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Matrix-Star Keanu Reeves exklusiv: "Das war überraschend emotional für mich"


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Keanu Reeves
"Das war überraschend emotional für mich"

  • Steven Sowa
InterviewVon Steven Sowa

Aktualisiert am 20.12.2021Lesedauer: 4 Min.
Keanu Reeves: Der Schauspieler macht auch mit 57 Jahren noch viele Stunts selbst.Vergrößern des Bildes
Keanu Reeves: Der Schauspieler macht auch mit 57 Jahren noch viele Stunts selbst. (Quelle: Imago/Zuma Wire)
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Zwickt es mit 57 Jahren im Rücken? Hat Keanu Reeves Angst zu versagen? Im Interview mit t-online gewährt der "Matrix"-Star ehrliche Einblicke in sein Leben als Hollywoodstar.

Wenn er in eine neue Rolle schlüpft, geht er seine Sache mit sehr viel Ernsthaftigkeit an – ob für "John Wick" oder für "Matrix". Keanu Reeves, der so großzügige, unprätentiöse Hollywoodstar, von dem Geschichten über das U-Bahn-Fahren und Spenden an Obdachlose bekannt sind, ist neben seiner sozialen Ader vor allem für seine Akribie bekannt.

Er hat Kampfsportarten wie Judo, Jiu-Jitsu und Kung-Fu trainiert, um authentisch vor der Kamera als Actionstar wahrgenommen zu werden. Auch für den neuen "Matrix: Resurrections", der am 23. Dezember in den Kinos startet, habe er monatelang Kraftsport gemacht, um optimal auf sein Comeback als Neo vorbereitet zu sein. Doch auch Keanu Reeves hat Zweifel und Ängste, selbst ein so erfahrener Schauspieler wie er hat Schmerzen nach anstrengenden Drehtagen. Was den 57-Jährigen besonders beschäftigt, hat er im Interview mit t-online verraten.

t-online: Sie haben den neuen "Matrix"-Film in der Nähe von Berlin gedreht. Was macht ein Hollywoodstar wie Keanu Reeves, wenn er mal in der deutschen Hauptstadt ist?

Keanu Reeves: Nicht viel, ehrlich gesagt. (lacht) Ich habe mich hauptsächlich ausgeruht und kaum das Hotelzimmer verlassen. Ich war wirklich zu viel mit der Arbeit an dem neuen Film beschäftigt.

Sie haben fast 20 Jahre nicht mehr an diesem Filmuniversum gearbeitet, das sie einst, 1999 mit "The Matrix", zum gefeierten Star gemacht hat. Wie war die Rückkehr nach so langer Zeit?

Es war zugleich sehr vertraut und sehr anders. Der Film erzählt sowohl eine Geschichte aus der Vergangenheit als auch etwas aus der Gegenwart. Es war ein bisschen wie eine Verrenkung, die gelöst werden musste.

Wie meinen Sie das?

Es gibt zum Beispiel Szenen in dem Film, in denen ich Ausschnitte von früher vorgespielt bekomme. Das war überraschend emotional für mich, zurück in die Vergangenheit genommen zu werden und in die eigene Jugend einzutauchen. Und in der Gegenwart verschwimmen Fiktion und Realität miteinander, auch das war aufregend.

Kurz gesagt: Sie sind gerne in Ihre Paraderolle als Neo zurückgekehrt auf die große Leinwand?

Auf jeden Fall. Ich hatte das Glück, vor 20 Jahren an "The Matrix" zu arbeiten und es jetzt wieder zu tun. Dafür bin ich sehr dankbar.

Im Film spielt das Älterwerden eine wichtige Rolle. Sie sehen Ihre Filmfigur vor dem geistigen Auge in einer älteren Version, mit dichtem Bart und grauen Haaren. Wie denken Sie über das Altern auf persönlicher Ebene nach?

Ich will nicht sterben. Aber ich weiß, dass ich es tun werde. Also versuche ich, mich mit ruhigem Verstand und offenem Herzen auf diesen Weg vorzubereiten.

Sie nehmen also heutzutage viel bewusster wahr, dass das Leben endlich ist?

Aber ja, das ist so. Ich spüre mein Alter, und das viel deutlicher als früher.

Ist es für Sie dennoch leicht, mit 57 Jahren noch als Actionstar aktiv zu sein?

Nun, das ist nett von Ihnen, wenn Sie sagen, dass ich ein Actionstar bin. Ich fühle mich nicht wie ein Actionstar. Aber ich habe ein paar Filme gemacht, die Action beinhalten, das stimmt. Um Ihre Frage zu beantworten: Ja, für mich ist das kein Problem. Ich bin zwar inzwischen älter, aber auch erfahrener. Dadurch arbeite ich heute effizienter.

Die physischen Anstrengungen machen Ihnen also nichts aus?

Die Erholungsphasen werden im Alter definitiv viel wichtiger.

Welcher Teil Ihres Körpers schmerzt am meisten nach einem anstrengenden Drehtag?

Nun, lassen Sie mich mal überlegen. Ich würde sagen mein linkes Knie, die rechte Schulter und mein unterer Rücken. Das sind meine Problemzonen.

Kein Scherz?

Ja, das ist mein Ernst.

Warum ist es das linke Knie?

Es hat mehr Traumata erlebt als das rechte. (lacht)

Haben Sie eigentlich manchmal Zweifel, zum Beispiel, dass Sie nicht gut genug sind oder scheitern könnten?

Ja, absolut. Wissen Sie, wenn es um "The Matrix" geht, möchte ich wirklich, egal wie doof oder kindlich das klingen mag, der Regisseurin gefallen. Ich hoffe, ihre Vision verwirklichen zu können. Also bemühe ich mich, so gut es geht, die Anforderungen zu erfüllen. Und wenn ich Angst habe, versuche ich, mich zu zentrieren und daran zu denken, was ich in meiner Vorbereitung erarbeitet habe. Dann geht es darum, die Arbeit auch genießen zu können.

Das heißt, Sie haben spezielle Tricks auf Lager, um Ihre Ängste überwinden zu können?

Wissen Sie, ich denke, Angst ist wirklich nicht gut für Kreativität. Aber sie kann auch ein guter Motivator sein. Ich bin ein Verfechter der Vorstellung, dass Angst in Kombination mit Respekt für die Arbeit sogar hilfreich sein kann. Ich versuche, mich in dem Moment einfach voll zu fokussieren und nicht die Angst Überhand gewinnen zu lassen. Auf die Hoffnung konzentrieren, nicht auf die Angst, das ist der Trick.

Neo, der in "Matrix: Resurrections" meist als Thomas Anderson auftritt, scheint weder an Geld noch an Erfolg interessiert zu sein. Ist das etwas, das Sie mit ihm gemeinsam haben?

Nun ... wir sehen nicht die ganze Geschichte von Thomas Anderson. Aber die Geschichte der Auferstehung ist auch eine Geschichte über seine Unzufriedenheit. Er scheint unglücklich zu sein und sich mit großen Fragen zu plagen. Geld und Erfolg? Das scheint ihn nicht zu überzeugen, es ist nichts, woran er glaubt. Es fühlt sich für ihn nicht echt an. Aber ob wir das gemeinsam haben? Ich weiß es nicht. Es ist das Leben, wissen Sie? Man muss sich Sorgen um Geld und die Karriere machen und all das. So ist es nun mal.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Keanu Reeves
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