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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Preis-Offensive beim Elektroauto VW plant neue Billig-Stromer
VW beginnt einen Preiskampf ums Elektroauto. Eine neue Modellgeneration soll nicht nur in der Fertigung deutlich weniger kosten als bisher – sondern auch beim Kauf.
VW will das Elektroauto bezahlbar machen. Der Konzern arbeitet an einer neuen Generation zu besonders günstigen Preisen. In drei Jahren sollen die Modelle auf den Markt kommen. Das berichtet das "Manager Magazin".
Demnach entwickelt der Konzern einen komplett neuen Aufbau mit dem Ziel, die Elektrotechnik auch in Kleinwagen profitabel anbieten zu können.
Konkret bedeutet das laut Unternehmenskreisen, dass die kleinen Stromer nicht mehr kosten sollen als vergleichbare Modelle mit einem Verbrennungsmotor. Man wolle das Angebot an Kunden richten, die sich derzeit beispielsweise für einen VW Up oder einen VW Polo interessieren. Das würde einen Einstiegspreis von rund 13.000 Euro bedeuten, schreibt das Fachmagazin "Automobilwoche". Die Autos sollen in Europa und China vom Band laufen.
So will VW die Preise drücken
E-Autos zum Verbrenner-Preis – wie soll das gehen? Zum einen will VW bei den neuen Modellen auf günstige Leichtbauteile setzen. Man wolle dem Bericht zufolge die Plattform, auf der die Autos entstehen, auch anderen Herstellern verfügbar machen – natürlich nicht kostenfrei. Überschaubare Reichweiten sollen die Batteriekosten im Rahmen halten. Ohnehin werden die Kosten für die Batterien – einer der wichtigsten Gründe für die bislang recht hohen Preise von Elektroautos – immer geringer.
Dennoch gilt das Vorhaben als äußerst ambitioniert. Zumal es bei VW derzeit einfach nicht rund läuft:
- Der neue ID.3 will offenbar einfach nicht fertig werden. Statt Entwicklungsprobleme zu lösen, kommen ständig neue hinzu – bis zu 300 Fehler pro Tag. Nun gibt es bereits Notfallszenarien. Dennoch hält VW am Starttermin für das Elektroauto im Sommer fest. Und das, obwohl wegen Corona derzeit die Bänder in den europäischen Werken still stehen.
- Der Start des neuen Golf – VW habe ihn vermasselt, donnerte vor kurzem Bernd Osterloh. Der mächtige Betriebsrats-Chef kritisiert nicht nur, dass wichtige Motor- und Ausstattungs-Varianten bis heute nicht zu haben sind, sondern geht auch mit dem Management hart ins Gericht.
- Golf 8 und ID.3 – zwei derart wichtige Projekte zur gleichen Zeit hätten offensichtlich das Management überfordert, analysiert der Auto-Experte Stefan Randak die Ursache auf t-online.de. Hinzu kämen Fehler bei Elektronik- und Software-Komponenten, die zu den immensen Start-Schwierigkeiten geführt hätten.
Und nun hat das VW-Management ein dritten Großprojekt auf dem Tisch.
- manager-magazin.de
- automobilwoche.de