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TV-Empfang wird teurer: Ende des Nebenkostenprivilegs lässt Preise steigen


Wegfall des Nebenkostenprivilegs
Kabel-TV-Empfang wird für 12 Millionen Haushalte bald teurer

Von t-online, jnm

22.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Fernbedienung: Analoges TV-Signal im Kabel wird abgeschaltet.Vergrößern des Bildes
Fernbedienung: Kabelfernsehen wird für Millionen Haushalte bald teurer (Quelle: imago-images-bilder)
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Wer bislang den TV-Kabelanschluss seiner Wohnung ohne separaten Vertrag nutzte, muss bald aktiv werden – und vermutlich mehr zahlen als bisher.

Spätestens ab Juli 2024 stehen für Millionen Haushalte wichtige Änderungen hinsichtlich ihres Kabel-TV-Anschlusses an: Dann nämlich endet die Übergangsfrist zur Abschaffung des sogeannten Nebenkostenprivilegs.

Mit diesem eher unbekannten Begriff bezeichnet man das ehemalige Recht von Eigentümern von Mehrfamilienhäusern, die Kosten für einen gemeinsamen Kabelanschluss auf alle Mieter umzulegen. Ob einzelne Mieter diesen Kabelanschluss überhaupt nutzten oder nicht, spielte dabei keine Rolle.

Dieses Recht wurde Ende 2021 gekippt, eine entsprechende Übergangsfrist endet am 30. Juni 2024. Danach muss jeder Mieter selbst einen Vertrag mit einem Kabelanbieter abschließen, wenn er Kabelfernsehen beziehen möchte.

Gute Nachrichten für Verbraucher – aber auch Handlungsbedarf

Das sind eigentlich gute Nachrichten für Verbraucher – vor allem für die, die gar kein Kabelfernsehen nutzen möchten. Wer den Kabelanschluss des Hauses bislang aber nutzte und damit zufrieden war, profitiert von der neuen Rechtslage hingegen nicht:

Die Sammelverträge der Hausbesitzer sorgten oft für niedrigere Kosten für einzelne Mieter. Laut Verbraucherschützern dürfte die Neuregelung zu Mehrkosten von geschätzt zwei bis drei Euro pro Monat führen. Erste Erfahrungen zeigten, dass Einzelverträge nach gekündigten Mehrnutzungsverträgen etwa acht bis zehn Euro monatlich kosteten.

Hier können alternative Empfangsmethoden teilweise etwas günstiger sein. Laut verbraucherzentrale.de kann man mit folgenden Kosten rechnen:

  • DVB-T2 HD: Der digitale Antennenempfang ist grundsätzlich kostenlos. Allerdings nur für den Empfang der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender. Wer auch Privatsender empfangen möchte, muss rund acht Euro monatlich zahlen.
  • IPTV via Receiver: Einige Internetanbieter verkaufen auch zusätzlich TV-Anschlüsse. Für den Fernsehempfang müsse man nur etwa fünf Euro pro Monat zahlen, schreiben die Verbraucherschützer. Allerdings fielen noch weitere Kosten für die Miete des notwendigen Receivers an.
  • IPTV via Internetstreaming: Unabhängiger sind Verbraucher, die Fernsehempfang per Streamingdienst buchen. Hier benötigt man oft nur eine App auf dem Handy, Notebook oder Smart-TV. Die Kosten liegen je nach Anbieter zwischen sechs und zehn Euro monatlich.
  • Satellitenfernsehen: Per Satellitenschüssel lässt sich eine Vielzahl an Programmen kostenlos empfangen. Hochaufgelöste TV-Signale sind oft aber aufpreispflichtig. Außerdem muss eine Satellitenschüssel installiert werden, das ist nicht überall möglich oder erlaubt.

Auf keinen Fall sollten Verbraucher sich nun aber verunsichern oder von angeblichen "Medienberatern" an der Haustür zum Abschluss eines Kabelvertrags drängen lassen.

Der Abschluss eines passenden Vertrags ist in der Regel unkompliziert und lässt sich schnell umsetzen. Deshalb sollten Verbraucher in Ruhe alle Empfangsoptionen und möglichen Anbieter vergleichen und eine ausgeruhte Entscheidung treffen.

Verwendete Quellen
  • verbraucherzentrale.de: Nebenkostenprivileg: Das bedeutet die Abschaffung für Ihr Kabel-TV
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