Nach "Off Duty"-TV-Premiere So steht es um Til Schweigers "Tatort"-Zukunft
Jetzt lief sein Kino-"Tatort" im TV. Wie es dann für Kommissar Nick Tschiller weitergeht, verrät Til Schweiger schon mal vorab.
Am Sonntagabend um 20.15 Uhr ermittelte nach langer Sendepause wieder mal Nick Tschiller im "Tatort". Der Streifen, der zur Primetime lief, wurde bereits 2016 im Kino gezeigt. Mit gerade mal 280.000 Zuschauern kam er auf keine zufriedenstellende Quote. Und auch der Sendetermin im TV macht Til Schweiger nicht gerade glücklich.
In der Sommerferienzeit gelten TV-Premieren wegen der insgesamt niedrigeren Einschaltquoten als schwierig. "Bitter" nannte Schweiger in einem Interview die Entscheidung für den Sendeplatz. Die Verantwortlichen bei der ARD hingegen sahen "gute Gründe" dafür.
"Ich weiß, wie das ausgeht"
"Tschiller – Off Duty" kam 2016 auf die Leinwand und nun ins Fernsehen. "Ich weiß, wie das jetzt ausgeht: Der Film wird vielleicht drei oder vier Millionen Zuschauer machen, und dann schreiben alle: Der 'Tatort' ist im Kino gefloppt, jetzt floppt er auch im Fernsehen", sagte Til Schweiger im Interview mit "Bild am Sonntag".
ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber verwies darauf, dass der 130-minütige Streifen nur an einem Sonntagabend ohne "Anne Will" gezeigt werden könne. Auch die Talkshow ist in der Sommerpause. Dass man mit dem Kino-"Tatort" in einer durch Wiederholungen geprägten Zeit "frische Ware" präsentiere, freue außerdem bestimmt nicht nur Fußball-WM-Muffel, erklärte Schreiber. "Im Übrigen ist der Sonntag nach dem WM-Viertelfinale kein ganz schlechter Platz."
Seit 2013 gehört Schauspieler, Regisseur und Produzent Til Schweiger für den NDR zur "Tatort"-Riege. Mit einem zwischenzeitlichen Rekord von rund 12,7 Millionen Zuschauern war der Neue an Elbe und Alster gestartet, den vierten Film sahen am 3. Januar 2016 rund 7,7 Millionen ein. Wenige Wochen später lief der Kino-"Tatort" des 54-Jährigen an.
Darum geht es in "Off Duty"
Fortlaufend erzählten die Schweiger-"Tatorte" von Tschillers Kampf gegen den kurdischen Astan-Clan. Firat Astan (Erdal Yildiz) ist auch in der Kinoausgabe mit von der Partie. Diesmal geht es für Tschiller aber in die Türkei und nach Russland, der Kommissar ist in "Off Duty" vom Dienst suspendiert. Mit dabei ist auch wieder Schweiger-Tochter Luna als Tschiller-Sprössling Leonora. Die 17-Jährige macht sich allein auf den Weg nach Istanbul, um den Tod ihrer Mutter zu rächen. Als sie entführt wird, jagt Vater Nick Tschiller durch die türkische Metropole und weiter nach Moskau, um seine Tochter zu retten.
In Sachen Action wollte Regisseur Christian Alvart, der auch die vorherigen Filme inszenierte, fürs Kino "noch zwei, drei Schippen" drauflegen. Tschiller rast in dem bildgewaltigen, neun Millionen Euro teuren Actionspektakel durch die Straßen und über Dächer, hechtet sich über Häuserschluchten, stürzt sich in Zweikämpfe, nimmt es mit mehreren Polizisten auf, übersteht Autorasereien und kommt schließlich mit einem Mähdrescher auf dem Roten Platz an.
Bis zum Showdown in Moskau wird geprügelt, geschossen und getötet. Tschillers Kollege und Kumpel Yalcin Gümer (Fahri Yardim) ist wieder für den Humor zuständig. Das Zusammenspiel der beiden sorgt zwischen Stunts und Schießereien für amüsante Szenen. Frauen spielen bis auf eine Liebesnacht am Bosporus und eine russische Prostituierte (Alyona Konstantinova) keine große Rolle, Nick hat ja Yalcin und braucht keine Tschiller-Girls.
Weitere Tschiller-"Tatorte" kommen
Der nächste TV-Einsatz könnte möglicherweise im Frühjahr 2019 gedreht werden, sagte Schreiber. Gerade hätten sie die erste Drehbuchfassung besprochen, "das hat viel Spaß gemacht". Es gebe eine Vereinbarung über drei weitere "Tatorte" mit Schweiger – "und die gilt weiterhin; sofern wir gemeinsam die Bücher verfilmen möchten", erklärte Schreiber. "Allerdings haben wir mit Eoin Moore und Anika Wangard, die unter anderem den Rostocker 'Polizeiruf' mit Anneke Kim Sarnau und Charly Hübner schreiben, ein ganz wunderbares Team am Start."