"Tatort"-Star Ulrike Folkerts "Ich glaube, wir haben tatsächlich ein paar Türen aufgebrochen"
Seit 30 Jahren ist sie als "Tatort"-Kommissarin Lena Odenthal auf Verbrecherjagd. Als dienstälteste Darstellerin der ARD-Krimireihe erhebt Ulrike Folkerts nun die Stimme: mutigere Filmstoffe braucht das Land.
"Politisch korrekt sein zu wollen, ist auf jeden Fall eine Vollbremsung – lieber bunter, mehr multikulti, mehr Vielfältigkeit im Denken und Sein, dann bleibt es interessant und näher an uns selbst", sagte Folkerts der Deutschen Presse-Agentur. In der Vergangenheit habe sie bei Drehbüchern viel Halbherziges erlebt. "Im Augenblick habe ich aber den Eindruck, dass alle mehr versuchen, probieren und sich besinnen, was einen richtig guten Krimi ausmacht."
Folkerts steht als dienstälteste "Tatort"-Kommissarin seit 1989 vor der Kamera. Zum Jubiläum strahlt das Erste an diesem Sonntag, den 17. November um 20.15 Uhr den Krimi "Die Pfalz von oben" aus. "Ich bin damals als dritte Frau vom SWR besetzt worden, damals der einzige 'Tatort' mit einer weiblichen Kommissarin", sagte Folkerts. "Ich glaube, wir haben tatsächlich ein paar Türen aufgebrochen für starke Frauenfiguren im Fernsehen und Film. Zum Glück!" Jetzt hoffe sie auch auf mehr Regisseurinnen und Autorinnen. "Ich freue mich darauf", meinte sie.
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Der Anfang vor 30 Jahren sei "aufregend und suchend" gewesen, sagte Folkerts. Zu Beginn habe sie unter anderem um ihre Kurzhaarfrisur kämpfen müssen. "Bei meinem zweiten 'Tatort' hatte ich dann die perfekte Kostümbildnerin, und – zack! – war klar, wie wichtig und unterstützend die Klamotten für mich waren." Gemeinsam hätten sie die Filmfigur Lena Odenthal in Jeans und Lederjacke kreiert. "Da war sie geboren, die Figur, und ich konnte sie fühlen und füllen."
- Nachrichtenagentur dpa