Autoreparatur und Wertverlust Wann Sie sich von Ihrem Auto trennen sollten
Auch Autos haben im Alter ihre Zipperlein – und die können schnell teuer werden. Wann lohnt sich das Reparieren noch, wann ist eine Trennung besser?
Auch das zuverlässigste Auto wird irgendwann anfällig für unerwartete Reparaturen, die das Budget und die Nerven strapazieren können. Doch wann sollte man handeln?
Im Idealfall verkauft man das Auto, bevor zum Beispiel der Turbolader ausgetauscht werden muss. Denn solche Reparaturen sind in der Regel teuer. Wer diese Kosten vermeiden will, muss rechtzeitig verkaufen. Aber wann ist rechtzeitig?
Laufleistung allein ist kein Kriterium
Eine eindeutige Antwort gibt es zwar nicht – dafür aber einige Anhaltspunkte. Zum Beispiel den Kilometerstand. Die mögliche Laufleistung eines Autos kann allerdings stark variieren und hängt von Faktoren wie Fahrzeugtyp, Hersteller oder Motortyp ab.
Ein Beispiel: Während bei einem Kleinwagen schon nach 80.000 oder 90.000 Kilometern erste Schäden auftreten können, hält so manche große Diesel-Limousine problemlos 200.000 Kilometer und länger.
Auch die Fahrweise des Besitzers hat einen großen Einfluss auf die Lebensdauer des Autos. Wer überwiegend mit konstanten 120 km/h auf der Autobahn unterwegs ist, schont sein Auto mehr als bei häufigem Stop-and-go-Verkehr in der Stadt. Auch innerhalb einer Fahrzeugreihe können erhebliche Qualitätsunterschiede auftreten.
Psychologie spielt auch eine Rolle
Dennoch werden als kritische Marke häufig die 100.000 Kilometer genannt (Fahrzeugalter meist ca. acht Jahre). Und zwar aus einem psychologischen Grund. Denn ein Auto mit beispielsweise 97.000 Kilometern auf dem Tacho erzielt beim Verkauf einen höheren Preis als das gleiche Modell mit 103.000 Kilometern. Auf potenzielle Käufer wirkt es einfach attraktiver. Diesen Vorteil können sich Verkäufer zunutze machen, indem sie sich rechtzeitig von ihrem Auto trennen.
An der Qualität eines Autos ändert sich in der Regel innerhalb weniger Tausend Kilometer natürlich wenig. Käufer wiederum können sich diesen Effekt ebenfalls zunutze machen, indem sie zum Auto mit geringfügig höherer Laufleistung greifen – und dadurch Geld sparen.
Wenn man sich entschieden hat, das Fahrzeug noch nicht zu verkaufen, wird es wahrscheinlich früher oder später reparaturbedürftig. Wenn aber alles wieder in Schuss ist, sollte das Auto nun wieder für viele Kilometer einsatzbereit sein.
Irgendwann rechnen sich die Reparaturen nicht mehr
Bei hoher Laufleistung und geringem Fahrzeugwert sind bestimmte Reparaturen oft aber wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll. Die anfallenden Kosten übersteigen den Wert des Fahrzeugs. Zudem besteht die Gefahr, dass der aktuelle Schaden nicht der letzte ist und weitere kostspielige Probleme auftreten. Will man dann weiter investieren? Wohl kaum. Deshalb ist es ratsam, sich beim ersten größeren Schaden von einem älteren Auto zu trennen – solange der emotionale Wert nicht überwiegt.
- Nachrichtenagentur dpa