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Alexander Herrmann im Interview: So entspannt der "The Taste"-Coach


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Alexander Herrmann
"Im Zuhause-Brezen-aufbacken bin ich der absolute Held"

InterviewVon Maria Bode

Aktualisiert am 30.09.2019Lesedauer: 5 Min.
Alexander Herrmann: Er ist ein erfahrener "The Taste"-Juror.Vergrößern des Bildes
Alexander Herrmann: Er ist ein erfahrener "The Taste"-Juror. (Quelle: SAT.1/Benedikt Müller)
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"The Taste" geht in die nächste Runde. Nicht fehlen darf da Juryurgestein Alexander Herrmann. Im Interview mit t-online.de spricht er unter anderem übers Kochen und übers Entspannen.

Im Jahr 2013 lief die erste Staffel der Koch-Castingshow "The Taste". Seitdem ist Zweisternekoch Alexander Herrmann als Juror und Coach mit dabei. Dreimal ging er in den vergangenen sechs Staffeln schon als sogenannter "Winning Coach" hervor. Jetzt tritt er wieder an – gegen Frank Rosin, Maria Groß und Tim Raue.

Vor Beginn der siebten Staffel spricht Alexander Herrmann mit t-online.de, über Neuheiten bei "The Taste", eine in seinem Leben vorhandene Grundharmonie und sein Dasein als Teilzeit-Couch-Potato.

t-online.de: Was genießen Sie am Job als "The Taste"-Juror am meisten? Was am wenigsten?

Alexander Herrmann: Generell ist es so, dass ich die Juroren-Rolle natürlich genieße. Wenn wir oben am Pult sitzen und die Löffel probieren, wenn einer besonders perfekt und vor allem überraschend ist. Aber die Juroren-Rolle hat bei "The Taste" ja auch eine Kehrseite der Medaille: Wenn ein Löffel sehr schlecht war und du dann mit deinem Kandidaten im Entscheidungskochen stehst, das macht wirklich keinen Spaß. Der Druck ist dann wahnsinnig hoch und die Erwartungshaltung vom Kandidaten an den Coach und andersherum ebenfalls. Dieser Balanceakt zwischen perfekter Beratung für den Kandidaten, aber seine Identität und Handschrift für den Löffel so beizubehalten, ist wirklich schwer. Durch das Coaching will man den Kandidaten natürlich fordern und ihn unterstützen, aber der Löffel darf nachher nicht der sein, zu dem ich den Kandidaten irgendwie hin beraten habe, und der gar nichts mehr mit ihm als Koch zu tun hat. Dass er dann auch noch mit seinem Löffel wirklich gewinnt, das ist die Kunst und Herausforderung.

Sie schreiben auf Instagram, dass die siebte Staffel von "The Taste" unglaublich wird – können Sie uns verraten, warum?

Es gibt eine Neuerung: den sogenannten "Kandidatenjoker". Beim Entscheidungs- und Teamkochen müssen ja die Kandidaten, die verloren haben, die Sendung verlassen. Mit dem Kandidatenjoker können wir Juroren solche Entscheidungen rückgängig machen und zwar genau einmal pro Coach während der gesamten Staffel. Das heißt wir können den Kandidaten in unser Team holen und er muss die Sendung in der Runde nicht verlassen. Damit gibt es kein großes Favoritensterben und im Grunde eine versteckte zweite Chance. Gerade für großartige Kandidaten, die vielleicht einen schlechten Moment hatten oder vielleicht mit ihrem Löffel den Geschmack des Gastjurors nicht getroffen haben, ist das eine super Chance. Zum einen ist das eine neue Art von Fairness, aber zum anderen durchmischt es natürlich auch die Teams nachträglich noch einmal. So kann es sein, dass du einen großartigen Kandidaten hattest, der durch den Joker dann plötzlich bei einem anderen Juror im Team ist und dieses somit vielleicht neu stärkt. Der Wettkampf wird somit zusätzlich erhöht.

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Inwiefern hatten Sie und Frank Rosin Mitspracherecht, was die Neubesetzungen anbelangt?

Die Verantwortung über die Sendung tragen weder Frank noch ich, sondern in erster Linie natürlich Sat.1 und die Produktion. Daher würde ich nicht von einem Mitspracherecht reden. Beide wissen natürlich ganz genau, dass es gewisse Charaktere in der TV-Koch-Welt gibt, die mit uns sicher nicht so gut zusammenpassen würden und umgekehrt. Die Harmonie, oder sagen wir, sogar das Ergebnis der Sendung wäre somit zum Teil in Frage gestellt. Und ich darf ein Kompliment an Sat.1 und die Produktionsfirma äußern: Bisher, finde ich, haben sie einen großartigen Job gemacht.

