authors Guild zufolge könnten diese Datensätze allerdings aus illegalen Online-Büchersammlungen von Raubkopierern stammen.
Denn ChatGPT scheint in der Lage zu sein, auf Anfrage akkurate Zusammenfassungen der Bücher zu liefern. Das deutet darauf hin, dass die Volltexte in der Datenbank der KI enthalten sind.
Die Berufsorganisation für Schriftsteller setzt sich dafür ein, dass den Autoren die Möglichkeit der Kontrolle über ihre Werke geboten wird. Es gehe darum, die Literatur zu erhalten.
KI könnte der Literaturbranche schaden
Laut Authors Guild möchten die Autoren mit der Klage darauf aufmerksam machen, dass KI-Sprachmodelle wie ChatGPT dem Markt für Belletristik schaden können. Chatbots werden bereits genutzt, um Bücher zu veröffentlichen, die die Arbeit menschlicher Autoren imitieren sollen.
Ein Beispiel dafür sind die kürzlich erschienenen KI-generierten Texte, welche die populäre "Game of Thrones"-Saga "Das Lied von Eis und Feuer" vollenden sollen. Die Inhalte von ChatGPT sollen dem Stil des Autoren George R. R. Martin in einigen Punkten stark ähneln.
Kritiker von Künstlicher Intelligenz befürchten unter anderem, dass Systeme wie ChatGPT künftig menschliche Schriftsteller verdrängen könnten und den Markt mit minderwertig erstellten E-Books überschwemmen.
- Nachrichtenagentur Reuters
- Pressemitteilung Authors Guild