Hamburger "Tatort" im Zuschauer-Urteil "Die Sprache war eine Katastrophe"
Thorsten Falke und seine neue Kollegin Eve Pötter ermittelten in einem Fall, der sie in die Abgründe der katholischen Kirche führte. Das Publikum war bewegt, störte sich jedoch an etwas Wesentlichem.
Rund achteinhalb Millionen Zuschauer sahen am Sonntagabend, wie eine neue Kommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz) im Hamburger "Tatort" ersetzte. Der Krimi, der Missbrauch in der katholischen Kirche thematisierte, konnte viele Menschen inhaltlich überzeugen. Massiv kritisiert wurde jedoch die mangelnde Verständlichkeit des Gesagten.
Theo Müller schreibt: "Das war ein sehr eindringlicher 'Tatort' mit einem nach wie vor sehr aktuellen Thema. Gut herausgearbeitet war die jahrzehntelange Belastung der Opfer."
"Noch nie hat mich ein 'Tatort' so gefesselt wie dieser", gibt Günter Neuhaus zu. "Dieser Film brachte das Thema genau auf den Punkt. Noch Stunden danach war ich bedrückt."
"Dieser 'Tatort' sollte eine Mahnung sein"
Michael Reineke war ebenfalls begeistert: "Dieser war seit Wochen mal wieder ein 'Tatort' nach meinem Geschmack – auch wenn das Thema sehr ernst, aber auch aktuell war. Endlich wurde mal die Wahrheit gesagt und nicht weggesehen oder sich in Schweigen gehüllt, wie einige führende Personen der Kirche es tun. Dieser 'Tatort' sollte eine Mahnung an alle sein, die immer noch nicht richtig aufklären und aufarbeiten wollen."
Marion Kohlert-Hansen meint: "Das war ein sehr spannender und tiefgründiger Krimi, der nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern hoffentlich auch mehr Diskussionen über die uneingeschränkte Macht der Männer in der katholischen Kirche in Gang setzt."
"Das war ein sehr gut gemachter 'Tatort', der sich mit den immer noch und immer wieder aktuellen Missbrauchsvorwürfen auseinandersetzt", lobt Yvonne Zimmermann das Gesehene. "Leider nuschelt Wotan Wilke Möhring und ist teilweise schlecht zu verstehen", kritisiert sie gleichzeitig.
"Der Film war schlecht verständlich"
So sehen es etliche andere Zuschauer auch, eine davon ist Barbara Stollwerck: "Es fällt mir immer wieder auf, dass Herr Möhring kaum zu verstehen ist – es sei denn, er spricht direkt in die Kamera."
"Das Thema selbst war gut, aber die Hintergrundmusik war viel zu laut und übertönte häufig die Gespräche", beanstandet Helga. "Dadurch war der Film schlecht verständlich."
Gerhard Frick bezeichnet die Umsetzung der Thematik als "geglückt", bemängelt aber auch den Ton: "Es ist sehr schade, dass die Dialoge häufig nur schwer oder kaum verständlich waren – vor allem aufgrund der undeutlichen Aussprache des Kommissars."
"Die Sprache war eine Katastrophe"
Ursula und Werner Lutz sagen: "Der 'Tatort' hat uns an sich gefallen. Allerdings haben wir 90 Prozent akustisch nicht verstanden. Dass es der Verständlichkeit nicht zuträglich ist, wenn der Schauspieler mit dem Rücken zur Kamera nuschelt und dann auch noch wegläuft, sollte von den Machern berücksichtigt werden."
"Der 'Tatort' war sehr spannend, auch die Schauspieler konnten ihren Rollen gerecht werden", urteilen Gisela und Bernhard Benz. "Aber die Sprache war eine Katastrophe. Warum haben die Schauspieler bloß eine so schlechte Aussprache? Oft verstanden wir kein Wort. Das geht nicht nur uns so. Wenn ich unsere Freunde frage, berichten sie das Gleiche. Vielleicht brauchen die Schauspieler eine Schulung in guter Aussprache."
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