Der Gesprächspartner muss auf jede unserer Fragen antworten. Anschließend bekommt er seine Antworten vorgelegt und kann sie autorisieren.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Cathy Hummels "Das Beste für mein Kind hat oberste Priorität"
Als Moderatorin steht sie für "Kampf der Realitystars" vor der Kamera, bezeichnet sich selbst als Häuptling der Kandidaten. Im t-online.de-Interview verrät Cathy Hummels, was sie von den Z-Promis unterscheidet.
Sie trat schon oft als Moderatorin auf, doch jetzt hat Cathy Hummels ihre eigene Show im Fernsehen: "Kampf der Realitystars". Die Frau von Mats Hummels moderiert die Gameshow mit vielen mehr oder weniger bekannten Realitystars (RTLzwei, mittwochs, 20.15 Uhr). Im Gespräch mit t-online.de verrät Cathy, ob sie sich selbst als kämpferisch einstuft und spricht über ihre Viruserkrankung in Thailand sowie über einen Beruf, den sie gerne ergriffen hätte, sich aber nicht getraut hat.
t-online.de: Frau Hummels, Hand aufs Herz: Die Namen der Teilnehmer mussten sicherlich auch beinharte Reality-TV-Fans googeln. Wie viele der Kandidaten kannten Sie vorher?
Cathy Hummels: Tatsächlich war es so, dass ich alle Namen schon einmal gehört habe. Natürlich ist jetzt ein Jürgen Milski, eine Georgina Fleur und eine Annemarie Eilfeld mir doch eher ein Begriff als unsere Zwillinge es waren. Aber trotzdem habe ich mich auf alle gleich gefreut. Ich habe mich auch auf alle gleich vorbereitet. Bei dem einen oder anderen hat man natürlich mehr gefunden, aber nichtsdestotrotz darf man niemanden der Kandidaten unterschätzen.
Kannten Sie jemanden persönlich?
Nein, ich kannte niemanden persönlich. Das fand ich aber auch ganz gut, weil so hat man immer diese Neutralität. Ich bin ja auch kein Realitystar und das sind ja auch nicht die Formate, in denen ich mitmachen würde. Darum fand ich das auch ganz passend.
Wie kam es, dass Sie Moderatorin der Show wurden? Man kennt Sie ja hauptsächlich als Unternehmerin und Influencerin.
Ich moderiere schon seit langer Zeit. Ich habe 2012 für Sky eine eigene Sendung moderiert. Es ist nicht so, dass das Moderieren jetzt aus dem Nichts kam. Ich habe viele Events und große Veranstaltungen, wie die "Hope Gala" moderiert, für Taff und ProSieben gearbeitet. Ich bin kein unbeschriebenes Blatt, aber ich habe dann von dem Casting gehört, bin zu dem Casting hingegangen und habe einfach ganz normal das Casting gewonnen.
Sie sind also gar nicht konkret angesprochen worden, sondern zu einem allgemeinen Casting gegangen?
Genau. Natürlich fanden die Show-Macher mich interessant, sonst hätten sie mich ja nicht gecastet. Aber nein, ich wurde nicht direkt angesprochen und habe mich da ganz normal durchgesetzt. Ich nehme seit langer Zeit schon freiwillig Coaching und ich weiß, was ich kann. Ich weiß, dass ich sehr gut moderieren kann und da muss man natürlich auch mit einem Selbstbewusstsein hingehen.
Gibt es ein Reality-Format bei dem Sie teilnehmen würden?
Nein, ich sehe mich als Moderatorin beim Reality-Fernsehen. Als Kandidatin mitzumachen das wäre nicht meins. Als Realitystar muss man sich einfach zu 100 Prozent entblößen, sich also komplett nackt machen und das wäre einfach nicht meine Persönlichkeit.
Es gibt viel Streit in der Sendung. Wie gingen Sie mit Streit am Set um?
Der Grund, warum es in der Sala so knallt, ist natürlich, dass jeder 50.000 Euro gewinnen will. Und jeder will natürlich auch der Realitystar des Jahres werden. Das darf man nicht vergessen – das ist schon ein krasser Titel, den man da erobern kann. Es gehört dann eben auch dazu, dass man sich zu 100 Prozent nackig macht und dafür sorgt, dass man im Gespräch bleibt. Aber du musst natürlich gleichzeitig auch schauen, dass du die Gruppe hinter dir hast, weil man kann sich natürlich auch eliminieren. Und genau das ist halt auch der Clou der ganzen Sache: Man muss unfassbar viel Feingefühl haben, um eben am Ende zu gewinnen. Viele sind dann manchmal von ihren Gefühlen überwältigt worden, aber genau das ist ja auch was wir wollen: Wir wollen sie ja auch kitzeln.
In den sozialen Medien wurde auch diskutiert, dass Sie sich stark gegen Mobbing machen, sich die Kandidaten jedoch stark angehen. Wie gehen Sie mit so Kritik um?
