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Luisa Neubauer und Louis Klamroth: Passt Klimaaktivismus zu Journalismus?


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Problematische Liebe?
Klamroth und die Klimaaktivistin: Das denken die Deutschen


Aktualisiert am 27.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Louis Klamroth und Luisa Neubauer: Sie sind ein Paar, doch stört das?Vergrößern des Bildes
Louis Klamroth und Luisa Neubauer: Sie sind ein Paar, doch stört das? (Quelle: Getty Images/Montage t-online)

Beziehungen zwischen Journalisten und politischen Akteuren sorgen stets für Diskussionen. Ist private Nähe zwischen den Berufen problematisch? Wie die Deutschen dies sehen.

Louis Klamroth wird an diesem Montag zum dritten Mal die Diskussionen bei "Hart aber fair" moderieren. "Saufen normal, Kiffen bald legal – ist Deutschland auf dem falschen Trip?" lautet das Thema. Klamroth hat unter anderem den Gesundheitsminister Karl Lauterbach in seine Talkshow geladen. Kritische Fragen, hartnäckiges Nachhaken: Bisher ist der Frank-Plasberg-Nachfolger als Journalist in seiner Sendung nicht negativ aufgefallen – mehr dazu lesen Sie hier.

Dennoch wird nicht nur innerhalb der "Hart aber fair"-Sendung diskutiert, sondern auch über das ARD-Format. Dabei geht es weniger um Inhalte oder Themen, die Louis Klamroth präsentiert. Er selbst – seine Privatperson sowie seine Rolle als Journalist – ist dabei Gegenstand teils hitziger Debatten. Denn der 33-Jährige hat vor seinem Start als neuer Moderator offengelegt, mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer liiert zu sein.

Klamroth selbst hat versichert, seine Partnerin nicht als Gast in die Sendung zu laden. Außerdem werde er weiterhin an seinem Grundsatz der "journalistischen Unabhängigkeit" festhalten. Der WDR lässt seinen Moderator machen, scheint ihm zuzutrauen, Privates und Berufliches klar zu trennen. Viele Deutsche scheinen allerdings eine andere Meinung zu haben.

Schadet das der Glaubwürdigkeit von Fernsehsendern?

t-online hat beim Meinungsforschungsinstitut civey eine Umfrage in Auftrag gegeben: "Schadet es der Glaubwürdigkeit von Fernsehsendern, wenn ihre Journalisten und Journalistinnen private Liebesbeziehungen mit politischen Akteuren pflegen?", lautete die Fragestellung. Teilnehmer hatten fünf Antwortmöglichkeiten: von "Ja, auf jeden Fall" über "Unentschieden" bis hin zu "Nein, auf keinen Fall".

Die Beziehung Klamroth-Neubauer war nur der aktuellste Aufhänger. Schließlich ist die Diskussion nicht neu. Erst vergangenes Jahr hat die Hochzeit zwischen Bundesfinanzminister Christian Lindner und der "Welt"-Chefreporterin Franca Lehfeldt tagelang die Schlagzeilen beherrscht. Das Ergebnis der Umfrage ist also auch über einzelne personelle Konstellationen hinweg interessant – und es ist vor allem eines: eindeutig.

67 Prozent der Deutschen sind überzeugt: Ja, solche Beziehungen schaden der Glaubwürdigkeit von Fernsehsendern. 53 Prozent der 5.000 repräsentativ befragten Bundesbürger haben ihre Stimme bei "Ja, auf jeden Fall" hinterlassen, die restlichen 14 Prozent bei "Eher ja". 20 Prozent stimmen nicht zu, mit jeweils zehn Prozent bei den Abstufungen "Ja, auf jeden Fall" und "Eher ja". 13 Prozent sind unentschieden.

Die Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass besonders die Anhängerschaft der AfD der Frage mit knapp 87 Prozent zustimmt. Gefolgt von der Wählerschaft der FDP und CDU/CSU mit jeweils knapp 79 und 78 Prozent. Am wenigsten stimmen Grüne der Frage zu, sie kommen lediglich auf 48 Prozent, gefolgt von Die Linke mit 52 und SPD mit 55 Prozent.

Betrachtet man die Ergebnisse in den einzelnen Altersgruppen, fallen keine signifikanten Unterschiede auf. 71 Prozent der 50- bis 64-Jährigen sehen private Liebesbeziehungen von Journalisten mit politischen Akteuren kritisch, aber auch 70 Prozent der jüngsten Teilnehmergruppe der 18- bis 29-Jährigen sind dieser Meinung.

Klamroth und Lehfeldt bleiben, Krause zieht zurück

Bisher haben Fernsehsender dem Druck der Öffentlichkeit nicht nachgegeben. Sowohl Franca Lehfeldt darf weiter als Chefreporterin Politik für den Nachrichtensender Welt arbeiten, Louis Klamroth soll mindestens bis Ende 2023 "Hart aber fair" im Ersten moderieren.

Dass es auch anders kommen kann, zeigt das Beispiel der RBB-Journalistin Anna-Mareike Krause. Sie sollte ARD-Sprecherin werden, zog jedoch zurück, nachdem ihr Mann zum Vize-Sprecher des Berliner Senats bestellt wurde. Im Dezember 2021 begründete sie ihre Entscheidung so: "Die Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist ein hohes Gut, weshalb ich auch nur den Anschein zu großer Nähe vermeiden will."

Verwendete Quellen
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