"Das Supertalent" Ehemaliger DSDS-Kandidat haut Dieter Bohlen vom Hocker
Verrückte Vögel, halbgare Showeinlagen und Ü70-Sänger: Beim "Supertalent" geht es wieder hoch her. Der zehnjährige Miguel singt sich direkt in Sylvies Herz. Doch dann kommt Lorenzo aus Italien und toppt alles.
"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, du hast mit so viel Gefühl gesungen", sagt Sylvie Meis zum kleinen Miguel, der am Samstagabend das Herz der Jurorin mit Helene Fischers "Du hast mich stark gemacht" berührt. Der Zehnjährige, der für seinen Gesang Standing Ovations erntet, erfreut auch Dieter Bohlen, der den Text zwar "nicht so superoptimal für so einen kleinen Jungen" findet, "aber jetzt müssen wir die nächsten Jahre mal abwarten, Talent hast du auf jeden Fall."
Ansonsten bleibt die Show sich treu: Wir sehen "herrlich bescheuerte" Fliegenträger, die sich bei Operngesang ins Gesicht spucken, eine Ukrainerin, die sich fast zwei Stunden lang um ihre eigene Achse dreht und ein Powergirl aus Berlin, dessen Outfit mehr begeistert als seine Tanzperformance.
"So hoch ist noch nie einer geflogen"
Dass aber auch Ü70-Leute Power haben und das Haus rocken können, beweisen die Sänger des "Heaven Can Wait Chors" aus Hamburg, obschon es dem Chef-Juror "zu wenig Chor" und "zu viel geschrien" war. Dann lieber die phänomenalen Artisten des Akrobatenteams "The Beatles": "Da war einfach alles drin, neue Elemente – eine Spitzenleistung! Was die abgezogen haben, war richtig gefährlich. So hoch ist mit menschlicher Kraft hier noch nie einer geflogen!"
Aber ist es ein Talent, wenn Sebastian aus Belgien mit seiner klassischen Violine Geräusche wie eine Autohupe, eine amerikanische Polizeisirene oder einen Krankenwagen nachspielt? Die Leute scheinen bei dieser Frage inzwischen sehr verwöhnt. Vieles, was schon einmal gesehen wurde, "ist klassischer Zirkus", genauso wie Lisa aus Köln mit ihrem Schwungtrapez. Das ist schön, aber "eben nichts Neues".
Buzzer für Lorenzo, Hohn für Mr. Torpedo
Da muss schon einer wie Lorenzo aus Italien kommen. Der talentierte Sänger, den Dieter schon von DSDS kennt, hat eine "ganz tolle warme Stimme". Der Song "É la mia vita" von Al Bano bringt das Publikum glatt zum Schmelzen. Und Hit-Garant Bohlen hat eine solche Gänsehaut, dass er ohne Umschweife den goldenen Buzzer drückt und Lorenzo damit direkt ins Finale schickt.
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Da ist man auch ein bisschen vertröstet, dass am Ende der Show ein gewisser Mr. Torpedo, bekannt aus "Adam sucht Eva" auf der Bühne aufschlägt und sich zum Affen macht. Vollkommen schambefreit rennt der junge Mann auch noch zappelnd ins Publikum und kann nicht fassen, dass die Jury ihn "echt voll Scheiße findet". Bruce fragt den "verrückten Vogel", ob er nix anderes zu tun hat. Der Poptitan fasst die Chose herrlich nonchalant zusammen: "Wenn man eine Paprika hat, die innen hohl ist, kann man Hackfleisch reinmachen! Aber bei dir geht das ja nicht!" Tja, "es gibt eben welche, die wollen unbedingt ins Fernsehen." Darauf Sylvie: "Schade für die Eltern!"
- "Das Supertalent" vom 3. November 2018