"Bergdoktor"-Star Monika Baumgartner "Er putzte mich ständig vor allen anderen runter"
Seit über 15 Jahren ist sie in der Erfolgsserie "Der Bergdoktor" zu sehen. Jetzt spricht Monika Baumgartner über ihren schwierigen Start in der Filmbranche.
Schauspielerin Monika Baumgartner ist nicht nur bei "Bergdoktor"-Zuschauerinnen und -Zuschauern beliebt, auch mit vielen anderen Serien und Filmen spielte sie sich in die Herzen der Fans. In einem Interview berichtet die 72-Jährige jetzt, dass sie ihre Karriere vor der Kamera aber fast schon vor deren Beginn aufgegeben hätte.
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Nach ihrem Schulabschluss nahm Baumgartner einen Job in der Buchhaltung an. Im Jahr 1969 verdiente sie 550 Mark im Monat. "Viel Geld" für sie, wie sie im Gespräch mit "Bild" berichtet. Sie wäre in diesem Beruf geblieben. Doch ihre Eltern und ihr Lehrer haben sie davon überzeugt, ihr "Glück auf der Otto-Falckenberg-Schauspielschule zu versuchen", so Baumgartner weiter. Sie wurde angenommen. Doch damit begann eine schwierige Zeit für sie.
"Am liebsten hätte ich hingeworfen"
Baumgartner erzählt: "Der berühmte Intendant und Regisseur August Everding mochte mich und meinen bayerischen Dialekt nicht und putzte mich ständig vor allen anderen runter." Dadurch habe sie sich entmutigt gefühlt und offenbar sogar daran gedacht, aufzuhören. So sagt der Serienstar außerdem: "Am liebsten hätte ich hingeworfen. Meine Mitstudenten bestärkten mich. Also biss ich mich drei Jahre durch und bekam sofort Engagements an Theatern in Mannheim und Hamburg, dann an den Münchner Kammerspielen."
Zur Person
August Everding war bayerischer Staatsintendant und Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Neben umfangreichen Arbeiten am Theater und für das Fernsehen inszenierte er weltweit mehr als 125 Opern. Everding ist mit zahlreichen Ehrungen bedacht worden. Er galt als Workaholic und war eine der kulturpolitisch einflussreichsten Theaterpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Nach langer Krankheit starb er am 26. Januar 1999 im Alter von 70 Jahren in seiner Wahlheimat München.
Dass Baumgartner sich damals durchgebissen hat, war zweifellos lohnenswert. Ab Ende der Siebzigerjahre spielte sie in immer mehr TV-Filmen und -Serien mit. Ihren Durchbruch feierte sei 1981 mit dem Fernsehzweiteiler "Die Rumplhanni", sie spielte darin die gleichnamige Protagonistin. 1991 war Baumgartner im oscarnominierten Film "Das schreckliche Mädchen" von Michael Verhoeven zu sehen. Für ihre Rolle in "Sau sticht" erhielt sie 1996 den Bayerischen Fernsehpreis.
Heute beim "Bergdoktor" dabei zu sein, bezeichnet sie als "die beste berufliche Entscheidung meines Lebens". Sie werde fast überall erkannt, so Baumgartner. "Die meisten Leute sprechen mich mit Frau Gruber an", sagt sie. "Das finde ich lustig." Sowieso fühle sie sich nach der langen Zeit in der Serie "manchmal auch im echten Leben wie die Lisbeth Gruber". Diese ist die Mutter von Dr. Martin Gruber, gespielt von Hans Sigl.
Nicht nur den Hype um ihre Person, auch die Dreharbeiten genießt Baumgartner. Denn man habe beim Film immer mit vielen Menschen zu tun. "Das macht mir Spaß, das ist das Schöne an diesem Beruf", sagte sie 2021 zur Deutschen Presse-Agentur.
- bild.de: "Bergdoktor-Star Monika Baumgartner: Eigentlich wollte ich Buchhalterin bleiben"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- imdb.com: Profil von Monika Baumgartner