Gründer tritt zurück Onlyfans bekommt erstmals eine Chefin
Die Onlineplattform Onlyfans bekommt eine Chefin – das gab der Gründer des Webdienstes bekannt. Die Seite ist vor allem für ihre pornografischen Inhalte bekannt und hat Millionen Nutzer.
Beim Video-Abonnementdienst Onlyfans gibt es einen Wechsel an der Spitze des Unternehmens. Gründer und CEO Tim Stokely hat seinen Posten geräumt. Den Chefsessel übernimmt Amrapali Gan, die zuvor Marketingchefin des Unternehmens war.
Im sozialen Netzwerk Instagram verkündete Stokely, dass er aus privaten Gründen vom Posten des CEO zurücktrete. Er wolle sich neuen Herausforderungen stellen.
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Laut Stokely hat Gan eine "tiefe Leidenschaft für Onlyfans", "die Zukunftsvision und den nötigen Tatendrang, das volle Potenzial des Unternehmens auszuschöpfen". Amrapali Gan arbeitet seit 2020 für Onlyfans. Zuvor war sie für Red Bull, Quest Nutrition und ein Cannabis-Café in Los Angeles tätig.
Netzwerk für Content Creator
Onlyfans gleicht einem sozialen Netzwerk. Wie bei Instagram oder Facebook lassen sich Inhalte auf dem eigenen Profil teilen. Diesem Profil können Fans folgen.
Der Clou: Der Großteil der Inhalte ist nur sichtbar, wenn man ein zahlpflichtiges Abonnement für den jeweiligen Content Creator abgeschlossen hat. Durchschnittlich liegt der monatliche Preis bei 5-15 Euro. Premium-Anbieter oder Prominente verlangen aber auch deutlich mehr für den Zugang.
Grundsätzlich bietet Onlyfans eine Plattform für jeden Typus von Content Creator: Künstler, Sportler, Köche, Fitnesstrainer, Prominente und viele mehr. Der Großteil der Inhalte auf der Seite wird aber von professionellen oder Amateur-Pornodarstellern bereitgestellt, weswegen Onlyfans auch den Ruf innehat, eine "Pornoplattform" zu sein.
Enorme Reichweitensteigerung
Während der Pandemie erlebte Onlyfans eine enorme Reichweitensteigerung. Sie kommt auf über 180 Millionen registrierte Nutzer und rund zwei Millionen Content Creator.
Seit Start der Seite hat das Unternehmen bereits über fünf Milliarden US-Dollar an die Ersteller von Inhalten ausgezahlt. Onlyfans selbst erhält 20 Prozent der von Nutzern gezahlten Abonnementbeträge als Provision.
Nachdem Investoren Druck ausgeübt hatten, verkündete Onlyfans im Sommer, dass ab Oktober keine sexuellen Inhalte mehr auf der Seite hochgeladen werden dürfen. Nach einer gewaltigen Protestwelle von Nutzern und Content Creatorn gleichermaßen verkündete das Unternehmen jedoch bereits eine Woche später, derartige Inhalte weiterhin zuzulassen.