Ableckbarer Bildschirm Japaner erfindet Geschmacksfernsehen
Ein japanischer Forscher hat einen Monitor entwickelt, der den Geschmack von Nahrungsmitteln simuliert. Der Nutzer muss den Bildschirm ablecken, um die Aromen zu schmecken.
Ein Forscherteam in Japan hat einen abbeleckbaren Fernsehbildschirm entwickelt, der den Geschmack von Lebensmitteln simulieren kann, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Der Monitor sei ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem "multisensorischen Seherlebnis", heißt es.
Das Team um Professor Homei Miyashita an der Meiji-Universität hat den Bildschirm "Taste the TV" (TTTV) genannt. Das Gerät verwendet 10 Behälter mit Aromen, die vermischt werden können, um den Geschmack von Lebensmitteln zu erzeugen.
Gabel mit Geschmacksverstärker
Die Geschmacksprobe wird von dem Gerät auf einer hygienischen Folie aufgebracht, die auf einem Flachbildschirm liegt. Der Zuschauer kann die Geschmacksprobe dann probieren, indem er die Folie mit der Zunge berührt.
Die Technologie könne die Art und Weise verändern, wie Menschen mit der Außenwelt in Kontakt treten und interagieren, sagt Miyashita. Sein Ziel sei es, kulinarische Erfahrungen auf der ganzen Welt zu ermöglichen, egal, wo man sich befinde.
Der Professor arbeitet mit einem Team von 30 Studenten zusammen, das bereits geschmacksbezogene Geräte entwickelt hat. Darunter ist zum Beispiel eine Gabel, die den Geschmack von Speisen verstärkt.
Sommeliers und Köche als Zielgruppe
Den Prototyp des ableckbaren Bildschirms hat Miyashita selbst gebaut. Die Herstellung für kommerzielle Zwecke würde rund 875 US-Dollar kosten. Als Käufer kann sich der Professor Sommeliers und Köche vorstellen, die ihre Gerichte damit verkosten könnten.
Um weitere Anwendungen für den Bildschirm zu schaffen, hat Miyashita bereits Gespräche mit Unternehmen geführt. Er kann sich vorstellen, dass die Sprühtechnologie dazu genutzt werden kann, Geschmäcker zum Beispiel auf Toast-Scheiben aufzutragen.
Und ähnlich wie beim Musik-Streaming, sagt Miyashita, können Geschmacksrichtungen weltweit irgendwann von einer Plattform heruntergeladen werden.
- Reuters