Ich spreche mich gegen Mobbing und Hate aus, das ist richtig. Die Kandidaten in der Show nehmen alle freiwillig teil und wissen, dass es in so einem Format auch Reibereien geben kann. Es gibt viele Reality-TV-Formate, die zwar mit Auseinandersetzungen, aber in einem normalen und respektvollen Umgang ablaufen. Es gibt natürlich immer mal wieder Streit untereinander. Das kann man ja leider im Vorfeld nie vorhersehen und man weiß leider auch nie, wie sich die einzelnen Kandidaten dann verhalten. Ich bin natürlich trotzdem immer für einen respektvollen Umgang miteinander und positioniere mich auch ganz klar gegen Mobbing!
Können Sie generell mit Gefühlsausbrüchen anderer gut umgehen?
Ich stehe da drüber und bin jemand der gerne schlichtet. Ich bin ja mehr oder weniger der Häuptling der ganzen Gruppe und hätte mit dem einen oder anderen gerne mal eine Friedenspfeife geraucht, weil ich mir immer denke, dass müsse ja jetzt eigentlich nicht sein. Aber letztendlich war ich ja neutral und Bewerter beziehungsweise Beurteiler von dem, was ich zu Gesicht bekomme.
Sie sind in Thailand an einem Virus erkrankt, wie Sie bei Instagram berichtet haben. Wissen Sie, wo Sie sich den eingefangen haben?
Ich kann es natürlich nicht hunderprozentig sagen, aber meine Ärzte und ich gehen davon aus, dass es durch die Nahrung kam. Da sind halt andere Bestimmungen, als in Deutschland und bei mir ist der Schwachpunkt der Magen – wenn ich dann mal was habe, ist es eher in der mittleren Region des Körpers. Und da habe ich mir wohl was über das Essen oder das Wasser eingefangen, welches nicht gut war. Das ist in solchen Ländern schwieriger. Vor allem wenn dein Körper diese Bakterien nicht kennt.
Wie hat es sich geäußert?
Ich hatte Schmerzen, wie zum Beispiel ein Brennen im Magen. Es gab auch einen Ort, an dem ich mich schon länger aufgehalten habe und was jetzt nicht ganz freiwillig war. Und ich hatte auch Probleme mit Wasser in meinen Beinen, da der Körper generell so unter Anspannung war. Da hatte ich das Gefühl meine Beine platzen gleich. Man hat sich halt nicht wirklich frisch gefühlt und im wahrsten Sinne des Wortes körperlich vergiftet worden.
Sie waren mit ihrem Sohn Ludwig in Thailand. Bei Instagram hat das wieder einmal für viel Diskussionsstoff unter ihren Beiträgen gesorgt. Lesen Sie sich so etwas durch? Geht Ihnen so etwas nah?
Nein, also wenn das manchmal wirklich in eine falsche Richtung geht, greife ich das auf und sage auch was dazu. Aber hauptsächlich tangiert mich das nicht. Ich will immer das Beste für mein Kind und das hat auch absolute Priorität. Ich bin der Meinung, dass jede Mama nur das Beste für ihr Kind will, aber das darf auch jeder für sich selbst bestimmen, wie dieses Lebensmodell für sie aussieht. Ich lese mir das in gewisser Art schon durch, weil ich auch auf manche Kommentare antworten möchte, um ein gewisses Community-Management gewährleisten zu können. Aber ich nehme mir das nicht zu Herzen. Das empfehle ich auch immer allen anderen. Wichtig ist, dass du glücklich bist und wenn du es anderen Leuten recht machst, verlierst du das ja komplett aus den Augen. Das geht für mich nicht.
Mit Bezug auf den Titel der Sendung: Würden Sie sich als kämpferisch bezeichnen? Oder kostet es Sie viel Überwindung Neues auszuprobieren?
Nein, gar nicht. Die Moderation ist meine absolute Leidenschaft und ich weiß, dass ich da auch sehr gut drin bin. Von daher bin ich da auch total entspannt. Ich freue mich auf neue Aufträge, ich freue mich auf neue Projekte und wenn ich das Gefühl habe, ich kann etwas gut, dann schiebe ich da auch keinen Riegel vor. Ich finde, man muss seine Träume leben – dafür sind sie da.
Hatten Sie diese Einstellung schon immer oder kam die erst mit den Jahren?
Früher war ich vorsichtiger, als ich es heute bin. Aber das ist schon immer meine Erfüllung gewesen, dass man auf sein Herz hören muss. Ich würde aber behaupten, dass ich jetzt besser bin als früher.
Hatten Sie als Teenie oder junge Frau Träume, die Sie nicht in Angriff genommen haben, weil es da an Mut fehlte?
Leider ja, ich wollte immer Schauspielerin werden und auf die Schauspielschule gehen. Und meine Mama hat immer gesagt: 'Kind, mach das nicht, das machen alle und das ist viel zu unsicher.' Da hätte ich schon gerne mehr auf mein Herz gehört. Natürlich bin ich auch glücklich, wie mein Leben jetzt ist. Aber man muss auch Dinge wagen. Das habe ich nicht immer, jetzt möchte ich mich aber mehr trauen.
- Eigenes Gespräch mit Cathy Hummels
- Instagram-Profil von Cathy Hummels