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"Tatort" aus München: Schauspielerin Lea Zoë Voss verrät skurrile Details


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Lea Zoë Voss
"Tatort"-Schauspielerin verrät skurrile Details vom Dreh

InterviewVon Janna Halbroth

Aktualisiert am 08.06.2020Lesedauer: 4 Min.
Lea Zoë Voss: Im neuen "Tatort" spielte sie unter anderem neben Laura Tonke (l.).Vergrößern des Bildes
Lea Zoë Voss: Im neuen "Tatort" spielte sie unter anderem neben Laura Tonke (l.). (Quelle: Bavaria Fiction GmbH/BR/Hendrik Heiden)
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Der Münchner "Tatort" am Sonntag war nichts für zarte Gemüter. Auch Schauspielerin Lea Zoë Voss verlangte er einiges ab. Im Interview mit t-online.de spricht die 22-Jährige über ihr Debüt.

Der "Tatort: Lass den Mond am Himmel stehn" ließ die Zuschauer mit Unglauben zurück. Das Opfer: fast noch ein Kind. Der Täter: ebenfalls nicht älter als 13 Jahre. Eine zentrale Rolle im Film hatte Jungschauspielerin Lea Zoë Voss.

Im t-online.de-Interview spricht sie über die Dreharbeiten und erzählt, wie geschickt der Regisseur Eidechsen, die sich im Haus befanden, mit in den Film eingebaut hat. Außerdem spricht Voss über besonders herausfordernde Szenen, Bodyshaming und verrät, ob sie vielleicht bald einmal die nächste "Tatort"-Kommissarin sein könnte.

t-online.de: Sie haben zum ersten Mal beim "Tatort" mitgespielt, wie war das für Sie?

Lea Zoë Voss: Für mich war das einer der schönsten, aber auch intensivsten Drehs, die ich bisher hatte. Wir hatten eine sehr gute Stimmung am Set, die Rahmenbedingungen waren hervorragend, es passte einfach alles, das Drehbuch, das tolle Team aus Regisseur Christopher Schier und Kameramann Thomas Kiennast. Ich bin sehr dankbar für die Zusammenarbeit und diese besondere Erfahrung.

War das ein Ziel als Schauspielerin für Sie, einmal beim "Tatort" dabei zu sein?

Auf jeden Fall ist es etwas Besonderes für mich, weil ich, wie wahrscheinlich so viele andere, mit dem "Tatort" aufgewachsen bin. Jeden Sonntag wurde bei uns "Tatort" geschaut. Das ist Tradition. Und da ist es natürlich irgendwie verrückt für mich, dass ich nun Teil davon bin. Außerdem hatte ich ja noch das Privileg, gleich in meinem ersten "Tatort" eine der Hauptrollen zu spielen.

Gab es ein besonderes Erlebnis am Set?

Im Haus meiner Filmfamilie, den Schellenbergs, leben tatsächlich Eidechsen. Der Regisseur hat sie auf eine wirklich coole Weise in die Handlung aufgenommen. Es ist eine Szene, die die Schellenbergs noch ein wenig geheimnisvoller und skurriler wirken lässt.

Welche Szenen haben Sie im "Tatort" besonders herausgefordert, was war Ihnen unangenehm?

Es gibt eine Szene, in der ich als Hannah eine heftige Auseinandersetzung mit meinem Filmvater habe, und er mich sogar schlägt. Es sind sehr viele Schauspieler in diesem Bild zu sehen, das bedeutet viele Einstellungen für die Kamera und für mich bedeutet das, die Emotionen dieser Szene stundenlang aufrechtzuerhalten. Das Gefühl am Ende eines solchen emotionalen Drehtages kann man mit der Erschöpfung vergleichen, die man nach starkem oder langem Weinen hat. Dass diese Szene eine Herausforderung wird, war mir schon nach der Lektüre des Drehbuches klar. Eine Herausforderung war das natürlich auch für Hans Löw, der hier meinen Filmvater spielt – weil wir uns nämlich als Kollegen sehr gut verstehen.