Wie bekommen Sie Ihr Restaurant, TV-Verpflichtungen und Ihr Privatleben harmonisch unter einen Hut?

Grundsätzlich gilt, dass gastronomische Dinge erst überhaupt dadurch möglich sind, dass ich perfekte, zuverlässige Mitarbeiter habe. Dementsprechend trage ich die Alltagsaufgaben nicht allein, sondern in einem großen Kollektiv. Das macht es natürlich deutlich einfacher. Somit ist schon mal eine Grundharmonie bei mir vorhanden. Auch bei mir zu Hause. Fernsehaufzeichnungen und Co. werden zudem nach terminlichen Möglichkeiten, als auch nach geistiger und körperlicher Verfassung zu- beziehungsweise abgesagt und terminiert.

Wie schalten Sie am besten ab?

Ich pflege ein großes mentales und körperliches Hobby: das aktive, vor allem sonntägliche Full-Power-Couching. Andere haben einen Personal Coach, ich habe eine "Personal Couch" (lacht). Spaß beiseite. Es ist wirklich so, dass einfach mal Fünfe gerade sein lassen hilft. Oder vielleicht ein kleines Pastagericht zubereiten, ein Glas Wein dazu trinken und vor allem und gerne auch mal einen Film schauen. Ich bin ein großer Filmfan. Auch gegen einen Serienmarathon habe ich nichts einzuwenden. Das lenkt mich absolut von allem ab.

Gibt es ein Gericht, das Sie besonders gern kochen?

Also zum einen definitiv Penne mit Tomatensauce und Parmesan. Ich liebe außerdem meinen Avocado-Tomaten-Salat mit Büffelmozzarella. Im Zuhause-Brezen-aufbacken bin ich der absolute Held. Dazu einfach ein bisschen Butter oder auch gerne dünn geschnittenen Emmentaler. Zu Hause wird aus meiner Sicht sehr unaufgeregt und minimalistisch gekocht. Sprich, mit wenigen Zutaten aber viel Geschmack. Wie beispielsweise bei den Rezepten in meinem neuen Buch "Weil's einfach besser ist".


Wenn ich im Hotel beziehungsweise in meinen Restaurants in Nürnberg bin, dann liebe ich es, Schnitzel zu machen. Ich bin nur ehrlich gesagt zu Hause zu faul, weil du ja schon eine vernünftige Abzugshaube brauchst, damit nicht alles nach Schnitzel riecht. Deswegen mache ich das eher in meinen Betrieben. Um auf die Frage zuvor zurück zu kommen: Wie hält man alles harmonisch? Durch solche Maßnahmen!

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Auf welches Essen, welches Gericht, welche Zutat könnten Sie auf gar keinen Fall verzichten?

Ich könnte zum beispielsweise nie auf Brot verzichten. Brot ist einfach wahnsinnig vielseitig! Entweder koche ich damit, das heißt ich röste es ganz banal, mixe es und mache daraus knusprige Brösel oder schneide es als dünne Chips auf. Auch aromatisch bietet Brot viele Möglichkeiten. Aber vor allem liebe ich es, Brot zu allem dazu zu essen. Also nicht nur das banale Butterbrot. Selbst Tomate-Mozzarella schmeckt mit einem Stück Brot noch besser. Also irgendwie wird mit Brot alles besser.

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Können Sie uns ein einfaches Küchengeheimnis verraten, das jeder zu Hause anwenden kann?

Durch das Würzen mit etwas Sojasauce unterstützt man jedes Gericht durch den sogenannten "Umami-Effekt". Nicht viel, nur ein kleiner Spritzer reicht und schon pimpt man automatisch seine Gerichte in der geschmacklichen Wahrnehmung.

Mit wem würden Sie gern mal am Herd stehen?

Mit Hannibal Lecter! Ich finde seine Gerichte sind definitiv zu roh. Er müsste sie einen Ticken weiter garen. Eine Art Geschmacksschule, auf die würde ich mich sehr gerne mit ihm einlassen. Mit ein paar Bohnen und einem Glas Chianti. (lacht)


Die siebte Staffel von "The Taste" läuft ab dem 2. Oktober immer mittwochs um 20.15 Uhr auf Sat.1.

Verwendete Quellen
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