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Michael Degen (†90): "Donna Leon"-Schauspieler ist tot


Er wurde 90 Jahre alt
Schauspieler Michael Degen ist tot

Von dpa, t-online, mbo

Aktualisiert am 12.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Michael Degen: Der Schauspieler wurde 90 Jahre alt.Vergrößern des Bildes
Michael Degen: Der Schauspieler wurde 90 Jahre alt. (Quelle: imago images / Eventpress)

Trauer um Michael Degen. Der Schauspieler ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Besonders bekannt war er durch die Filmreihe "Donna Leon". Degen war auch Schriftsteller und Regisseur.

Schauspieler Michael Degen ist tot. Er starb am Samstag in Hamburg im Alter von 90 Jahren, wie der Rowohlt-Verlag in Berlin mitteilte. "Wir trauern und verneigen uns vor einem Menschen und Künstler, der mit seiner Wärme und Begeisterung berührte und mitriss, und dessen vielseitiges Werk bleiben wird", heißt es in der Nachricht des Verlags zum Tod des Filmstars.

Zu den Todesumständen wurden keine Details bekannt. Wie t-online aus dem Umfeld des Schauspielers erfuhr, sei der Tod für alle überraschend gekommen. Noch Ende Januar zu seinem 90. Geburtstag habe er gesund und munter gewirkt.

Degen war einem großen TV-Publikum zuletzt vor allem durch die ARD-Krimireihe "Donna Leon" bekannt. Darin verkörperte er jahrelang als einer der Hauptdarsteller den eitlen "Vice-Questore Patta". Zuletzt war er in der Episode "Ewige Jugend" zu sehen, die im April 2019 ausgestrahlt wurde. In "Stille Wasser" aus dem Dezember desselben Jahres wirkte er erstmals nicht mit.

"Ich weiß nicht mal, ob ich ihn besonders mag"

Über seine Rolle sagte er im Januar 2022 zur Deutschen Presse-Agentur: "Ich vermisse ihn nicht, ich weiß nicht einmal, ob ich ihn besonders mag. Aber die Zuschauer mögen ihn ganz offensichtlich – und das erstaunlicherweise nicht nur in Europa."

Der Künstler feierte zudem in zahlreichen klassischen, modernen und unterhaltenden Rollen auf wichtigen Bühnen sowie in Film und Fernsehen Erfolge: Er spielte Hamlet, er spielte Hitler. Degen arbeitete mit Regiegrößen wie Bertolt Brecht, Peter Zadek, Claude Chabrol und Ingmar Bergman zusammen und inszenierte auch selbst. Mehrfach trat er in Sonntagabendklassikern wie "Tatort" oder "Rosamunde Pilcher" in Erscheinung.

1932 in Chemnitz geboren und in Berlin aufgewachsen, nahm der jüdische Junge ab 1943 mit seiner Mutter Anna falsche Identitäten an. Beide wurden schließlich von einem Ehepaar in einer Laubenkolonie versteckt und gerettet. Sein Vater war da bereits an den Folgen seiner Haft im KZ Sachsenhausen gestorben. Später emigrierte Degen nach Israel, doch nach zwei Jahren kehrte er nach Deutschland zurück.

Michael Degen hat sich auch als Buchautor einen Namen gemacht. Seine Lebensgeschichte "Nicht alle waren Mörder – Eine Kindheit in Berlin" wurde 1999 zum Bestseller. 2006 wurde das Werk verfilmt.

Er machte noch eine Reise nach Italien

Am 31. Januar 2022 feierte Degen seinen 90. Geburtstag, sagte im Zuge dessen noch, ihm gehe es "in Anbetracht meines Alters ganz ordentlich". Er liebte es zu reisen und verriet: "Schon vor Beginn der Pandemie haben wir uns ein kleines Wohnmobil gekauft. Im Herbst waren wir in Kroatien, und als dort das Wetter schlechter wurde, sind wir kurzerhand nach Italien gefahren. Venedig, Florenz, Rom – alles bequem in den eigenen vier Wänden, coronakonform und vollkommen unabhängig."

Degen hinterlässt vier Kinder, zwei aus erster Ehe und zwei aus zweiter Ehe. Tochter Elisabeth Degen ist ebenfalls Schauspielerin geworden. Mit ihr stand Degen mehrfach gemeinsam vor der Kamera, etwa 2017 für den Film "Winterjagd". Degen lebte mit seiner dritten Ehefrau Susanne Sturm in Hamburg.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Nachrichtenagentur dpa
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