Können Sie sich vorstellen, einmal "Tatort"-Kommissarin zu werden?

Es macht Spaß, zu sehen, wie die beiden Kommissare und "Tatort"-Legenden Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec vor und hinter der Kamera miteinander umgehen, wie eingespielt sie sind, wie blind sie sich verstehen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, irgendwann mal in Zukunft eine Kommissarin beim "Tatort" zu spielen.

Was konnten Sie sich von den erfahreneren Kollegen abgucken? Was hat Sie vielleicht verwundert oder überrascht?

Es ist für mich als Jungschauspielerin sehr spannend, mit namhaften Darstellern wie Victoria Mayer, Laura Tonke oder Hans Löw und natürlich den beiden Kommissaren zu drehen, sie auch bei ihrer Arbeit zu beobachten. Aber ich fühlte mich dadurch niemals eingeschüchtert. Wir sind alle Kollegen, und auch erfahrene Schauspieler können schon einmal vor einer Szene aufgeregt sein. Das Schöne ist, dass man sich gegenseitig hilft, egal, wie alt oder jung man ist oder wie erfahren.

Auf Ihrem Instagram-Profil sprechen Sie über sexuelle Belästigung und dass Sie Ihnen "viel zu häufig passiert" – wie gehen Sie im Alltag mit solchen Situationen um?

Es wird jedenfalls immer noch zu wenig über dieses Thema gesprochen. Auf Instagram habe ich mich in den letzten Wochen intensiv mit Followern über das Thema "sexuelle Belästigung gegen Frauen" ausgetauscht, in einem Livestream. Ein bisschen nach dem Vorbild von "Domian" höre ich ihnen zu, die Anruferinnen berichten mir von ihren Erlebnissen. Und wir sprechen darüber, wie man mit Belästigungen umgeht. Viele Follower kommentieren auch, ich gehe dann direkt live darauf ein. Die Resonanz ist groß.

Finden Sie, wir als Gesellschaft kümmern uns zu wenig um solche Probleme?

Ja, schon. Ich habe das Gefühl, dass das Thema nicht präsent genug ist in der Öffentlichkeit. Auffällig waren Fälle an Bahnhöfen oder in Bahnen. Es gibt zwar Kameras, aber das schreckt offenkundig die Belästiger nicht genug ab. Es wäre gut, wenn mehr Personal eingesetzt würde, das hinschaut und hinhört. Wer belästigt wird oder belästigt worden ist, sollte den Mut aufbringen, andere Menschen um Hilfe zu bitten und das Umfeld aktiv einzubinden.

Außerdem haben Sie ein Foto auf Instagram gepostet, mit dem Sie auf Bodyshaming aufmerksam machen. Wurden Sie schon häufiger damit konfrontiert?

Ich kenne viele in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, die Probleme damit haben. Ich habe durch die Serie "Druck" viele jüngere Follower, sie sind in einer Findungsphase, manche fühlen sich nicht ganz wohl in ihrem Körper. Ich möchte ihnen einfach nur Mut machen, dass sie schön sind, so wie sie sind, und sich nicht einreden lassen sollten, dass etwas grundsätzlich nicht mit ihnen stimmt.

Was wäre Ihre absolute Traumrolle?

Ich habe keine absolute Traumrolle. Es gibt viele tolle Drehbücher und ein starkes Drehbuch ist die Basis für einen erfolgreichen Film. Ich finde Figuren gut, die sich weiterentwickeln, beispielsweise wie die von Emilia Clarke gespielte Daenerys Targaryen in "Game of Thrones". Wenn die Story dann noch in etwas Fantasy verpackt ist – das finde ich cool. Besonders mag ich auch die filmische Umsetzung historischer Stoffe und Ereignisse. Historische Rollen und Filme reizen mich also ganz sicher.

Verwendete Quellen
  • "Tatort: Lass den Mond am Himmel stehn" vom 7. Juni 2020
  • Eigene Recherche
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