Oliver Köhr im TV-Triell Dieser Mann nimmt die Kandidaten heute ins Kreuzverhör
Ein Sonntag ohne "Tatort" und das trotz Ende der Sommerpause? Gibt es heute wirklich. Die heiße Wahlkampfphase läuft – und ARD und ZDF zeigen "Das Triell". Dabei rückt erstmals Oliver Köhr groß ins Scheinwerferlicht.
Keine Lästereien bei Twitter, keine Leiche zur besten Sendezeit am Sonntagabend im Ersten: Der "Tatort", Deutschlands liebstes Krimiformat, wird heute entfallen. Doch für Gesprächsstoff in den sozialen Netzwerken wird dennoch gesorgt sein.
Heute Abend zeigen ARD und ZDF gemeinsam und parallel um 20.15 Uhr "Das Triell – Dreikampf ums Kanzleramt". Eine Sendung, die den Wählerinnen und Wählern zwei Wochen vor der Bundestagswahl Orientierung geben soll.
Am 26. September wird ein neuer Bundestag gewählt. Da sich vor Monaten ein Dreikampf um das Kanzleramt abzeichnete, organisierten die öffentlich-rechtlichen Sender statt einer Elefantenrunde oder einem Duell zwischen SPD und Union einen Schlagabtausch zwischen Annalena Baerbock von den Grünen, Olaf Scholz von den Sozialdemokraten und Armin Laschet von CDU/CSU. Die drei stellen sich in der Sendung, die direkt im Anschluss an die "Tagesschau" ausgestrahlt wird, den Fragen von Maybrit Illner und Oliver Köhr.
Während Illner als ZDF-Moderatorin mit ihrer gleichnamigen Talkshow einem breiten Publikum bekannt sein dürfte, ist Köhr wohl eher nur den geübten TV-Zuschauern ein Begriff. Er ist ARD-Chefredakteur und stellvertretender Programmdirektor beim öffentlich-rechtlichen Sender. Doch dass die Wenigsten ihn kennen dürften, liegt auch daran, dass er diese Position erst seit dem 1. Mai dieses Jahres innehat. Er trat damit die Nachfolge von Rainald Becker an.
Auch in der "Tagesschau" tauchte er hin und wieder für Einschätzungen in TV-Schalten auf. Grund: Seit Januar 2012 ist er Korrespondent im ARD-Hauptstadtstudio, im Januar 2019 folgte er auf Thomas Baumann als stellvertretender Leiter des ARD-Hauptstadtstudios sowie stellvertretender Chefredakteur Fernsehen nach.
Oliver Köhr führte berüchtigtes Habeck-Interview
Einige erinnern sich vielleicht, wie Köhr Robert Habeck beim Sommerinterview im vergangenen Jahr kurz aus dem Konzept brachte. Grund war eine Nachfrage zur Bundesfinanzaufsicht, kurz Bafin, die im Zuge des Wirecard-Skandals in den Fokus gerückt war.
Der Grünen-Vorsitzende erklärte damals: "Die BaFin ist vielleicht gut darin, mittelständischen Unternehmen nachzuweisen, dass Handwerkerrechnungen falsch eingebucht wurden. Aber sie ist schlecht darin, internationale Finanzakteure zu kontrollieren. Das muss sich schleunigst ändern". Problem war nur, dass die Bafin für Handwerksrechnungen gar nicht zuständig ist.
Nach dem Triell bei ARD und ZDF geht es übrigens weiter mit Politikberichterstattung. Im Ersten lädt Anne Will Gäste wie Jens Spahn und Malu Dreyer in ihre Talkshow, im Zweiten wird das "heute journal" gezeigt. Einen neuen "Tatort" gibt es dann erst wieder in der nächsten Woche. Am 19. September läuft um 20.15 Uhr "Tatort: Der Reiz des Bösen" vom Team aus Köln um die Ermittler Ballauf und Schenk.
- TV Spielfilm: Programm für Sonntag, den 12.09. und 19.09.