Fotos aus dem All Weltraumteleskop James Webb soll erste Farbbilder machen
Mitte Juli soll es erste Farbfotos des James-Webb-Teleskops vom Weltraum geben. Die Bilder sollen Betrachtern einen "Wow"-Effekt bieten.
Nach sechsmonatiger Vorbereitungszeit wird es am 12. Juli erste vom Weltraumteleskop James Webb aufgenommene Farbfotos vom All geben, teilen die Nasa, ESA und CSA mit. Die Bilder sollen Astronomen und der Öffentlichkeit einen "Wow"-Effekt bieten, sagte Klaus Pontoppidan vom Space Telescope Science Institute.
ESA-Projektleiter Chris Evans: "Diese erste Veröffentlichung wird ein bemerkenswerter Moment für die Mission sein und wird uns einen ersten Blick darauf geben, wie Webb unsere Sicht auf das Universum verändern wird." Sein Team freue sich darauf, diese ersten Bilder und Daten zu teilen.
An der Schwelle zu einer unglaublich spannenden Zeit
Eric Smith von der Nasa sagte, "die Veröffentlichung der ersten Vollfarbbilder wird ein einzigartiger Moment für uns alle sein, innezuhalten und einen Anblick zu bestaunen, den die Menschheit noch nie zuvor gesehen hat". Die Menschheit stehe an der Schwelle zu einer unglaublich spannenden Zeit der Entdeckung unseres Universums.
Welchen Bereich im All das teuerste Weltraumteleskop aufnehmen wird, ist nicht bekannt. Nur so viel: Die Entscheidung, was das Gerät aufnehmen soll, war ein mehr als fünf Jahre lang dauerndes Projekt der beteiligten Weltraumagenturen.
Sobald jedes der Instrumente des Teleskops kalibriert und getestet sei, werde das Webb-Team eine Liste von Zielen im All abarbeiten, die von einem internationalen Komitee ausgewählt und priorisiert wurden. Dann verarbeiteten die Wissenschaftler die Daten für die Öffentlichkeit.
Zeitreise zum Ursprung des Universums
Das James-Webb-Teleskop soll die Frühzeit des Universums vor 13 Milliarden Jahren und damit nur wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall erforschen. Astronomen versprechen sich Rückschlüsse auf die Bildung der ersten Sterne und Galaxien.
Das leistungsstärkste Teleskop übertrifft seinen Vorgänger Hubble an Größe und Komplexität bei Weitem. Es blickt weiter in den Weltraum als Hubble und damit auch weiter zurück in die Vergangenheit. Dabei konzentriert sich Webb auf Infrarot-Strahlung.
Eine Ariane-5-Rakete hatte das Webb-Teleskop am ersten Weihnachtstag 2021 vom Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guyana aus ins All gebracht. Weil es zu groß für die Rakete war, musste es vor dem Start zusammengefaltet werden.
- ESA-Mitteilung – Looking ahead to Webb’s first images
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa