Berühmte Sportler sollen Schadensersatz zahlen Insolvente Kryptobörse FTX hat Milliardenschulden
Nach der Pleite der Krypto-Plattform FTX steht fest, dass die Börse Milliardenschulden hat. Jetzt sollen auch berühmte Sportler zahlen, die für FTX geworben haben.
Die insolvente Kryptobörse FTX schuldet ihren 50 größten Gläubigern nach eigenen Angaben fast 3,1 Milliarden Dollar. Allein auf die zehn größten Geldgeber würden etwa 1,45 Milliarden Dollar entfallen, geht aus am Wochenende veröffentlichten Gerichtsunterlagen in den USA hervor.
FTX und seine Tochtergesellschaften hatte am 11. November im US-Bundesstaat Delaware Konkurs angemeldet, nachdem Kunden als Reaktion auf die heimliche Verschiebung von Einlagen im Volumen von zehn Milliarden Dollar massenhaft Gelder abgezogen hatten. Von der spektakulären Pleite sollen etwa eine Million Kunden betroffen sein.
Berühmte Werbefiguren sollen ebenfalls haften
Die Kryptobörse erklärte, dass sie eine strategische Überprüfung ihrer globalen Vermögenswerte eingeleitet habe und sich nun auf den Verkauf oder den Umbau einiger Geschäfte vorbereite.
Gerichtsunterlagen zufolge wurde in Miami eine Sammelklage gegen Sam Bankman-Fried eingereicht. Die von FTX angebotenen verzinsten Kryptowährungskonten hätten wegen einer fehlenden Lizenz in den USA nicht angeboten werden dürfen, hieß es in der Klageschrift.
Neben Bankman-Fried fordern die Kläger auch von Football-Superstar Tom Brady und Tennisspielerin Naomi Osaka Schadenersatz. Die beiden hätten FTX als Werbefiguren unterstützt.
Europäische Zentralbank warnt vor Gefahren durch Kryptowährungen
Die FTX-Pleite ruft auch die Politik auf den Plan. Das US-Repräsentantenhaus plant eine Anhörung zu dem Thema. Neben Bankman-Fried sollen auch Vertreter von Konkurrenten wie Binance gehört werden. Auch in Europa schlagen die Alarmglocken.
Der Kollaps der Kryptobörse FTX zeigt nach den Worten von EZB-Ratsmitglied Pablo Hernandez de Cos die mit solchen Kryptowährungen verbundenen Gefahren an. "Wir hoffen, dass die jüngsten Ereignisse die Bürger für die Risiken sensibilisieren, die mit diesen Kryptoanlagen verbunden sind", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB).
- Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters