Vorwürfe gegen Auswahl So entsteht das Publikum in der "Wahlarena"

Gerade fand im Ersten wieder die "Wahlarena" statt. Immer wieder werden in diesem Zusammenhang Stimmen zur Auswahl des Publikums laut. So sucht die ARD aus.
Am kommenden Sonntag findet die Bundestagswahl statt. Ein Drittel der Wahlberechtigten soll noch immer unentschlossen sein. Eine Entscheidungshilfe möchte das Format "Die Wahlarena" darstellen. Am Montagabend stellten sich dazu die vier Kandidaten, die jedenfalls rechnerisch eine Chance auf das Bundeskanzleramt haben, den Fragen eines ausgewählten Publikums. Aber wie genau wird dieses Publikum eigentlich ausgewählt?
"150 Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland" seien am Montagabend im Studio versammelt worden, erklärt Moderator Louis Klamroth zu Beginn der Show. Diese seien aus fast 4.000 Menschen, die sich mit einer Frage an Friedrich Merz, Olaf Scholz, Alice Weidel und Robert Habeck beworben haben, ausgewählt worden. "Die Redaktion hat versucht, eine möglichst vielfältige Menge an Menschen hier im Studio zusammenzustellen", so Klamroth weiter.
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Während die Politiker die Fragen vorab nicht erfahren würden, sei mit den Menschen im Publikum aber genauer gesprochen worden. Moderatorin Jessy Wellmer erklärt transparent: "Und nur zur Info: Es sind auch Parteimitglieder dabei. Das war für uns kein Ausschlusskriterium." Immer wieder wird der Sendung vor allem via Social Media vorgeworfen, dass die Zuschauer nicht den "normalen" Durchschnitt der Bevölkerung repräsentieren würden. "Ja, einige engagieren sich auf den unteren kommunalen Ebenen. Aber vor allem haben sie alle wichtige Fragen mitgebracht", fasst Klamroth zusammen.
Wie wird eine politische Ausgewogenheit gewährleistet?
Ferner erklärt die ARD: "Die Arena darf von den Fragestellerinnen und Fragestellern nicht für politische Meinungsmache genutzt werden." Gleichzeitig stellt der Sender auch klar: "Da die Fragen und das Interesse an den Antworten der Kandidaten und nicht die politische Orientierung der Fragesteller im Vordergrund stehen, ist dies kein repräsentatives Publikum, das etwa die Sitzverteilung im Deutschen Bundestag nachbildet."
Es handele sich lediglich um Menschen, mit "aus Sicht der Redaktion berechtigten Fragen, auf die sie von allen Politikerinnen und Politikern Antworten erwarten können". Man habe auch Wert "auf eine möglichst große Vielfalt beim Publikum" gelegt.
Wie kommt die ARD an die Zuschauer?
Jeweils in den Wochen vor der Übertragung der Sendung wurden im TV und online Aufrufe gestartet. Interessenten sollten sich mit Fragen bewerben. "Die Redaktion der Wahlarena von WDR und NDR hat aus den Einsendungen eine breite Themenpalette ausgewählt und dabei unter anderem auch Einsendungen etwa aus unterschiedlichen Regionen oder Altersgruppen berücksichtigt und sich an den zentralen Themen des Wahlkampfs orientiert", erklärt die ARD. Außerdem werde bei der Auswahl auch darauf geachtet, ob die Person ihre Frage mit persönlichen Erfahrungen ergänzen kann.
Die "Wahlarena" läuft mittlerweile schon seit 20 Jahren, feierte 2005 Premiere in der ARD. Die Ausgabe am Montag war die sechste Ausgabe, die vor der Bundestagswahl ausgestrahlt wurde. Dabei sollen Sorgen, Probleme und Anliegen der Bürger im Mittelpunkt stehen.
- ARD: "Die ARD Wahlarena" vom 17. Februar 2025
- Pressebereich von Das Erste