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"Kampf der Realitystars": Das gab es noch nie im TV – Revolte gegen RTLzwei


Meinung
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Ab hier nur noch Trash
Realitystars starten Revolte gegen RTLzwei

MeinungEine Kolumne von Janna Halbroth

Aktualisiert am 30.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Lächeln ist die eleganteste Art, dem Gegner die Zähne zu zeigen: Denkt sich Relax-Revolutionär Jürgen Milski.Vergrößern des Bildes
Lächeln ist die eleganteste Art, dem Gegner die Zähne zu zeigen: Denkt sich Relax-Revolutionär Jürgen Milski. (Quelle: RTLzwei)
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Was im Dschungel gemeinhin als Zuschauerbelustigung durchgeht, sorgt bei "Kampf der Realitystars" für den Aufstand. Zum ersten Mal in der TV-Geschichte setzten sich die Promis zur Wehr, mit fatalen Folgen.

Frankreich hatte Robespierre, Che Guevara kämpfte für Kuba und wir – wir haben Jürgen Milski. Der 29. Juli 2020 hätte ein Datum sein können, das in die Geschichte eingeht. An diesem Tag startete Revolutionär Milski den Putschversuch. Das Kräfteverhältnis zwischen Realitystars und den Mächtigen, also denen, die über das Schicksal der Möchtegernpromis entscheiden, ist unausgewogen. So kommt es, wie es kommen muss. Milski zettelt den Aufstand an und zwar so richtig.

In der neuen RTLzwei-Unterhaltungsshow "Kampf der Realitystars" sollen die "Stars" zu einem Spiel antreten, das ihnen im wahrsten Sinne des Wortes bitter aufstößt. Die Kandidaten der Sendung sollen abwechselnd Cocktails in ihrem Mund transportieren, die Suppe dann in ein gemeinsames Glas spucken und den Mix aus Spucke, Speichel und Spirituose in Teamarbeit aussüppeln. Quasi Eimersaufen Deluxe.

Friede den Promis, Krieg den Sendern!

Es trifft diejenigen, denen das Wasser doch eh schon bis zum Hals steht, denen ein dicker Kloß in selbigem steckt. Die sich immer wieder mit Shitstorms, falschen Medienberichten und anderen Gemeinheiten beschäftigen müssen. Aber jetzt ist Schluss! Die Parole von Milskis Revolution lautet: "Das ist so eine asoziale Drecksscheiße!" Nach dem Motto "Friede den Promis, Krieg den Sendern" zettelt "Big Brother"-Urgestein Jürgen Milski den Aufstand an, den er eigentlich schon 20 Jahre zuvor im TV-Container hätte in Angriff nehmen sollen, als es Zlatko salonfähig machte, Shakespeare nicht zu kennen. Aber gut, besser spät als nie.

Und so wettert der ehemalige Ford-Angstellte was das Zeug hält: "Das ist die asozialste Scheiße, die ich je gesehen habe", plustert er sich auf und das will wohl was heißen von einem, der seit Jahren sein Geld am Ballermann verdient. "Das machen nur Spackos!", so Milski weiter. Er mache sich ernsthaft Sorgen, was seine Tochter angesichts solcher Szenen wohl von ihm denken könnte. Das einstige 9Live-Gewinnspiel-Hampelmännchen und Dschungelcamp-Insasse möchte im Fernsehen nun einmal nicht rüberkommen wie ein Häufchen Elend, das "Spucke von Leuten säuft".

Die anderen Promis, selbst ein bunter Mix aus ehemaligen Dschungelcampern, "Bachelor"-Teilnehmern und DSDS-Kehlchen, hätten bis dato vermutlich gar nicht gemerkt, dass dieses Spiel ein wenig an der Würde des Menschen kratzt. Doch welch ein Glück haben sie ja mit Che Milski, der ihnen das Unrecht verdeutlicht.

Schnell springt auch Annemarie Eilfeld mit auf: "Wenn ihr das macht, habt ihr ein bisschen Ehre verloren", stichelt sie gegen die Unschlüssigen, wie etwa Kate Merlan, die sich schon auf ein wenig Summer-Cocktail-Feeling am Strand von Thailand gefreut hatte.

"Das könnt ihr mit irgendwelchen Arschlöchern machen"

Doch Jürgen lässt keine Zweifel mehr offen und versammelt seine Revoluzzer um sich herum und setzt zur finalen Rede gegen RTLzwei an: "Das haben wir gar nicht nötig, die Scheiße! Das man uns überhaupt auf dieses Level bringen will. Das könnt ihr mit irgendwelchen Arschlöchern machen, aber nicht mit uns! Diese Scheiße. Da könnt ihr mir gleich ein Taxi rufen, ihr Penner!", keift Milski und beendet die Tirade.

Das Spiel wird abgebrochen, viele der Promis lernen zum ersten Mal, was eine Würde ist, bemerken zum ersten Mal so etwas wie ein Ehrgefühl. "Wenn ich noch einmal so ein Spiel kriegen sollte, bin ich sofort weg", droht Milski an.

Buchbesprechung statt Schlammkämpfen?

War es das nun mit unserer Trash-Unterhaltung im deutschen Fernsehen? Werden Z-Promis jetzt nur noch mit niveauvollen Spielen zur allgemeinen Erheiterung beitragen? Besprechen Georgina Fleur und Co. in der Zukunft eher Bücher anstatt sich im Dreck zu wälzen? Verkosten sie Delikatessen statt Känguruhoden?

Nein, keine Sorge. Während man bei RTLzwei schon überlegt, wer wohl "irgendwelche Arschlöcher" sein könnten, mit denen man eben solche Spiele veranstalten dürfte, kommt der Gegenwind für Jürgen Milski aus den eigenen Reihen. Bevor der sich als Revolutionär der würdevollen Promis etablieren kann, wird er von seinesgleichen aus der Show gekickt. Johannes Haller schwingt die Guillotine der Ungerechtigkeit und bereitet dem "Big Brother"-Star ein schnelles Ende. Nächste Woche gibt es also wie gewohnt würdeloses Treiben der Trash-Stars.

"Kampf der Realitystars" läuft immer mittwochs um 20.15 Uhr auf RTLzwei

Verwendete Quellen
  • RTLzwei: "Kampf der Realitystars" Folge zwei vom 29. Juli 2020
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