Saarbrücken-"Tatort" im Zuschauer-Check "Ein kompletter Fehlschlag"
Der "Tatort" aus Saarbrücken ließ die Zuschauer mit einem spannenden Cliffhänger zurück. Der Fall wurde allerdings sehr unterschiedlich bewertet.
Mehr als acht Millionen Zuschauer wollten sich den "Tatort" aus Saarbrücken nicht entgehen lassen, an dessen dramatischem Ende sich die Frage stellt, ob alle Kommissare überlebt haben.
Nach der Ausstrahlung des Sonntagskrimis erreichten t-online viele Zuschriften, die zeigen, wie grundverschieden die Qualität des Gesehenen bewertet wird.
"Macht weiter so"
Edgar Bastian schreibt: "Das war ein sehr guter und fesselnder Krimi mit einem explosiven Ende. Er wirft Fragen auf, und die Spannung wird bis zur nächsten Folge gehalten", lobt der t-online-Leser.
"Der 'Tatort' war mittelmäßig", findet Judith Kreuter. "Von Spannung habe ich nicht wirklich etwas gespürt. Es war ziemlich früh klar, wer in den Überfall verwickelt war, und die Entführung hat die Spannung nicht erhöht. Der dramatische Schluss war auch nicht mein Ding."
Heinz Wartmann sieht das anders: "Der 'Tatort' vom Saarländischen Rundfunk hat uns sehr gefallen. Er war spannend von Anfang bis Ende und eine gute schauspielerische Leistung des Ermittlerteams. Macht weiter so."
"Ein kompletter Fehlschlag"
"Das Ende der Nacht", so der Titel der Episode, sei ein erschreckendes Beispiel dafür, wie man einen Krimi in ein zähes, bedeutungsschwangeres Drama verwandle, meint Karl Brockers. "Statt packender Ermittlungen gab es seitenlange Dialoge über die vermeintlichen inneren Konflikte der Figuren, die genauso tiefgründig sind wie eine Pfütze."
Nach Ansicht des t-online-Lesers sei der Kriminalfall zur Nebensache verkommen, während der düstere Stil die ohnehin langatmige Erzählung nur noch weiter in die Länge gezogen habe. "Ein müder Versuch, philosophische Fragen zu stellen, der weder spannend noch originell war. Kurz gesagt: ein kompletter Fehlschlag."
Harald Sumpf, der jeden Sonntag "Tatort" schaut, fällt über diese Ausgabe ein positives Urteil: "Das war ein gelungener 'Tatort' mit viel Spannung, Dramatik und einem Ende mit Fragen. Ich freue mich schon auf den nächsten 'Tatort' aus Saarbrücken. Hoffentlich dauert es nicht ewig."
"Die Kommissare taugen nicht viel"
"Die saarländischen 'Tatorte' sind gut und spannend, aber die beiden Kommissare taugen nicht viel", mailt Peter Jahn. "Einer zieht ständig ein mürrisches Gesicht. Der andere ist ein nervlich gestörter Typ, dessen Vergangenheit ständig ins Spiel gebracht wird. Das war das letzte Mal, dass ich diese Typen gesehen habe."
Michael Reineke fand den "Tatort" sehr gut gemacht und spannend, wie er verrät. "Das einzige, was wirklich nervig und überflüssig war, waren die Passagen, in denen Französisch gesprochen wurde. Die Übersetzung wurde so was von kurz eingeblendet, dass ich meistens nicht alles lesen konnte. Ich habe nicht verstanden, warum das sein musste. Denn es sprachen doch alle Deutsch." Das Gleiche fiel vielen anderen Zuschauern ebenfalls negativ auf.
Ein weiterer oft genannter Kritikpunkt war, wie so oft bei "Tatort"-Fällen, der Ton. "Warum sprechen sehr viele der Schauspieler in Flüstersprache?", fragt Reinfried Maurer. "Wir und viele unserer Bekannten sind genervt von Schauspielern, die nuschelnd Karriere machen. Nebengeräusche wie Wind und das Rauschen eines Baches sind lauter als die Schauspieler. Dieser 'Tatort' war ein Musterbeispiel dafür. Besonders fiel mir das Flüstern von Vladimir Burlakov auf, den ich eigentlich in seinen Rollen sehr mag."
- Zuschriften von t-online-Lesern
- TV-Daten: AGF.de
