TV-Panne bei "Wer wird Millionär?" Falsche Kandidatin stürmt auf Jauch zu
Superschnell die Fragen der Auswahlrunde richtig beantwortet? Tipptopp. Freudenschrei. Doch es ist die falsche Dame, die jubelt. Was war da los bei "WWM"?
"Sie war gerade mal zwei Wimpernschläge schneller als Sie", sagt Günther Jauch zur Kandidatin Tina Grauper, die jubelnd auf ihn zustürmt, in der Annahme die Auswahlrunde gewonnen zu haben. Ein süßer TV-Irrtum, denn die Kandidatin Daria Patricia Tahmasehi Dezfouli hatte die vier Eingangsfragen ein My schneller eingeloggt. Und deren Namen hat der verdutzte Moderator eigentlich auch aufgerufen!
Beide Kandidatinnen hatten innerhalb von sechs Sekunden geantwortet. Als die "falsche Kandidatin" die Zeit hört, stößt sie einen Freudenschrei aus und stürmt in die Studiomitte, direkt auf Jauch zu. "Die falsche Dame freut sich gerade", tönt es aus der Regie. Ein wenig peinlich berührt kehrt sie mit einem Lächeln und Tränen in den Augen schließlich zurück auf ihren Platz. Selten ist eine Verwechslung so amüsant gewesen.
Trotz riesiger Freude, die "berechtigte" Kandidatin zu sein, hat Daria Patricia schon bei 4.000 Euro alle Joker verbraten, zu unsicher ist die Zahnmedizin-Studentin beim Einloggen der Antworten, obwohl sie meistens richtig liegt. Für 8.000 Euro fragt Jauch, wer kürzlich Mark Zuckerberg als jüngsten Selfmade-Milliardär aller Zeiten abgelöst hat. Die Kandidatin tendiert stark zu Kylie Jenner, traut sich aber erneut nicht und – hört lieber auf. Schade, Kylie Jenner wäre richtig gewesen.
"Haartransplantation? Eine blutige Angelegenheit"
Die Chance auf die Million hat auch Elias Gövert. Der Mann, der im "Außendienstvertrieb von Wasserhähnen zuständig" ist, trägt ein Basecap auf dem Kopf. "Aber nicht, weil ich respektlos erscheinen will", sagt er etwas schüchtern. Er habe schon ein paar lichte Stellen auf dem Kopf, "Geheimratsecken und so", und versuche diese durch das Cap zu kaschieren. Mit seinem Gewinn würde er sich gern einer Haartransplantation unterziehen, verrät er. "Das ist eine blutige Angelegenheit", kommentiert Jauch den Wunsch süffisant, "das sieht aus wie im Schlachthaus".
Gövert siehts gelassen. Wer schön sein will, muss bekanntlich leiden. Schnell hat der sympathische Kandidat die 16.000-Euro-Stufe erreicht. Für 32.000 Euro will der Quizmaster wissen, wessen jüngerer Bruder in der ersten Fußball-Bundesliga spielt. A) Manuel Neuer, B) Mesut Özil, C) Sami Khedira oder D) Julian Draxler. Richtig ist A), Samis kleinerer Bruder Rani spielt beim FC Augsburg.
"The Show Must Go On"
Für 64.000 Euro weiß der Kandidat dank Publikumsjoker, dass es in Deutschland 2018 5.555.520 Straftaten gab. Und schwupp, da steht der lässige Typ mit dem Cap auch schon vor der Achtelmillion: für Queen-Fans eine fast schon lächerlich einfache Frage, in der es um das letzte Lied auf dem Queen-Studioalbum "Innuendo" geht. Göverts Telefonjoker bleibt keine Zeit zu antworten, also steigt er lieber aus, nimmt die sicheren 64.000 Euro mit und tippt auf: "Who Wants To Live Forever". Falsch. Es ist: "The Show Must Go On".
Mit dem Gewinn wolle er neben dem Aufhübschen seines Hauptes auch seine Mutter unterstützen, die habe es mit vier Söhnen als Alleinerziehende nämlich ganz und gar nicht leicht gehabt.
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In der kommenden Woche geht es mit Tilmann Meinshausen weiter. Der 26 Jahre alte Rechtsreferendar aus Potsdam, der im Zuge seiner Ausbildung schon in die Rolle eines Staatsanwalts schlüpfen durfte, träumt seit seinem achten Lebensjahr davon, einmal Kandidat der Show zu sein. "Und jetzt, 19 Jahre später, ist es endlich so weit." Damals, als kleiner Junge, habe er vor dem Fernseher gesessen und aufgeregt verfolgt, wie die erste Million geknackt wurde. Man darf gespannt sein. Bis jetzt schlägt sich der "WWM?"-Fan recht wacker.
- "Wer wird Millionär?" vom 20. Mai 2019