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Digitaler Personalausweis auf dem Smartphone: Smart-E-ID bald möglich


Nach Anlaufproblemen
Digitaler Personalausweis auf dem Handy soll dieses Jahr starten

Von t-online, ccn

17.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Ausweisfunktion auf dem Handy: Das soll mit der Smart-E-ID möglich sein.Vergrößern des Bildes
Ausweisfunktion auf dem Handy: Das soll mit der Smart-E-ID möglich sein. (Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik)
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Immer wieder wurde der Start verschoben, nun soll der Personalausweis aufs Smartphone kommen. Doch nicht alle können die Funktion nutzen.

Seit der Einführung des E-Personalausweises Ende 2010 ist das digitale Ausweisen nie richtig in die Gänge gekommen. Zwar ist der Perso in Kartenform schon dazu ausgelegt, sich im Internet identifizieren zu können. Doch genutzt wurde die Funktion kaum – erst war ein Kartenlesegerät nötig, und auch die derzeitige Lösung mit dem Smartphone findet wenig Anhänger.

Andere Länder sind da weiter: In Skandinavien oder Estland kann man sich mit einer sogenannten digitalen Identität ausweisen, Konten eröffnen oder Leistungen vom Staat beantragen. In Deutschland soll ein wichtiger Schritt dorthin in den kommenden Monaten folgen: Der Perso auf dem Smartphone startet aktuellen Informationen zufolge bis Ende des Jahres. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag zu digitalen Identitäten hervor. Ursprünglich sollte das System schon Ende 2021 starten.

Dokument wird im Smartphone gespeichert

Smart-E-ID heißt das System und bedeutet, dass die Ausweisdaten im – falls vorhanden – Sicherheitschip (Secure Element) des Smartphones gespeichert werden. Nur Anbieter mit einem staatlichen Berechtigungszertifikat dürfen Ausweisdaten auslesen, und zwar Namen, Geburtsdatum und -ort sowie Adresse (Geburts-, Ordens-, Künstlernamen und Doktorgrad nur, falls angegeben). Auf Foto, Fingerabdrücke und Ausweis-Seriennummer können nur hoheitliche Stellen wie Polizei oder Zoll zugreifen.

Um die Smart-E-ID zu nutzen, brauchen User nur ihr Smartphone und eine PIN.

Das ist bereits jetzt möglich

Aktuell gibt es die sogenannte E-ID: NFC-fähige Smartphones können den Personalausweis durch einfaches "Dranhalten" auslesen, die Daten sogar an Windows- und Mac-Rechner weitergeben. Mobilgerät und Computer koppeln sich übers WLAN. Nur die kostenlose Ausweisapp 2 muss auf Telefon und Rechner installiert sein, ein Kartenlesegerät braucht man dafür nicht.

Die Online-Ausweisfunktion ist bei allen seit Mitte Juli 2017 ausgestellten Personalausweisen standardmäßig aktiviert, kann aber auch bei anderen bereits aktiv sein. Fürs Online-Ausweisen listet der Bund derzeit 250 Anwendungen: etwa Rentenauskunft, Führungszeugnis-Antrag, Fahrzeugzulassung, Elster-Steuer-Portal, Punkte-Abfrage in Flensburg, Kontoeröffnung bei Banken oder das Aktivieren von Prepaid-SIM-Karten.

Diesen Vorteil bietet das neue System

Das Smart-E-ID-System geht einen Schritt weiter als die bisherige Lösung: Durch die gespeicherten Daten braucht man den Perso nicht mehr von außen ans Telefon halten. Das digitale Ausweisen soll also noch schneller gehen. Seit Ende März 2022 läuft in Regie des zuständigen Bundesinnenministeriums ein Pilotprojekt unter Berücksichtigung einer möglichen Wallet-App, in die auch ein digitales Abbild des Führerscheins wandern könnte.

Diese Nachteile drohen

"Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das angenommen wird", sagt Maximilian Heitkämper von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Er warnt aber gleichzeitig schon vor möglichen Folgeproblemen, etwa weil man mit einem defekten Telefon nicht mehr ins künftige Behördenpostfach kommt.

"Je abhängiger wir vom Smartphone sind, desto schwieriger wird es ja auch, wenn uns das Gerät einmal verloren oder kaputtgeht", sagt der Verbraucherschützer. Aktuell gebe es die Problematik schon bei Online-Banking-Apps, die fest ans Gerät gekoppelt werden. Hier könnten etwa parallel registrierte Smartphones oder Tablets helfen.

System nur auf wenigen Smartphones verfügbar

Die hohen Sicherheitsanforderungen sind zwar gut für die Nutzer, bringen aber auch einen Nachteil: Die Smart-E-ID wird zunächst nur auf wenigen Smartphones laufen. Denn nicht alle haben den notwendigen sicheren Chip eingebaut. Wie der "Tagesspiegel" schreibt, müssen auch die Handyhersteller ihre Zustimmung erteilen, damit der Personalausweis gespeichert werden kann. Und das hat nur ein Unternehmen bislang getan: Samsung. Wenn die Smart-E-ID spätestens zum Jahresende eingeführt wird, funktioniert sie auf fünf Smartphone-Modellen, dem Samsung Galaxy S20, S21, S22, S23 und A54.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • tagesspiegel.de: "Auf dem Smartphone: Digitaler Personalausweis soll dieses Jahr kommen"
  • bmi.bund.de: "Online-Ausweis kann bald im Smartphone gespeichert werden: Smart-eID-Gesetz am 1. September in Kraft getreten" (Stand: 2021)

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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