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Auftakt von "Zervakis & Opdenhövel": "Ich habe ein bisschen geschlottert"


"Habe ein bisschen geschlottert"
So war der Auftakt von "Zervakis & Opdenhövel"

Von t-online, vmd

Aktualisiert am 14.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel: Ihre neue Sendung "Zervakis & Opdenhövel. Live." feierte Premiere.Vergrößern des Bildes
Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel: Ihre neue Sendung "Zervakis & Opdenhövel. Live." feierte Premiere. (Quelle: ProSieben/Michael de Boe)
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Die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin feierte nach ihrem Wechsel zu ProSieben mit einem neuen Format Premiere. Dabei zeigte Linda Zervakis eine ganz neue Seite von sich. Wie die Sendung beim Zuschauer ankam, lesen Sie hier.

"Ich bin ja neu hier bei dem Sender", sagt die ehemalige Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis, die dem Zuschauer, gemeinsam mit ihrem Kollegen Matthias Opdenhövel von nun an stets zu Wochenbeginn einen etwa 120 minütigen aktuellen Themen-Mix aus Politik und Gesellschaft serviert.

Eines fällt schnell auf: Zervakis, im grauen Hosenanzug und weißen High Heels, wirkt – obwohl auch politisch schwierige Themen aufbereitet werden – äußerst souverän, fast ausgelassen und fröhlich. Das neue TV-Format "Zervakis & Opdenhövel. Live" passt zu der 46-Jährigen, die über sich selbst sagt, "fast 20 Jahre im Schichtdienst gearbeitet" zu haben und "lieber nicht" wissen zu wollen, was sie ihrem Körper damit angetan hat.

Zervakis sagte vorab, Motto der Sendung sei es, Zusammenhänge so zu erklären, dass sie für "alle Zuschauer:innen leicht verständlich sind". So sprechen die beiden unter anderem gleich zu Beginn mit der Sängerin Aryana Sayeed, der sogenannten "Kim Kardashian von Afghanistan", die von ihrer dramatischen Flucht aus Kabul berichtet und zusammen mit der Kriegsberichterstatterin und Politikwissenschaftlerin Düzen Tekkal über die Lage der Frauen in dem Land am Hindukusch spricht.

Kubicki geht "ins Hotel Adlon auf die Herrentoilette"

Zwischendrin begleitet der Zuschauer Politiker, die Bürgern, mit denen sie gemeinsam im Taxi in Berlin unterwegs sind, Rede und Antwort stehen. So möchte eine Wählerin gern von FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki wissen, wer nach dessen Meinung denn ein guter Kanzler wäre? Seine Antwort, man kann es vielleicht erahnen: "Mir fällt keiner ein."

Auch sonst spart Kubicki nicht mit Kritik: Außenminister Maas halte er für den "schlechtesten Außenminister", den die Bundesrepublik je hatte. Irgendwann sieht man den Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages dann eine Currywurst essen, ehe man schließlich von ihm erfährt, dass er jetzt "ins Adlon" gehe, und zwar "auf die Herrentoilette". Auch Arbeitsminister Hubertus Heil stellt sich den Fragen der besorgten Bürger. Seine Antworten aber sind so phrasenreich und aus dem rhetorischen Textbaukasten, dass man sie sofort wieder vergisst.

Beim gemeinsamen Bier-Tasting mit James Blunt blödeln die Moderatoren herrlich herum und Zervakis, die in der neuen Sendung eine ganz andere Seite von sich zeigt, nimmt sich auch schon mal selbst auf die Schippe und sagt: "Ich komme so wahnsinnig jugendlich daher".

Und natürlich darf es zwischendurch auch lustig werden, obschon die Nummer mit James Blunt vermutlich eher unfreiwillig Reminiszenzen an den legendären Auftritt von Tom Hanks in der "Wetten, dass..?"-Show von Markus Lanz weckt.

"Ein Nerd mit Brille und eine coole Frau"

In der Rubrik "ZOL BUZZ" schauen Zervakis und Opdenhövel, was die Woche über bei Twitter und Instagram so los war. Wer war der #HeldderWoche? Hansi Flick. Und wieso kann es zu Hausdurchsuchungen kommen, weil jemand das Wort "Pimmel" als Beleidigung twittert?

Alles in allem erinnert das neue Fernseh-Format an eine Mischung aus "stern TV" und einer Unterhaltungsshow zur besten Sendezeit mit einem Hauch Late-Night-Talk. Bevor James Blunt die Sendung mit seinem neuen Song ausklingen lässt, berichtet eine Familie, die bei der Hochwasser-Katastrophe an der Ahr ihr ganzes Hab und Gut verloren hat, aus ihrem Alltag, von vielen freiwilligen Helfern und der Dankbarkeit, die sie empfinden.

"Ich habe ein bisschen geschlottert", gesteht Linda Zervakis in ihrer Abschluss-Moderation. "Zwei Stunden live zu moderieren", das sei ja doch etwas Anderes als 15 Minuten die "Tagesschau" zu sprechen. Vielleicht hat sie sich am Anfang ein bisschen zu viel an ihre Karteikärtchen geklammert, an der einen oder anderen Stelle zu viel gelächelt oder sich nervös eine Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen.

Nichts davon hat dem gelungenen und mehr als sympathischen Auftakt einen Abbruch getan. Vor allem im unmittelbaren Vergleich mit Maybrit Illner und Oliver Köhr wirken Zervakis und Opdenhövel wie ein aufeinander eingespieltes Team. "Ein Nerd mit Brille und eine coole Frau", wie Opdenhövel nonchalant sagt: Oder: Zwei, die gut miteinander harmonieren. Alles richtig gemacht bei ProSieben.

Verwendete Quellen
  • "Zervakis & Opdenhövel. Live" vom 13. September 2021
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