Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ex-"SOKO"-Star Nilam Farooq: "Ich bin kein Fan der Frauenquote"
Durch ihre Rolle in der Krimiserie aus Leipzig wurde Nilam Farooq zu einer der gefragtesten Schauspielerinnen Deutschlands. Was ihr noch dabei geholfen haben könnte, hat sie t-online verraten.
Von 2013 bis 2019 war Nilam Farooq Teil der beliebten Krimireihe "SOKO Leipzig", hatte auch einen Auftritt in der "Tatort"-Folge "Roomservice" oder dem TVnow-Erfolg "8 Zeugen". Bei Instagram folgen der ehemaligen YouTuberin gut 350.000 Menschen. Das muss man erst mal schaffen. Anteil an ihrem Erfolg könnte auch ihre direkte Art haben, wie sie im Interview mit t-online am Rande des Deutschen Filmpreises erklärt.
"Ich gehe die Dinge viel selbstbewusster an als früher", so die 31-Jährige. "Ich habe das Gefühl, dass ich mir dieses Selbstbewusstsein heute eher leisten kann, als vor ein paar Jahren. Ich bin an dem Punkt, dass ich gerne Konsequenzen in Kauf nehme, wenn ich das Gefühl habe, dass etwas nicht richtig ist."
"Ich trete Leuten gerne auf die Füße"
Das müsste nicht jedem gefallen, doch gerade dieser Umstand freut die Schauspielerin. "Ich glaube, ich trete Leuten gerne auf die Füße", sagt sie grinsend. "Ich habe eine Haltung und bin ehrlich. Aber: Wirklich große Konsequenzen habe ich dadurch keine erfahren. Das zeigt mir, dass ich auf einem richtigen Weg bin."
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Gerade als Frau in einer Branche, die seit den #metoo-Debatten erschüttert wurde, ist das eine starke Haltung. Im Interview mit t-online forderte Schauspieler Ulrich Matthes eine Frauenquote. Farooq steht dem eher ambivalent gegenüber.
"Das ist eine Diskussion, die man auf alles ausweiten kann", so der frühere "SOKO"-Star. "Ich bin kein Fan der Frauenquote. Ich glaube aber, dass es sie braucht, um zu einer neuen Normalität zu finden. Wenn man dies eine Weile umsetzen würde und sieht, dass es gut funktioniert, dann sollte sich das von selbst regulieren."
Für sie stehe fest, dass sie wie jede Frau nach ihrer Leistung bewertet werden möchte. "Für den jetzigen Zeitpunkt finde ich es wichtig, dass auch viele Männer dieses Problem sehen. Aber ich finde, wir Frauen stehen für uns alleine, da braucht es keine Extraeinladungen."
Mann-Frau-Probleme: "Es fängt bei Bezahlungen an"
Dennoch habe auch sie erlebt, dass Männer anders behandelt werden. "Es gab einige Situationen, in denen ich es als Mann leichter gehabt hätte. Diese Branche ist nicht losgelöst davon. Es fängt bei Bezahlungen an und geht über Gespräche, die man nicht führen möchte."
- Von einem Filmstar fehlt jede Spur: "Der Teufel trägt Prada"-Fortsetzung mit Meryl Streep geplant
- 45 Jahre nach dem Märchenfilm: "Schneeweißchen und Rosenrot": So sieht Katrin Martin heute aus
- "Hätte mir das auf der Visitenkarte geholfen?": Deutscher Star wäre fast Bond-Girl neben Pierce Brosnan geworden
Dennoch sei sie guter Dinge und merke, dass eine Veränderung stattfinde. "Man kann nicht nach zwei Jahren Diskussionen sagen, dass wir's geschafft haben." Hoffen wir, dass sich dennoch in den nächsten zwei Jahren viel tun wird.
- Eigenes Interview mit Nilam Farooq
- Instagram-Profil von Nilam Farooq