"Nancy Grace Roman Space Telescope" SpaceX wird neues Weltraumteleskop ins All schicken
Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX sichert sich den nächsten Großauftrag: Das nächste Weltraumteleskop der Nasa wird mit einer "Falcon Heavy"-Rakete ins All gebracht.
Nur wenige Tage nachdem das "James Webb"-Teleskop die bislang tiefsten und detailreichsten Einblicke in den Weltraum geliefert hat, hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa schon die Planungen für das nächste Teleskop festgezurrt.
Das "Nancy Grace Roman Space Telescope" solle im Oktober 2026 von der privaten Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk ins All geschickt werden, teilte die Nasa am Dienstag (Ortszeit) mit. SpaceX habe dafür einen rund 255 Millionen Dollar schweren Auftrag erteilt bekommen. Das Teleskop solle vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral an Bord einer "Falcon Heavy"-Rakete starten.
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Das nach einer früheren Nasa-Astronomin benannte Teleskop soll ähnlich wie das "Hubble"-Teleskop funktionieren, das bereits 1990 gestartet war. Es ist derzeit noch in der Entwicklung und soll insgesamt wohl mehr als drei Milliarden Dollar kosten.
Als Nachfolger von Hubble war zunächst vor rund einem halben Jahr - mit Hilfe einer Rakete der Europäischen Raumfahrtagentur Esa - das "James Webb Space Telescope", benannt nach einem früheren Nasa-Chef, gestartet. Es arbeitet anders als "Hubble" nicht im optischen und ultravioletten Bereich, sondern im infrarotnahen.
Weltraumteleskope liefern Erkenntnisse über die Ursprünge des Universums
Erst vergangenen Dienstag hatten US-Präsident Joe Biden und die Nasa die ersten Aufnahmen des James-Webb-Teleskops veröffentlicht. Diese sorgten unter Wissenschaftlern und Weltraumfans für eine Sensation, da sie neue Einblicke in die Ursprünge des Universums liefern konnten.
Biden bezeichnete es als einen "historischen Tag". Das leistungsfähigste Weltraumteleskop der Geschichte sei "ein neues Fenster in die Geschichte unseres Universums". US-Vizepräsidentin Harris sprach von einem "aufregenden neuen Kapital in der Erforschung unseres Universums".
Auch Experten zeigten sich begeistert. "Fantastisch – Galaxien über Galaxien über Galaxien", sagte der Astronom Jonathan Lunine von der US-Universität Cornell. "Obwohl es mitnichten das Weiteste ist, das Webb sehen kann, ist es das tiefste jemals aufgenommene Bild und zeigt die Kraft dieses bemerkenswerten Teleskops: unglaubliche Empfindlichkeit, eine große Bandbreite an Wellenlängen und scharfe Bild-Klarheit."
Der Astronomie-Professor Avi Loeb von der Harvard-Universität erklärte, in roter Farbe seien auf der Aufnahme ältere Galaxien zu sehen. Die hellen Kreise und Ellipsen seien jüngere galaktische Systeme. Loeb zeigte sich "begeistert", dass das Weltraumteleskop noch näher an die Zeit des Urknalls – des Big Bang – vor 13,8 Milliarden Jahren blicken könne als bei der nun veröffentlichten Aufnahme.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa