Léon Gautier Frankreichs letzter D-Day-Veteran ist tot
Der letzte Franzose, der an der Landung der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 beteiligt war, ist tot. Léon Gautier wurde 100 Jahre alt.
Der letzte Franzose, der an der Landung der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 beteiligt war, ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Das gab die Gedenkstätte in Caen am Montag bekannt. Léon Gautier war im Juni zum 79. Jahrestag des sogenannten D-Days noch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zusammengetroffen.
Frankreich werde Gautier nicht vergessen, teilte Macron zu Gautiers Tod mit. "Wir sind keine Helden, wir haben nur unsere Pflicht getan", habe der Veteran immer wieder gesagt, so Macron.
Gautier zählte zu den 177 Soldaten des französischen Kommandos Kieffer, die gemeinsam mit britischen Soldaten am 6. Juni 1944 in der Normandie landeten. Damals war er 21 Jahre alt. Gautier lebte zuletzt in der Nähe der Landungsstrände in Ouistreham. Dort hatte er sich im Alter mit einem deutschen Veteranen angefreundet, der als Fallschirmjäger an den Kämpfen beteiligt gewesen war. Beide Männer hatten gemeinsam an der Feier zum 70. Jahrestag der Landung der Alliierten teilgenommen.
Gautier: "Die Deutschen sind Hitler wie die Schafe gefolgt"
"Die Deutschen sind Hitler wie die Schafe gefolgt, das kann uns genau so gut passieren", hatte Gautier einmal in einem Interview gesagt. "Wir dürfen den Frieden nicht wieder verlieren", betonte er immer wieder.
Die Landung der alliierten Streitkräfte in der Normandie markierte am 6. Juni 1944, dem sogenannten D-Day, den Anfang der Befreiung Westeuropas vom Nationalsozialismus. Für die größte Landung der Kriegsgeschichte standen auf Seiten der Alliierten etwa 150.000 Soldaten in 3.100 Landungsbooten bereit. Aus der Luft wurde das Vorrücken der alliierten Truppen von 7.500 Flugzeugen vorbereitet und unterstützt. Bis zur Eroberung von Paris im August 1944 sollen etwa 200.000 Deutsche und 70.000 Verbündete getötet worden sein. In der von den Kämpfen verwüsteten Normandie starben bis zu 20.000 Zivilisten.
- Nachrichtenagenturen afp und dpa