Zuschauer bewerten letzten Borowski-"Tatort" "Kein guter Abgang von Milberg"
Klaus Borowski gehörte zu den langjährigsten Ermittlern im "Tatort"-Universum. Am Sonntag war sein letzter Einsatz in Kiel. Die Zuschauerschaft war hin- und hergerissen.
Nach mehr als 20 Jahren verabschiedete sich Klaus Borowski, gespielt von Axel Milberg, von den Zuschauern. Am Sonntag lief der letzte "Tatort" mit ihm als Ermittler in Kiel.
8,8 Millionen Zuschauer wollten sich "Borowski und das Haupt der Medusa" nicht entgehen lassen, was einem guten Marktanteil von rund 31 Prozent entspricht. Die Qualität des Gesehenen wird hingegen sehr verschieden wahrgenommen. Die Zuschriften an t-online reichen von "Meisterwerk" bis "Katastrophe".
"Sensationell gut und spannend"
Marina Kahl schreibt: "Das war einer der besten 'Tatorte', die ich jemals gesehen habe. Bei vielen anderen schalte ich nach 20 Minuten ab. Doch hier war Spannung und Witz von der ersten bis zur letzten Minute."
"Es ist schade, dass der 'Tatort' mit Axel Milberg so glanzlos und simpel zu Ende ging", meint hingegen Erika Thiel. "Das war sehr einfallslos. Er hätte etwas Besseres verdient."
Gundi Fethke mailt: "Normalerweise schaue ich keinen 'Tatort', da mir Story, Kameraführung und Musik selten gefallen. Zu diesem kam ich durch Zufall und muss sagen: Dieser 'Tatort' war sensationell gut und spannend. Er hatte eine gute Kameraführung, viele Twists und sympathische Kommissare. Mein Mann und ich waren von Anfang bis Ende wie gefesselt und hatten ein tolles Filmvergnügen."
"Kein guter Abgang von Milberg"
"Der Film war grauenvoll", findet Anne Gottschalk. "Er war absurd und hatte viele Logiklücken, war unglaublich konstruiert und Borowski blieb blass. Das war kein guter Abgang von Milberg."
- Letzter Borowski-"Tatort": Dieser Abschied war unwürdig
Tina Timmer sieht das anders: "Mir gefiel der letzte Fall von Borowski sehr gut. Natürlich war das kein Kriminalfall, an den man mit Logik herangehen konnte. Das war ein verdröselter Fall, in dem Milberg seine tolle Figur noch einmal zum Leuchten bringen konnte. Die skurrilen Eigenschaften Borowskis werden mir fehlen. Man schenkte der Figur Borowski und dem Schauspieler Milberg einen schönen Abschied."
"Der letzte 'Tatort' mit Borowski war bedingt spannend, aber zum Teil sehr weit hergeholt", urteilt Joachim Gleich. "Der Abgang von Borowski war für mich einfach nur unrealistischer Kitsch. Ich schaute ihn die letzten 20 Jahre immer gern, vor allem wegen Axel Milberg. Aber der letzte Fall war insgesamt einfach nix."
"Er wird mir fehlen"
Jörg Beer widerspricht t-online-Redakteurin Janna Halbroth, der "Borowski und das Haupt der Medusa" nicht gefiel: "Im Gegensatz zu Ihrer Filmkritik war das für mich ein gelungener 'Tatort'. Die feinfühlige Art von Borowski fasziniert immer wieder – keine wilden Knallereien, dafür eine gute Nase und ein feines Gespür. Er zeigte, dass gute Filme ohne viel Schießerei auskommen. Er wird mir fehlen."
"Ich genoss diesen Abschied als glanzvollen Auftritt", sagt Olaf Pahlke. "Natürlich waren einige Aspekte nicht realistisch dargestellt. Aber der gesamte 'Tatort' war mit einem satirischen Augenzwinkern zu sehen. Ein wenig mehr Gelassenheit und weniger dogmatisches Festhalten an der Realität wäre hier angebracht. Gut unterhalten fühlte ich mich auf jeden Fall. Ich werde Borowski, so wie viele Millionen andere Zuschauer, vermissen und wünsche ihm alles Gute."
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