Trotz Trauerperiode Buckingham-Palast erlaubt deutsche Adelshochzeit
In London wird getrauert, in Neustrelitz geheiratet. Georg Alexander, der Herzog zu Mecklenburg, wird seine Hochzeit nicht verschieben. Der Palast will es so.
In Neustrelitz wird an diesem Samstag eine adlige Hochzeit stattfinden – und das, obwohl der Buckingham-Palast trauert. Der Bräutigam kommt aus dem Hause Mecklenburg-Strelitz, das einst eng mit dem Buckingham-Palast verbunden war. Wie der Sprecher des Vereins Kulturgut Mecklenburg-Strelitz, Rajko Lippert, der Deutschen Presse-Agentur sagte, habe das Königshaus in einer Presseerklärung mitgeteilt, dass lange geplante Events nicht abgesagt werden sollten. Nur am Tag der Beisetzung sollte besonders Rücksicht genommen werden, sagte Lippert. Die Beisetzung der verstorbenen Queen wird am 19. September in England stattfinden.
Hochzeit seit Monaten geplant
An diesem Samstag wollen Georg Alexander zu Mecklenburg und die 29-jährige Niederländerin Hande Macit in der Stadtkirche von Neustrelitz kirchlich heiraten. Die Hochzeit ist seit Monaten geplant, verläuft nach katholischem Ritus mit zwei Pastoren und ist öffentlich, es soll wegen des Trauerfalls auch eine Gedenkminute geben, erklärte Lippert. Das Paar ist seit Mitte Juni 2022 standesamtlich vermählt, sodass die Braut den Titel "Herzogin zu Mecklenburg" führen darf.
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Das Paar lebt bisher in Rotterdam, beide haben laut Lippert bürgerliche Berufe, denen sie weiterhin nachgehen wollen. Der 31-jährige Bräutigam ist Sohn des Oberhauptes des Herzogshauses Mecklenburg, des 66-jährigen Georg Borwin. Dieser stammt aus der Linie Mecklenburg-Strelitz, lebt im Südwesten Deutschlands und übernahm 2001 nach dem Ende der Linie von Mecklenburg-Schwerin auch dieses Haus.
Charles III. stammt vom Großherzog Karl ab
Das Herzogtum Mecklenburg war von 1701 bis 1918 in Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin geteilt. Der jetzige britische König Charles III. stammt nach Angaben von Lippert in siebter Generation von einem Vorfahren aus dem Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz, dem damaligen Großherzog Karl, ab.
In der Region Neustrelitz und Mirow erinnern viele Gebäude und Parks an das Adelshaus, darunter die Schlösser Hohenzieritz und Mirow, wo es auch eine Fürstengruft gibt. Die Adelsfamilie verließ die Region nach Kriegsende 1945, pflegt aber seit 1990 wieder eine engere Bindung. Die Stadtkirche hat rund 1800 Plätze, etwa 200 Plätze sind für geladene Gäste reserviert. Zuletzt hatte es 1914 eine Adelshochzeit in Neustrelitz gegeben.
- Nachrichtenagentur dpa
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