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Meghan und Harry | "Vorwürfe nagen an Glaubwürdigkeit der Queen"


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Interview von Harry und Meghan
"Das könnte die Windsors zu Fall bringen"


Aktualisiert am 08.03.2021Lesedauer: 4 Min.
FILE PHOTO: Meghan and Harry give interview to Oprah Winfrey
"Ich wollte nicht mehr leben": Meghan und Harry haben in ihrem emotionalen Interview mit Oprah Winfrey schwere Vorwürfe gegen das britische Königshaus erhoben. (Quelle: Glomex)

Im Interview mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey haben Prinz Harry und Herzogin Meghan auf ihr royales Leben zurückgeblickt und bittere Bilanz gezogen. Der Palast kam dabei nicht gut weg. Expertin Anika Helm analysiert das Gesehene für t-online.

Das Bild, das Prinz Harry und Herzogin Meghan im CBS-Interview mit Oprah Winfrey zeichnen, ist erschütternd. Meghan, die US-amerikanische Schauspielerin, die im Jahr 2018 in die Royal Family einheiratete, sprach von einem heftigen Druck, vom Aufrechterhalten eines äußeren Scheins und von Selbstmordgedanken. Zudem erhob sie mehrfach Rassismusvorwürfe gegen die Royals. Auch wenn es keine namentlichen Nennungen und persönlichen Angriffe gab, so war fast jeder Satz der Sussexes von einer gewissen Brisanz gespickt. Die Anschuldigungen sollten die Queen zum Handeln aufrufen, so Royal-Expertin Anika Helm von der Seite "Adelswelt".

Die Herzogin von Sussex berichtete über ihre Schwangerschaft, dass sie währenddessen mit rassistischem Verhalten innerhalb des Königshauses konfrontiert wurde. Es habe Bedenken und Gespräche darüber gegeben, "wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird", sagte Meghan, deren Mutter afroamerikanische Wurzeln hat. Das dürfte nicht spurlos an der britischen Monarchie vorbeigehen, so Anika Helm: "Die britische Königsfamilie muss sich weltweit auf schlimme Vorwürfe gefasst machen. Rassismus ist ein absolutes No-Go und könnte die Windsors zu Fall bringen. Als Oberhaupt des Commonwealth steht die Queen schließlich auch für Diversität", erklärt die Expertin und betont: "Rassismus in den eigenen Reihen nagt an ihrer Glaubwürdigkeit. Solche Vorwürfe muss sie ernst nehmen und zügig reagieren."


Anika Helm führt weiter aus: "Auch die Anschuldigungen, dass Herzogin Meghan keine Hilfe nach ihren Suizidgedanken bekam, können sie so nicht stehen lassen. Schließlich setzen sich vor allem Herzogin Kate und Prinz William für mentale Gesundheit und Suizidprävention ein." Die beiden unterstützen verschiedene Kampagnen, haben sich bis vor geraumer Zeit auch noch gemeinsam mit Harry für das Thema stark gemacht, heute ist die Beziehung zueinander distanziert. "Es wirft ein schlechtes Licht auf sie, dass sie in ihrer eigenen Familie nicht geholfen haben", erklärt die Kennerin.

"Situation erinnert an seinen herzlosen Umgang mit Diana"

Ein weiteres Mitglied der Royal Family, das in dem Interview nicht gut wegkam, ist Prinz Charles. Harry selbst betonte, wie enttäuscht er von seinem Vater ist. "Die Situation erinnert an seinen herzlosen Umgang mit Prinzessin Diana, der vielen Menschen noch immer sehr präsent ist", erklärt Anika Helm. Sie hat auch schon eine Vermutung, wie man vonseiten des Palasts versuchen wird, diese Aussagen über den künftigen König vergessen zu machen: "Ich schätze, man wird Charles bald als liebevollen Vater und Großvater inszenieren, um sein Image wieder aufzupolieren. Vielleicht erwarten uns deswegen bald neue Bilder mit George, Charlotte und Louis."

Laut Anika Helm ist nun erstmal eines der Fall: "Die britische Monarchie wackelt – wieder einmal. Vor dem Interview waren viele Menschen auf der Seite der Königsfamilie und gegen Herzogin Meghan und Prinz Harry. Man warf ihnen Undank und mangelndes Pflichtgefühl vor." Nach Ausstrahlung des Gesprächs mit Oprah Winfrey würde man nun spüren, dass sich das Blatt wendet, dass die Menschen Mitleid mit dem Paar haben und beginnen, die Monarchie zu hinterfragen. "Sie erscheint ihnen als kaltes, unbarmherziges System, das keine Rücksicht auf Gefühle nimmt. Es würde mich nicht wundern, wenn die britische Monarchie deutlich an Zustimmung verliert", erklärt die Expertin, fügt aber wohlwissend hinzu: "Doch die Windsors sind 'Stehaufmännchen'. Sie werden die Herzen der Menschen auch wieder zurückgewinnen."

Denn Vergleichbares gab es ja bereits. Viele erinnern sich sicherlich noch an das berühmte Interview von Prinzessin Diana im Jahr 1995, in dem sie über ihre gescheiterte Ehe mit Prinz Charles im TV auspackte. "Es sorgte weltweit für ein Beben. Prinz Harry wollte vielleicht nicht, dass sich die Geschichte wiederholt. Aber in diesem Punkt tut sie es auf jeden Fall", so Anika Helm.

"Beide wirkten sehr authentisch"

"Auf mich wirkten Herzogin Meghan und Prinz Harry beide sehr authentisch. Vor allem Meghan zeigte sich sehr verletzlich. Das war keine Schauspielerin, die eine Vorstellung gibt, um das öffentliche Bild zu manipulieren. Wir haben eine Frau gesehen, die wirklich verzweifelt ist und sehr viel Schmerz erfahren hat", erklärt die Expertin.

Das zur besten US-Sendezeit ausgestrahlte Gespräch war das erste Interview von Meghan und Harry, seitdem sie im vergangenen Jahr im März mit Inkrafttreten des sogenannten "Megxit" ihre royalen Pflichten aufgegeben haben. Moderatorin Oprah Winfrey ließ dabei kaum ein Thema aus. Darunter nicht nur negative Enthüllungen, sondern auch Positives, das dem Paar ein Lächeln ins Gesicht zauberte. So erzählten die beiden, dass ihr zweites Kind, das im Sommer das Licht der Welt erblicken soll, ein Mädchen sein wird. In den letzten Minuten betonte Meghan, dass es für sie und ihren Prinzen nun doch noch ein Happy End gebe.

Dass es ein solches in allzu naher Zukunft auch mit der Royal Family geben wird, bezweifelt Anika Helm: "Es wird lange dauern, bis Gras über diese Sache gewachsen ist. Wie Prinz Harry gesagt hat, braucht es Zeit, bis die Wunden heilen. Die britischen Royals würden jedoch gut daran tun, Frieden mit Harry und Meghan zu schließen. Das Zerwürfnis wirft ein schlechtes Licht auf die Familie." Dies zeigt die Analyse nur zu gut auf.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherchen
  • Nachrichtenagentur dpa
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