"Gewalt gegen Russen" Prorussische Separatisten in der Ostukraine blockieren Google
In den selbst ernannten Donbass-Republiken Donezk und Luhansk wurde Google gesperrt, da die Suchmaschine "Gewalt gegen Russen befördere".
Die prorussische Verwaltung der ostukrainischen Separatistengebiete hat nach eigenen Angaben den Zugang zum Suchmaschinenanbieter Google blockiert. "Wir haben entschieden, Google auf dem Gebiet der 'Volksrepublik' Donezk zu blockieren", schrieb Separatistenführer Denis Puschilin am Freitag im Onlinedienst Telegram.
Der US-Internetkonzern befördere "Gewalt gegen Russen, insbesondere die Menschen des Donbass", hieß es weiter. Das benachbarte Luhansk hatte Google bereits am Donnerstag gesperrt.
Puschilin warf Google vor, "offen auf Befehl seiner Chefs in der amerikanischen Regierung" zu handeln. Der Westen und die Ukraine würden "nie da gewesenen Druck auf die körperliche und geistige Sicherheit" der Republik ausüben und deren Volk "brechen" wollen. "Wir können das nicht länger hinnehmen", schrieb Puschilin.
Der Anführer der prorussischen Separatisten in der Region Luhansk, Leonid Pasetschnik, erklärte, die Suchmaschine könne wieder zugänglich gemacht werden, "wenn sie anfangen, die Menschen zu respektieren".
Facebook und Instagram bereits länger gesperrt
Zuvor hatten die "Volksrepubliken" soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram gesperrt, die in Russland ebenfalls nicht mehr frei zugänglich sind, nachdem ein russisches Gericht diesen "extremistische Aktivitäten" unterstellt hatte.
Russland hatte die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk im ostukrainischen Donbass wenige Tage vor Kriegsbeginn als unabhängig anerkannt. Seit 2014 werden Teile beider Regionen von prorussischen Separatisten kontrolliert. Inzwischen hat die russische Armee Luhansk vollständig erobert und verstärkt ihre Angriffe auf Ziele in der Region Donezk.
- theguardian.com: "Google to be banned in Ukraine’s occupied Donetsk and Luhansk regions" (englisch)
- Telegram @Pushilindenis
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP