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"Tatort" mit Ulrike Folkerts: Darum ist die heutige Folge etwas Besonderes


Dienstälteste Kommissarin
Darum ist der heutige "Tatort" etwas Besonderes

Von dpa, t-online, JaH

Aktualisiert am 17.11.2019Lesedauer: 3 Min.
Ulrike Folkerts und Ben Becker: "Tatort: Die Pfalz von oben".Vergrößern des Bildes
Ulrike Folkerts und Ben Becker: "Tatort: Die Pfalz von oben". (Quelle: .Benoît Linder/SWR /dpa/dpa)
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Ein besonderes Jubiläum steht an. "Tatort"-Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) feiert 30 Jahre als Ermittlerin. 1989 trat sie ihren ersten Fall an und ist somit die dienstälteste Spürnase.

Der SWR und die ARD begehen 30 Jahre "Tatort" mit Ulrike Folkerts als Lena Odenthal. Der erste Film mit ihr – "Die Neue" – lief am 29. Oktober 1989. Odenthal ist die dienstälteste "Tatort"-Kommissarin, allerdings nur auf die Anzahl der Jahre bezogen. Bei den Episoden zählen die beiden Münchner Ermittler Batic und Leitmayr (Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl) mehr Fälle.

Anschluss an einen 28 Jahre alten Fall

Für Folkerts bedeutet das natürlich nicht weniger Grund zum Feiern. Zum 30. Jubiläum zeigt das Erste heute den Krimi "Die Pfalz von oben". Für den Jubiläumsfilm schließt der Südwestrundfunk (SWR) an den 28 Jahre alten Krimi "Tod im Häcksler" an. Zwar ist es ein neuer Fall, doch trifft Odenthal den damals wie heute auf dem Land arbeitenden Polizisten Stefan Tries (Ben Becker) wieder, mit dem sie einst ein Stelldichein hatte. Folkerts selbst sagte in Interviews vorab, sie schaue den Jubiläumskrimi am Sonntagabend mit Freunden in einer Berliner Kneipe.

Interessante Fakten zum Odenthal-"Tatort"

Anlässlich des Jubiläums-"Tatorts" am Sonntag lohnt sich eine kleine Auswahl interessanter Fakten zu den Odenthal-Krimis, die der Experte François Werner von "Tatort-Fundus.de" zusammengetragen hat:

  • 30 Jahre Lena Odenthal sind 70 Krimis der "Tatort"-Reihe mit einer Spielzeit von 102 Stunden, 54 Minuten und 39 Sekunden. Anders ausgedrückt: 4,3 Tage Ludwigshafen-"Tatort" nonstop.
  • An den 70 Folgen waren 42 unterschiedliche Drehbuchautoren und 40 Regisseure beteiligt. Die meisten Drehbücher schrieb Harald Göckeritz (neun), die meisten Folgen inszenierte Thomas Bohn (sieben).
  • Am häufigsten liefen neue Odenthal-"Tatorte" im Oktober – 12 Mal. Am seltensten liefen Ludwigshafen-Premieren dagegen im Juni (2 Mal), bevor es ab Mitte der 2000er Jahre eine "Tatort"-Sommerpause gab.
  • Mordopfer, Jogging-Szenen und Ermittlungen am Rheinufer werden oft nicht in Ludwigshafen gedreht, sondern von Mannheim aus auf der anderen Rheinseite. So ist die typische Silhouette von Ludwigshafen besser zu sehen.
  • Was digitale Innovationen angeht, war der Odenthal stets vorne dabei: 1997 stellte der damalige Südwestfunk für den Film "Nahkampf" ARD-weit die ersten Webseiten zu einer "Tatort"-Folge online.
  • Komplett zum Ermittler befördert wurde der Zuschauer 2012 im Rahmen von "Tatort Plus". Bei der unaufgelösten Episode "Der Wald steht schwarz und schweiget" konnten Zuschauer im Nachgang im Internet mit zahlreichen Hinweis-Videos und der Ermittlungsakte den Fall lösen.
  • Odenthal ermittelte auch mal im Ausland: in der Folge "Romeo und Julia" reiste sie nach Imperia an der ligurischen Küste in Italien, bei "Maleficius" (2019) in die belgische Hauptstadt Brüssel. Der Fall "Kalte Herzen" (2000) führte sie nach Hollywood. Das dramatische Finale mit großem Hollywood-Schriftzug wurde aber nicht in den USA gedreht, sondern mit einem Nachbau auf dem Hungerberg in Baden-Baden.
  • Im Fall "Im Abseits" (2011) war echte Fußballprominenz zu sehen. Als Funktionäre des fiktiven FC Eppstein traten zum Beispiel Bundestrainer Jogi Löw, der damalige DFB-Präsident Theo Zwanziger und Manager Oliver Bierhoff sowie Steffi Jones auf.
  • Im Fall "Tod im All" (1997) hatten Stars wie Dietmar Schönherr ("Raumpatrouille - Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion") sowie die Sängerin Nina Hagen Gastauftritte. Schönherr tauchte als toter Science-Fiction-Autor in einem Traum auf, Hagen sang von Außerirdischen und Ufos. Am Ende gab es einen Wasserturm, der sich in ein abfliegendes Ufo verwandelte.
  • In 70 Odenthal-"Tatorten" gab es insgesamt 142 Leichen. Davon waren 62 Prozent männlich, 38 Prozent weiblich. Überdurchschnittlich viele gibt es im Jubiläums-"Tatort: Die Pfalz von oben" - und zwar fünf.

Der erste Teil, an den der aktuelle "Tatort" anschließt, löste 1991 übrigens Proteste aus. "Tod im Häcksler" störte vor allem viele Pfälzer.


Sie sahen sich in der Darstellung von Dorfbewohnern, die Hetzjagd machten auf einen rumänischen Spätaussiedler, diffamiert. Ob der neue Film diese Proteste aufgreift, bleibt spannend.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Tatort-Fundus.de
  • Eigene Recherche
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